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Shure SM4 Test


Das Shure SM4 ist ein neues Mikrofon auf dem Markt – von einem der bekanntesten und renommiertesten Unternehmen. Anders als die Klassiker SM57, SM58 und SM7B des US-Unternehmens handelt es sich beim SM4 aber nicht um ein dynamisches Mikrofon, sondern um ein Mikrofon in Kondensatortechnik (Unterschied dynamisches/Kondensatormikrofon), außerdem wird es explizit „Homerecording-Mikrofon“ benannt.

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Quick Facts zum Shure SM4

  • Kondensatormikrofon
  • Großmembrankapsel
  • Richtcharakteristik: Niere

Kondenser von Shure nichts Neues

Dass Shure Kondensatormikrofone anbietet, ist keine Neuigkeit. Der Preis lässt allerdings aufhorchen, denn die bisherigen Shure-Kondenser waren weitaus teurer. Shure produziert schon lange nicht mehr nur in den USA, mein SM7B etwa stammt aus Mexiko. Das Shure SM4 wird jedoch in China hergestellt

Simpler Aufbau

Der mechanische Aufbau ist einfach: Das SM4 hat eine Tonnenform, aus dem Rohr, aus dem der Mikrofonbody besteht, sind großflächige Öffnungen geschnitten, die mit Lochblech abgedeckt sind. Auch die Oberseite ist auf diese Art bedeckt, im Fuß gibt es eine XLR-Buchse zum Anschluss eines Mikrofonkabels, aber leider keine einfache Möglichkeit zum Öffnen und Inspizieren des Innenlebens. Das im Vergleich zum mit einem simplen Halter ausgestatteten Einzelmikrofon etwas teurere Shure SM4 Kit kommt mit einer elastischen Halterung gegen Trittschallübertragung und einem Poppfilter aus Metall. Zum Kit gibt es auch ein Softcase für Transport und Verwahrung der Einzelteile.

Das Shure SM4 besitzt eine klassische Tonnenform.
Nur zum etwas teureren Set gibt es elastische Halterung und Popscreen dazu.
Ebenfalls dem Set vorbehalten ist dieses Softcase.

Echte Großmembrankapsel

Eine mittenkontaktierte Großmembrankapsel wandelt Schall in Spannung um. Das ist keine Selbstverständlichkeit, einige preiswertere Kondensatormikrofone setzen kleinere Kapseln ein. Umschaltbar ist das Shure SM4 nicht, die Kapsel liefert ein Nierenpattern – ist also von vorne am Empfindlichsten, die größte Dämpfung ist genau auf der Rückseite, bei 180 Grad. Schalten lässt sich auch weiter nichts, es gibt kein Hochpassfilter (zum Beispiel zur Kompensation des Nahbesprechungseffekts) und keine Vordämpfung für sehr hochpeglige Signale.

Duch Gitter und Gaze lässt sich die Großmembrankapsel erspähen.

Datenlage

Die Daten sind in Ordnung für ein Mikrofon dieser Bauart und Preisklasse. So liegt das Eigenrauschen bei 15 dB(A) und der maximale Schalldruckpegel (1% THD+N) bei 140 dB SPL.

Problemchen mit der XLR-Buchse

Schon bei der ersten Inaugenscheinnahme des Shure SM4 wird klar: Das Mikrofon ist ordentlich geplant und umgesetzt. Besonders aufwendige Handwerkskunst, umwerfende Daten oder bahnbrechende Neuerungen wird auch wohl kaum jemand bei einem ausgewiesenen Homerecording-Mikrofon erwarten. Bei der ersten Installation habe ich den Fehler gemacht, zuerst das SM4 in der Spinne so fest zu drehen, dass der Druck auf den Plastikring der XLR-Buchse im Sockel so groß war, dass ich auch mit Mühe keinen XLR-Stecker (Neutrik, Rean und Hicon) hineinbekam. Etwas gelöst, dann ging es, allerdings saß dann das Mikrofon nicht mehr ganz so knackig in der Spinne. Im Zweifel sollte man ein Shure SM4 also zunächst auf die Fertigungstoleranz an dieser Stelle hin untersuchen.

Bei meinem Testgerät habe ich den Ring der XLR-Buchse mit der Spinnenhalterung etwas zu stark eingedrückt.

