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Arthur Benilov Aeolus Test

Wer an Orgeln denkt, denkt in der Regel an den berühmten Hammond-Orgel-Sound, der in unzähligen Pop- und Rock-Songs zu hören ist. Wesentlich früher gab es aber bereits Kirchenorgeln und genau damit beschäftigt sich unsere heutige Freeware-Empfehlung: Arthur Benilov Aeolus.           

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DETAILS + PRAXIS

Take Me to Church

Aeolus kann man über Github beziehen. Weiter unten auf der Info-Seite findet ihr den Download-Link. Das Plugin gibt es für Windows, macOS und Linux, in den Formaten AU, CLAP, LV2, VST2, VST3 und als Standalone.   

Arthur Benilov Aeolus ist ein Kirchenorgel-Emulator, der verschiedene Syntheseformen zur Neuschöpfung realistischer Kirchenorgelklänge nutzt. Das Plugin basiert auf einer früheren Version, die 2004 von Fons Adriaensen ausschließlich für Linux veröffentlicht und nun weiterentwickelt wurde.

Wer keine Kirche zur Hand hat, bekommt auch mit Aeolus einen realistischen Kirchenorgelsound.

Aeolus beherbergt drei Manuale und Pedal, die man alle unterschiedlich registrieren und über einen individuellen MIDI-Kanal ansteuern kann. Somit lässt sich das Plugin mit mehreren Tasten- und einem Pedal-Controller wie eine echte Kirchenorgel spielen. In jedem Manual und auch im Bass stehen unterschiedliche Register zur Verfügung, wodurch die Registrierungen besonders praxisnah ablaufen.        

Hinzu kommen ein Reverb-Modul mit zehn Hallräumen und regelbarem Level sowie die globalen Tuning-Settings. Darunter befinden sich neben exotischen Stimmungen wie die von Kirnberger und Werckmeister auch die mitteltönige. Das ist ziemlich interessant, weil es viel Orgelliteratur aus der Zeit der mitteltönigen Stimmung gibt, die man mit Aeolus realistisch nachspielen kann.     

Zum Verwechseln ähnlich

Für Orgelklang muss ab jetzt keiner mehr in die Kirche gehen. Aeolus klingt nämlich fantastisch. Beispiel 1 zeigt eine sogenannte Überregistrierung, dabei nutzt der Organist beim Üben einen simplen 8‘, um seine Ohren zu schonen. Diesen Grundklang, auch Prinzipalregister genannt, hat so gut wie jede Orgel. Bei Aeolus kommt dafür der Name Diapason zum Einsatz. Beispiel 2 nutzt verschiedene Register, darunter Mixture III, Open Diapason 8‘ und Violin 8‘, um Melodie und Begleitung zu trennen. Zum Schluss dann noch ein Tutti, wie man es beispielsweise am Ende eines Gottesdienstes hören kann. 

Die Hallräume von Aeolus klingen ebenfalls sehr gut, nur wenige davon kann man aber ausreichend stark einsetzen, um einen wirklich realistischen Kirchenklang zu erreichen. Der Mix-Regler müsste demnach doppelt so lang sein, aber nichts, was ein zusätzliches Hall-Plugin nicht lösen könnte.       

Audio Samples
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01 Registrierung 1 02 Registrierung 2 03 Registrierung 3

FAZIT

Arthur Benilov Aeolus gehört zu den besten Kirchenorgelsimulationen, die es gibt. Das Plugin hat gerade mal 16 MB und dadurch auf dem Markt schon mal einen entscheidenden Vorteil gegenüber den riesigen Kontakt-Libraries. Die verschiedenen Manuale erlauben auch komplexere Stücke, während die Zuweisung der entsprechenden MIDI-Kanäle super einfach und noch viel schneller umgesetzt ist. Die Hallräume klingen traumhaft, eine wirklich große Kirche lässt sich mit der möglichen Intensität aber nur schwer simulieren. Toll sind auch die verschiedenen Stimmungen, durch die das Orgelspiel bei sehr alter Musik ziemlich realistisch klingt. Die Klangerzeugung ohne Samples, der gute Sound und die verschiedenen Stimmungen machen Aeolus zum Pianoteq der Kirchenorgel, obwohl es sich um Freeware handelt.

Features

  • Nutzt verschiedene Syntheseformen
  • Drei Manuale und Bass mit individuellen MIDI-Kanälen
  • Zahlreiche Register
  • Reverb-Modul mit zehn Hallräumen
  • Tuning-Modul
  • Für Windows, macOS und Linux
  • Erhältliche Formate: AU, CLAP, LV2, VST2, VST3 und Standalone
  • PREIS: Arthur Benilov Aeolus ist kostenlos
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Fantastischer Klang
  • Unterstützt drei Manuale und Bass mit individuellen MIDI-Kanälen
  • Zehn gut klingende Hallräume
  • Zahlreiche Tuning-Presets, darunter mitteltönige Stimmung
Contra
  • Hallräume nur dezent einsetzbar
Artikelbild
Arthur Benilov Aeolus Test
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