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AIR Music Technology Jura Test

Mit dem AIR Jura bekommen die vielen Fans des analogen Synthesizers Roland Juno-60 ein weiteres Plugin. Das Urgestein aus den frühen 80ern und seinen jüngeren Bruder Juno-106 haben bereits viele Softwarehersteller emuliert – Arturia, Cherry Audio, Softube, TAL Software und natürlich Roland selbst. In unserem Feature Roland Juno-60 & Juno-106 – Soft-Synths im Vergleich haben wir die wichtigsten Fakten plus Audio-Demos für euch zusammengetragen. 

AIR Jura: Vintage Mode.

Der AIR Jura ist mehr als nur ein VST-Plugin. Er punktet nämlich mit einem speziellen Extra: Er läuft auf Akai MPC und Force-Geräten. So könnt ihr ihn auf diesen beiden sehr beliebten Grooveboxen installieren.

Ich habe den AIR Jura auf einem Mac installiert. Ich bin gespannt, ob er mich genauso überzeugen kann wie die Emulation AIR TimewARP 2600.

Checkliste zum Kauf von AIR Music Technology Jura Test

  • Emulation des Roland Juno-60 (1982), Vintage- und erweiterte Version
  • Auch als Plugin für Akai-MPC/Force
  • Zwei ADSR-Hüllkurven, Synchronisierbarer LFO
  • Arpeggiator, Effekte, Chord-Mode, Umfangreiche Library

DETAILS & PRAXIS

AIR Jura im Vintage Synth Mode

Nach dem Start enthüllt der AIR Jura als erstes sein Vintage User Interface. Hier versammelt er alle Klangbausteine und Funktionen, die man vom originalen Roland Juno-60 kennt. Das sind ein DCO plus Sub-Oszillator, ein VCF und ein separates Hochpass-Filter, eine Hüllkurve, ein LFO sowie der berüchtigte Chorus mit seinem eigenen klanglichen Charme. Hinzu gesellen sich der Arpeggiator, Glissando und ein Performance-Controller. Ihr braucht nur einen Blick aufs skalierbare GUI zu werfen, um euch so wohl wie beim Original zu fühlen. Das Panel ist nämlich sehr übersichtlich.

AIR Jura: Erweitert.
Im Vintage Mode präsentiert sich der Air Jura wie der Roland Juno-60 – nicht mehr und nicht weniger.

Weil diese Übersichtlichkeit eigentlich kein Nonplusultra für einen analogen Synthesizer ist, nutzt AIR die Chance und verbessert den emulierten Roland Juno-60 an einigen Stellen noch.

Mehr Funktionen als der originale Roland Juno-60

Ihr habt bei AIR Jura die Möglichkeit, auf das erweiterte, moderne User Interface Layout umzuschalten. Auf diesem Panel verbirgt sich eine zweite ADSR-Hüllkurve, sodass ihr den Filterverlauf unabhängig von der Lautstärke programmieren könnt. Zwei Regler unterstützen die Filtersektion: Drive und Saturation. Sie arbeiten eher subtil. Brutale oder aggressive Sounds entlockt ihr Air Jura damit nicht.

Flexibler als beim Original zeigt sich vor allem die LFO-Sektion dieser Emulation. Hier bekommt ihr acht Wellenformen inklusive Randomisierung. Sie schwingen synchron zum Tempo der DAW. Für rhythmische Sounds und Pattern könnt ihr diesen LFO gut nutzen.

AIR Jura: Effekte.
Im modernen GUI-Layout des AIR Jura verstecken sich weitere Funktionen und Parameter: eine zweite Hüllkurve, Drive und Saturation in der Filtersektion und eine dosierbare Chorus-Intensität.

Anders als beim Roland Juno-60 kann man die Chorus-Intensität bei AIR Jura per Mix-Regler steuern. Das deutlich hörbare Rauschen des Juno-Chorus könnt ihr zudem abschalten. Beim Jura warten aber noch weitere praktische Extras auf euch.

Effekte, Arpeggiator und weitere Extras

Der AIR Jura integriert eine ziemlich brauchbare Effektabteilung. Neben dem Chorus gibt es Delay, Reverb und Drei-Band-EQ, die sich einzeln aktivieren lassen. Alle Effekte könnt ihr ausführlich programmieren. Das tempo-synchronisierbare Delay lässt sich in Stereo und mit Filterung betreiben. Der Hall des AIR Jura geht über das Gewohnte hinaus, indem man das Effektsignal modulieren und oktavieren (Stichwort „Shimmer Reverb“) kann.

AIR Jura: Arpeggiator.
In der Effektabteilung stehen Chorus, Delay, Reverb sowie ein EQ bereit. Sie lassen sich bearbeiten und passen gut zum Juno-Sound.

