Denon DJ PRIME GO+ Test

Denon DJ Prime Go+ (plus) ist eine kompakte standalone DJ-Mixstation mit integrierter Batterie und Drahtlostechnik, mit der ihr Musik vom externen Datenträger, diversen Streaming-Plattformen oder mobilen Endgeräten abspielen könnt. Das Gerät offeriert euch Dutzende Bedienelemente und einen Touchscreen zur Bedienung und für das Musik-Management inklusive Playlist-Erstellung, ja sogar Licht-Steuerung. Außerdem wartet es mit integrierten Effekten und Pads auf. Damit man die Partykonsole auch abseits von Stromnetzen einsetzen kann, gibt es einen integrierten Akku, der bis zu 4 Stunden durchhält. 

Als uns der Hersteller die erste Generation der kompakten DJ-Station vor fast 5 Jahren zum Test schickte, gab es trotz allen Lobes in der Redaktion auch einige Kritikpunkte oder auch Verbesserungsideen. Wir sind gespannt, wie sich nun der redesingte Prime Go+ mit dem neuesten Engine OS und nebst Bluetooth-In/Out-Funktion sowie einem speziellen DRM-Chip präsentiert. 

Denon DJ Prime Go+ – Quick Facts

  • DJ-System mit integriertem Akku
  • spielt Musik via USB, SD, WiFi oder Bluetooth
  • kompaktes Format und leichtes Gewicht
  • guter Workflow durch Engine OS
  • Touchscreen und klassische Bedienelemente

Denon DJ Prime Go+ ist ein DJ-Mediaplayer mit integriertem Akku zum Abspielen von Musik via USB, SD, WiFi oder Bluetooth. Angetrieben von Denon Engine OS wendet sich das Gerät an Party-DJs, mobile Discjockeys und Event-Dienstleister, Bedroomer, Wedding & Working-DJs, die wenig Platz haben, nicht viel umherschleppen möchten oder einfach eine kompakte „Wollmilchsau“ zum Partymachen suchen. Der Prime Go+ ist mit professionellen Ein- und Ausgängen wie XLR-Out und Combo-Mikrofonbuchsen bestückt. Zum Mixen gibt´s einen 2-Kanal-Mixer mit Klangregelung und diversen Effekten. Die Bedienung erfolgt über Buttons, Regler und Touchscreen.

Denon DJ Prime Go+

Wer keinen Laptop verwenden möchte, darf sich zudem darüber freuen, dass Prime Go+ alternativ zur Windows/Mac-App die Track-Analyse selbst vornehmen kann. Dabei dürft ihr Playlisten und Tags bequem an der Konsole erstellen, respektive eure Musikverwaltung sogar unterwegs noch im Flieger, Zug oder zuhause auf dem Sofa erledigen. Auch der Umstieg von rekordbox, Serato oder Traktor ist dank Bibliotheksimport möglich.

Nachdem ich den Testkandidaten, der in Begleitung eines USB-Kabels, Netzteils, Poliertuchs, Handbuchs und diversen Beipackzetteln inkl. 3 Monate Soundswitch-Gutschein aus dem Karton befreit habe, erfolgt die visuelle Erkundungstour. 

Fotostrecke: 3 Bilder Auspacken ist angesagt: Denon DJ Prime Go+ 

Zunächst ist zu bemerken, dass Denon dem Plus-Modell ein neues Finish verpasst hat. Silbersteingrau-somewhat statt schwarz. Hier und da wurden weitere Designelemente erneuert. 

Das Chassis – wenngleich aus Kunststoff gefertigt – macht einen durchaus soliden Eindruck. Am Boden sind vier Gummiplättchen verklebt, damit der Prime auch bei impulsiveren Tweaks nicht ins Rutschen kommt, was ich bestätigen kann. 

Die Belüftungsschlitze an den Seiten, wo sich auch der Denon-Schriftzug befindet, sind rund 2 cm vom Boden erhöht. Die Anschlussbuchsen und Regler an Front- und Backpanel geben sich fest verschraubt. Fader und Potis sind angenehm im Widerstand und die Tasten machen einen vertrauenswürdigen Eindruck. 

Und nicht zu vergessen: Mit gerade mal 3,7 kg Gewicht bei Maßen von 411 x 274 x 53 mm lässt sich der kompakte Partymaschine problemlos in so manchen Rucksack stecken und auf Reisen transportieren, egal ob Fahrrad, Bus, Auto oder Bordgepäck!

