Mit dem Dixon Little Roomer gibt es ein Kompaktschlagzeug mit einer ultraflachen Bassdrum und weiteren Besonderheiten zu entdecken. Das Set hat Mahagonikessel und verrundet gestaltete Gratungen. Wie es klingt und ob es eine Alternative zu den gängigen Platzhirschen ist, erfahrt ihr hier.
Dixon Little Roomer – das Wichtigste in Kürze
- fünfteiliges Kompaktset
- 7,5 Millimeter starke Mahagonikessel
- mit und ohne Taschen erhältlich
- lässt sich mit Hardwareset erweitern
- hergestellt in Taiwan
Zugegeben, die Idee, ein Schlagzeug mit einer ultraflachen Bassdrum auszustatten, ist nichts Neues. Das erste Kit dieser Art war – meines Wissens nach – seinerzeit das Premier Artist Heritage Club mit einer 20“ x 8“ Bassdrum. Auch das recht aktuelle Yamaha Stage Custom Hip hat eine Fußpauke in diesen Dimensionen. Bei unserem Little Roomer sind es sogar nur 7“ Tiefe, das ist weniger als manche Snaredrums haben. Vom Prinzip her macht man sich das Design von Marching-Trommeln zunutze: Bedingt durch den flachen Kessel schwingen die Felle leichter miteinander, was der Trommel erstaunlich viel Bass entlockt. Vor allem wenn man das Resonanzfell geschlossen hält (also kein Loch hineinschneidet) und den Beater aus dem Fell heraus spielt.
Das Little Roomer kommt mit einigen Besonderheiten daher
Dixon baut das Little Roomer aus Mahagoni, ich denke, dass es sich eher um philippinisches Luanholz handelt, es also kein afrikanisches Tropenholz ist. Die Kessel sind 9-lagig und 7,5 Millimeter stark. Zum Set gehört, neben der eben erwähnten 20“ x 7“ Bassdrum, noch ein Tom in 10“ x 7“ und ein 13“ x 10“ Standtom sowie eine – das ist eher ungewöhnlich – 10“ x 3,5“ Piccolo Snare. Doch damit nicht genug, als Bonus gibt es ein 6“ Tambourin mit gummiertem Ring auf der Oberseite.
Während das Floortom ganz klassisch mit Beinen aufgestellt wird, lassen sich die anderen drei Trommeln mit Halterungen flexibel befestigen. Man braucht also für die Snare nicht unbedingt einen Snareständer, das Tambourin kann auch auf der Hi-Hat befestigt werden, usw.
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Die Gratungen erinnern an Vintage Drums
Auffällig sind die von außen verrundet gestalteten Gratungen, die zudem eine sehr breite Auflagekante haben. Das erinnert mich ein bisschen an Vintage Drums à la 3-ply Ludwigs aus den 60ern. Die Kessel unseres Testsets sind außen in einem Naturton seidenmatt lackiert, es gibt das Kit aber noch in drei weiteren seidenmatten Farbtönen.
Kleine Mängel trüben den ansonsten guten Eindruck
Insgesamt ist die Verarbeitung bis auf kleinere Unsauberkeiten in Ordnung: Die Spannreifen der Bassdrum sind zum Beispiel recht rau geschliffen, das merkt man aber nur, wenn man mit der Hand darüber fährt. An manchen Schrauben im Kessel wurde scheinbar vergessen, die Folie abzumachen und die Klauen der Bassdrum greifen direkt auf den Holzreifen. Man merkt also, dass man es hier mit einem echten „Straßen-Instrument“ zu tun hat. Käufer, die ein Schmuckstück für die Vitrine suchen, sollten sich lieber woanders umschauen.
Bei den Beschlagteilen geht es insgesamt solide, aber auch eher einfach zu. Alle Trommeln haben Brackets mit eher schmalem Durchmesser montiert, wie man sie von Cowbells und anderen Percussion-Instrumenten her kennt. Auch die gewinkelten Beine der Bassdrum sind von der Höhe her nicht sonderlich variabel einzustellen. Die dreifach geflanschten Spannreifen sind plan und alle Schrauben laufen rund in den Gewinden; auch die Böckchen wirken solide und langlebig. Vergleicht man das Set bezüglich der Anbauteile mit dem oben erwähnten Yamaha Stage Custom Hip, kann das Dixon aber nicht mithalten.
Etwas kurios: Statt einem Einzeltomhalter für das kleine Tom gibt es nur eine Stange im Lieferumfang, die man dann auf die entsprechende Halterung auf der Bassdrum schraubt. Die passenden zwei Klammern zur Montage von Tom und Snare oder Tambourin gibt es zum Set nur in der teuersten Ausstattungsvariante, die noch weitere Hardware beinhaltet, dazu. Das finde ich etwas fragwürdig konzipiert.
Robuste Schlagfelle auf den Toms
Bei den Fellen sind keine Herstellerangaben vermerkt, sie tragen nur das Dixon-Logo. Die Toms und die Bassdrum haben vorgedämpfte und zumindest bei den Toms doppellagige Schlagfelle im Pinstripe-Style, die Resonanzfelle sind einlagig und klar. Das Resonanzfell der Bassdrum kommt im Naturfell-Look, es hat keinen eingearbeiteten Dämpfungsring. Die Snare ist standardmäßig mit einem einlagig-beschichteten Schlagfell ausgerüstet. Die einfache Snareabhebung ist ein alter Bekannter, ebenso die Piccolo-Böckchen, die man schon seit vielen Jahren von Dixon kennt.
Das Dixon Little Roomer ist in drei Varianten erhältlich
Das Little Roomer Set gibt es in drei Ausbaustufen zu kaufen, als reines Shellset, als Shellset mit Taschen – dieses habe ich hier vorliegen – und als Shellset mit Taschen und drei Stativen. Wie schon erwähnt, gibt es nur bei der letzten Variante die zwei Halteklammern dazu. Für den Test habe ich zwei meiner Tama-Klammern benutzt.
Die drei optionalen Tragetaschen wirken robust und durchdacht
Wenn ihr schon Hardware besitzt, ist die Variante mit den Taschen sicherlich am praktischsten. Die vier kleinen Trommeln werden in einer der Taschen mit Rucksack-System und Unterteilungen gestapelt, die Bassdrum hat eine eigene Tasche, in die auch Cymbals passen. Zudem kann man die dritte, flache Tasche für den Stativtransport benutzen und ausgeklappt auch als Drumteppich einsetzen. Letzteres habe ich allerdings nicht ausprobiert. Zusätzlich gibt es zu jedem Set noch den Dixon Drummer Pouch dazu. Dabei handelt es sich um eine kleine Tasche mit Stimmschlüssel und Ersatzteilen, in der sich auch das Mobiltelefon verstauen lässt. Der Drummer Pouch wird am Standtom aufgehängt.