Sound des Shure SM4: Auf den Punkt

Bei Shure weiss man ganz offensichtlich, was die Kundschaft klanglich erwartet. Dementsprechend ist das Mikrofon gerade bei Stimmen präsent, „nah“ und detailliert, spart aber den Schärfebereich pegelmäßig ordentlich aus – das Signal wird also nie spitz oder bissig. Es eignet sich damit gut zur direkten Verwendung, wenn gesprochen oder gesungen wird. Auf der anderen Seite sind Instrumente, die mit dem Shure SM4 aufgenommen werden, nicht so „verdreht“, wie es mit manchen Mikros mit „Soundstempel“ der Fall ist. Akustikgitarren klingen griffig und gut aufgelöst, das macht Spaß. Dass das Mikrofon kein Hochpassfilter besitzt, ist kein Problem: Selbst sehr nah an der Schallquelle aufgestellt, wird das SM4 nicht zu bassig. Ganz klar: Im Homerecording werden aufgrund der akustischen Verhältnisse lieber geringe Abstände gewählt. Der logische Zusammenhang ist aber, dass das Shure bei weiteren Abständen zunehmend dünner wird. Mit dem EQ lässt sich das Fundament jedoch bis zu einem gewissen Grad wieder hervorzaubern.

Audio Samples
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Sprache, 5 cm Sprache, 30 cm Sprache, 70 cm
Audio Samples
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Vocals, 10 cm Vocals, 30 cm, 0 Grad Vocals, 30 cm, 45 Grad Vocals, 30 cm, 90 Grad Vocals, 70 cm

Manch anderes Mikro etwas solider

Ich will aber nicht vorenthalten, dass ich nicht vollends begeistert von allen Aspekten des SM4 bin. Insgesamt klingt das Signal etwas phasiger-löchriger als beispielsweise das des t.bone SC1200, welches insgesamt solider wirkt und stärkeren Zusammenhalt bietet. Für das konzeptionell ähnliche, aber weitaus teurere Mojave MA-20FET gilt das genauso. Die Präsenzen des (lange nicht mehr hergestellten) Mittelmembranmikrofons Equitek E200 sind knackiger und griffiger, das Blue Ember kann hingegen mit dem Shure nicht mithalten.

Audio Samples
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Shure SM4 the t.bone SC1200 Mojave Audio MA-201FET Conneaught Audio Devices Equitek E200 Blue Ember

Shure SM4 verzeiht Positionsänderungen

Was mir gut gefällt: Auch bei nicht zentralem Aufsprechen klingt das SM4 noch sehr ähnlich wie bei 0°. Jenseits der 45° ändert sich das, allerdings spielt Bleed-Sound im Homerecording keine so große Rolle, denn selten werden hier weitere Nutzsignale parallel mit aufgenommen, die als Spill auch auf anderen Mikrofonen landen und dort gut klingen müssen. Wichtiger ist die rückwärtige Ausblendung der Nierencharakteristik, und diese ist gut. Elastischer Halterung und Poppfilter machen ihren Job bezüglich der Verhinderung von Popps und der Übertragung von Körperschall.

Shure SM4 in vollem Ornat

Alternativen zum Shure SM4

Der Preisbereich ist für XLR-Großmembraner mit Nierencharakteristik höchst umkämpft. Das etwas teurere Austrian Audio OC16 mit in Österreich gefertigter Kapsel käme mir in den Sinn, ebenso das Lewitt Audio LCT 440 Pure (oder sogar, bei entsprechendem Budget, das Ray). Wer vor allem Stimme aufnimmt, kann auch laut über das Sennheiser MK4 nachdenken. Wer es etwas fgünstiger haben will, kann sich bei Rode nach dem NT-1 umsehen oder zum t.bone SC1200 greifen.

Test des Shure SM4: Fazit

Das Shure SM4 ist zweifelsohne ein ordentliches Großmembran-Mikrofon ohne Schnickschnack – und zu einem attraktiven Preis. Wählt man die hier getestete Variante mit elastischer Halterung und Poppschutz, wird es aber schon etwas teurer. Shure gelingt die Gratwanderung, ein Mikrofon anzubieten, mit welchem Stimmen in Homerecording-Umgebungen schon „sendefähig“ sind, aber dennoch das Signal nicht zu sehr vorzuformen.

  • Großmembran-Kondensatormikrofon
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Eigenrauschen 15 dB(A)
  • hergestellt in: China
  • Webseite: shure.com
  • Preis (Set): € 289,– (Staßenpreis am 14.9.2024)
  • Preis: € 229,– (Staßenpreis am 14.9.2024)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • detaillierter Klang
  • bei Nahbesprechung nicht zu bassig
  • verzeiht unterschiedliche und sich ändernde Besprechungswinkel
Contra
  • Passform Spinne/Fuß beim Testmikrofon
Artikelbild
Shure SM4 Test
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