Denon DJ Prime Go Plus

Denon DJ Prime Go+ Backpanel

Die Bedienoberfläche hält sich ansonsten an die „Steilvorlage“ der Erstversion. Ebenso ist es beim Frontpanel, das mit zwei Kopfhörerbuchsen und Regelwerk für eben diese sowie einem Aux-Poti für den rückseitigen Cinch-Eingang und SD-Card-Einschub ausgerüstet ist. Nach einer 180-Grad-Drehung zeigt der Blick auf die Rückseite:

  • Netzschalter, Netzteilbuchse und Zugentlastung
  • Kensington-Lock-Vorrichtung
  • USB-Typ-A (Datenträger) und USB-Typ-B (PC/MAC)
  • XLR- und Cinch-Ausgänge für Master (inkl. Mono-Schalter)
  • Klinke für Booth
  • 2x XLR/Klinke-Kombo-Buchse für Mikrofone 
  • Cinch-Aux-Input für weitere Zuspielmöglichkeiten 
Ein Blick auf die Rückseite des Denon DJ Prime Go+ Teaserbild

Soweit bekanntes Design, nur dass Denon die Netzwerkbuchse wegrationalisiert hat, die zuvor zur Synchronisierung von Licht gedacht war. Dabei muss allerdings berücksichtigt werden, dass Lichtsteuerung hier mittlerweile über WiFi-Soundswitch erledigt werden kann, was bei der Erstausgabe zum Release-Datum noch nicht der Fall war. 

Möchte man noch etwas zu kritteln finden, könnte man diskutieren, warum es keine Klangregelung an der Hardware für Mike und Aux gibt. Bliebe auch noch USB-A und B statt USB-C. Für aktuelle Laptops eigentlich eher schade, für Datenträger okay, ist zumindest meine Meinung.

Dass es nach wie vor keinen USB-Anschluss vorn gibt, ist etwas schade. Zwar dürfte man heutzutage potenzielle Plattenwünsche auf einer Party mit Smartphone oder Streaming bedienen können. Für den nahtloses DJ-Handover zweier Protagonisten mit Stick oder SSD wäre es indes vorteilhaft. Mitunter könnte man auch – und wenn nur kurz – die SD-Card bei der Übergabe nutzen, sofern nicht gerade darauf aufgezeichnet wird.

Den Aux-In nehmen wir gern mit, lässt sich dadurch doch zum Beispiel eine Ableton-Link synchronisierte Groovebox wie MPC Live 2 einbinden, mit der man zur Konservenmucke jammen kann. Oder ein iPad mit einer coolen App. Oder ein Mediaplayer, auf den man nicht verzichten möchte. 

Etwas schade finde ich allerdings, dass man den Aux-In nicht als Phono/Line ausgelegt hat, um den Mini-Mixer in den eigenen vier Wänden auch zum Plattenhören nutzen zu können. Mit einem line-fähigen Turntable ginge das natürlich, aber diese Funktion ist kein Standard bei Plattenspielern. Wenn sogar zwei Cinch-Paare dran wären, und der GO+ wie der Prime4+ einen „Standalone-Mischpult-Modus“ anbieten würde, wäre es sogar noch cooler. Man bedenke: Das Ergebnis wäre eine superkompakte Zentrale für das heimische DJ-Setup inklusive Turntables und eine Party-Konsole für unterwegs. Hatte ich früher schon mal angeregt. Vielleicht wäre das doch etwas für ein zukünftiges Modell?

Denon DJ Prime Go+ Bedienoberfläche 

Die Denon DJ Prime Go+ Bedienoberfläche erstrahlt im Dual-Deck-Layout und bietet euch folgende Bedienmöglichkeiten.

  • 2-Kanal-Mixer mit Line und Crossfader, je 45 mm
  • 3-Band EQ und Level-Regler
  • Master-Volume-Meter
  • Sweep-FX pro Kanal mit Dual-Funktion (A= HPF/LPF-Filter, B=Wash Out)
  • Transportsektion mit Cue und Play/Pause
  • Sync und Key-Sync
  • 80 mm Jogwheel mit Vinyl-Mode-Taste
  • 45 mm Pitchfader mit Pitchbend-Tasten
  • Loop-Encoder mit Jump/Move-Funktion
  • vier Pads mit drei Modi (Hotcue, Loop, Roll) und zwei Banks
  • separate FX-Sektion mit Zuweisungstasten und Effektreglern
  • Bedienfeld für Master- und-Booth-Level sowie Mikrofon
  • Navigationsbereich mit Encoder, Track-Lade-Tasten sowie Shift und View (Menü)
  • 7-Zoll-Touchscreen

Das ist schon einiges, oder? Und das ist nur die Hardware. Dazu kommen noch einige Funktionen über Touchscreen, wie Touch-FX, ein Beatgrid-Editor, On-Screen-Tastatur, Lightning etc. Zu den zahlreichen Setup-Möglichkeiten kommen wir gleich im Praxisteil.

Denon DJ Prime Go+ Bedienoberfläche 

Erste Station vor dem Praxischeck ist allerdings die Ladebuchse. Das Aufladen des Prime Go+ dauert maximal 3 Stunden, die Akkuleistung beträgt ebenfalls 3,5 bis 4 Stunden – genug für einen Ausflug auf die Piste oder eine Runde im Heißluftballon. Findet ihr abwegig? Dann schaut euch mal die Videos am Ende des Artikels an.

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