Das Decade Maple wurde 2016 als luxuriöses Upgrade zum bewährten Einsteiger-Klassiker, dem Pearl Export, eingeführt. Ahorn- statt Pappelkessel und etwas professionellere Features sowie ein reizvoller Preis von knapp unter 900 Euro sollten die Käuferschaft damals überzeugen. Heute haben wir eine Sonderauflage in der Farbe Racing Red zu Gast. Schauen wir doch mal, ob sich das Pearl Decade Maple Standard, acht Jahre nach unserem ersten Test – und mit deutlich gestiegenem Preis – noch als lohnenswert erweist.
Pearl Decade Maple Standard – das Wichtigste in Kürze
- fünfteiliger Kesselsatz inklusive HWP-834 Hardware-Set
- 5,4mm starke, sechslagige Ahornkessel
- „Racing Red“ Folie und matt-weiße Bassdrum-Spannreifen
- hergestellt in China
Die Farbe ist auf jeden Fall ein Hingucker
Unser heutiges Decade Maple Standard Set ist eine Special Edition in der Farbe Racing Red. Hier wird eine matte hellrote Folie mit matt-weiß lackierten Spannreifen an der Bassdrum kombiniert. Die Kesselgrößen sind 22“ x 18“ Bassdrum, 10“ x 7“ und 12“ x 8“ Toms sowie ein 16“ x 16“ Standtom. Dazu gibt es noch eine passende Holzsnare in 14“ x 5,5“. An der Bestückung hat sich nichts verändert, alle Toms haben weiterhin sechs NDL Lugs pro Seite, auch das 16“ Standtom. Die Snare und die Bassdrum werden pro Seite mit acht Schrauben gestimmt.
Kesselkonstruktion des Decade Maple
Die Kessel bestehen aus 5,4mm starken, kreuzverleimten Ahornkesseln, die auf den Innenseiten fein geschliffen sind. Die Fellkontaktkante sitzt nach einem kleinen Gegenschnitt recht weit außen und die Kessel fallen im 45-Grad Winkel nach innen ab. An den Kesseln gibt es nichts zu bemängeln, auch die Folierung ist sehr sauber und makellos ausgeführt.
Zu den Toms gibt es zwei stufenlos neigbare Einzeltomhalter, die auf der Bassdrum montiert werden. Die kleinen Toms sind mit der Drei-Punkt Opti-Loc Halterung ausgestattet, die bei einem Fellwechsel am Kessel verbleibt. Nicht ganz so überzeugend wirken die 1,6mm-Spannreifen an Snare und Toms, die an zwei Trommeln nicht perfekt rund sind. Insgesamt ist das Decade ein sehr leichtes Set, was sicherlich – im Vergleich zur Session Select- oder Masters-Serie – an den verbauten Lugs und Spannreifen liegt. Abstriche muss man beim Standtom machen, das mit seinen nur sechs Spannböckchen pro Seite etwas mehr Aufwand beim Stimmen erfordert. Auch wirkt die Schraubkonstruktion am Floortom-Bracket ohne Memory Locks etwas aus der Zeit gefallen, besonders angesichts des aktuellen Anschaffungspreises von knapp 1450 Euro.
Die 14“ x 5,5“ Decade Maple Snaredrum ist mit dem identischen Ahornkessel ausgestattet. Sie hat weiterhin die flach über die Gratung gezogenen Snarebeds und einen 20-spiraligen Teppich. Von der Ausstattung her entspricht sie ansonsten – mit Ausnahme der einfacheren Spannböcken beim Decade-Modell – den Modern Utility Maple Snares.
Hardware-Set und Felle
Das Pearl Decade Maple Standard wird mit einem doppelstrebigen Hardware-Set aus der 800er Serie ausgeliefert. Der größte Unterschied zum damals getesteten Modell ist, dass beim Decade Maple jetzt zwei Galgenbeckenständer dabei sind. Wie beim Snareständer auch, sind diese stufenlos neigbar. Recht überzeugend geht es im Fußraum zu: Die Hi-Hat-Maschine hat drehbare Beine, aber keine einstellbare Federspannung, dafür eine Aussparung im Gewinde der Hi-Hat-Clutch. Auch das Demonator Pedal gehört für meinen Geschmack zu den besten und unkompliziertesten Pedalen in dieser Preisklasse. Lediglich das Snarestativ könnte für meinen Geschmack einen Ticken robuster sein, es macht aber im Testlauf seinen Job.
Das Decade wird mit klaren Remo UT-Schlagfellen auf den Toms und einem beschichteten Pendant auf der Snaredrum ausgeliefert. Die Resonanzfelle haben das Pearl- und Remo-Logo, aber keine genauere Bezeichnung. Hier wird also etwas gespart. Bei der Bassdrum geht es mit zwei Powerstroke 3-artigen Fellen sehr robust zu. Cool ist auch, dass das Resonanzfell direkt mit einem Loch versehen ist und es ein Dämpfungskissen dazu gibt.