Am Arpeggiator des AIR Jura schätze ich, dass ich die Gate-Zeit der Triggernoten variieren kann. Man bekommt zwar das bekannte Auf und Ab im Gleichschritt, aber keine rhythmisch aufregenden Muster. Zusammen mit dem LFO kreiert man dann aber doch schon ziemlich coole Patches.

Weitere Bereiche des AIR Jura sind der Voice-Mode, Glide sowie der Arpeggiator – allesamt simpel, aber praktisch.

Erfreulicherweise lässt der AIR Jura mehr als sechs Stimmen zu – auf Wunsch könnt ihr sie im Unisono-Mode inklusive Detuning betreiben. Zudem inspiriert dieser Juno-Clone mit seinem Chord Memory, bei dem ihr Akkorde eingeben und mit einer Note abspielen könnt.

AIR Jura: Chords.
Ein simples wie inspirierendes Feature ist die programmierbare Chord-Memory-Funktion des AIR Jura.

Preset Check beim AIR Jura

Beim Preset Browser staune ich nicht schlecht: Der AIR Jura umfasst mehr als ein Dutzend Soundkategorien und enthält so nebenbei die originalen Factory Banks des Roland Juno-106. Allein schon die Sparte „Bass“ unterteilt der Browser mehrfach. Ihr habt die Wahl aus „Bass Thumb“, „Bass Sub“, “Bass Res“, „Bass Bright“ und „Bass Drone + Action“. Daneben gibt’s eine große Auswahl an guten Chords und Arpeggiator-Patches sowie Leads und Pads. Leider informiert nicht einmal das Manual über die genaue Anzahl der Presets. Ohne jetzt selbst nachzählen zu wollen: Da ist richtig viel Stoff drin.

AIR Jura: Presets.
Die Preset Library des Air Jura fällt ziemlich umfangreich aus und erfüllt quasi alle Wünsche, die man bei einem Roland Juno-60 hat.

Die Presets sind zwar durch die Bank weg gelungen und auch musikalisch, doch gibt es ein klares Aber: Der AIR Jura kommt leider nicht ganz an die klangliche Präsenz und Lebendigkeit etablierter Soft-Synths von TAL Software oder Roland heran. Wie die 15 Audio-Demos zeigen, klingt der AIR Jura trotzdem sehr ordentlich.

Audio Samples
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Passage Of Time The Chase Hide Seek Automaton Butter Pile Driver Strings Clockwork Random Sweeper Reso Waow Cotton Perc Slap Flurry Pulsing Creeper UFO Transitions

Fazit

Mit dem AIR Jura bekommt ihr eine solide Emulation des Roland Juno-60. Usern von Akai-Geräten empfehle ich ihn gern. Solche analogen Synth-Patches erweitern eine Akai MPC sinnvoll. Wer mit einer DAW wie Logic, Cubase oder Live produziert, sollte aber besser die Plugins anderer Hersteller nehmen.

Mit regulären 150 Euro ist der AIR Jura zwar ziemlich teuer, dafür lockt der Hersteller immer wieder mit Deals. Teilweise bekommt man die Software damit für weniger als die Hälfte. Wer skeptisch sein sollte, kann auch einfach erstmal die Demo-Version auf der Hersteller-Webseite auschecken.

Alles in allem ist AIR Jura ein guter virtueller Roland Juno-60, der insbesondere Akai MPC-Modelle und Akai Force aufwertet.

Features

  • Emulation des Roland Juno-60 von 1982
  • Vintage und erweitertet Modus
  • DCO mit Pulse, Sägezahn und Rauschen plus Sub-Oszillator
  • PWM per LFO, Hüllkurve oder manuell
  • VCF mit Drive und Saturation, zusätzlicher HPF
  • Tempo-synchronisierbarer LFO mit acht Wellenformen
  • Effektsektion aus Chorus, Delay, Reverb und EQ
  • Unisono-Mode, Arpeggiator, Chord-Mode
  • Skalierbares GUI bei der Plugin-Version
  • Installierbar bei Akai-Standalone-Geräten (Force und MPC-Modelle)
  • Zahlreiche Presets
  • Systemvoraussetzungen: Ab Windows 10, Mac OS X ab 11.7, Online-Aktivierung
  • VST, VST3, AU, AAX und Akai MPC Standalone Systeme
  • PREIS: 149,99 Euro (regulär)

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Überzeugende Emulation
  • Für Akai MPC/Force
  • Vintage-Charakter
  • Nützliche Library
  • Günstiger Preis
Contra
  • kein Contra
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AIR Music Technology Jura Test
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