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Kaufberater preiswerte Audio-Interfaces

Ein passendes und gutes, aber preiswertes Audio-Interface kaufen kann schweirig sein. Die Auswahl ist groß, es stellen sich Fragen nach Kompatibilität, Eingängen, Ausgängen und es gibt viele technische Angaben. Dieser Kauf-Ratgeber hat Tipps, worauf man achten muss und zeigt passende Audio-Interfaces bis 250 Euro.

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Umfangreicher Ratgeber, Kauftipps, Kriterien für Homerecording-Audio-Interface bis 250 Euro
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Inhalte
  1. Audio-Interface kaufen: Überblick
  2. AUDIO-INTERFACES: KONKRETE EMPFEHLUNGEN
  3. Für welches Betriebssystem soll das Audio-Interface geeignet sein?
  4. USB 2.0, USB 3.0, Lightning-Adapter…: Wie wird das Audio-Interface angeschlossen?
  5. Wieviele Ein- und Ausgänge werden benötigt?
  6. Drei verschiedene Arten analoger Eingänge: Line, Instrument und Mikrofon
  7. Ausgänge am Audio-Interface
  8. Direktes Monitoring, um Latenzen beim Abhören zu vermeiden
  9. Digitale Schnittstellen am Audio-Interface
  10. Nicht nur für Synthesizer: Kommunikation per MIDI-Schnittstelle des Audio-Interfaces
  11. „Zahlen“: Samperate (kHz) und Quantisierung (Bit)
  12. Bauform des Audio-Interfaces
  13. Praktische Zusatzfunktionen, Anzeigen und Software-Pakete
  14. Fazit und CHECKLISTE ZUM KAUF
  15. Weitere Artikel zum Thema
  16. Weitere Artikel zum Thema “Preiswertes Audio-Interface kaufen”:

Ob ein Interface geeignet ist und als Kandidat für einen Kauf in Frage kommt, bestimmen hauptsächlich zwei Dinge, namentlich die individuellen Anforderungen und das Budget, das für Audiohardware maximal aufgebracht werden kann. Dieser Artikel soll euch als kleiner Führer im Dschungel der Audio-Interfaces mit all seinen Fachwörtern, Abkürzungen und Werbeversprechen dienen. 

Den Gedanken, dass man doch direkt die On-Board-Soundkarte eines Computers verwenden könnte, solltet ihr bitte sofort aus eurem Gehirn löschen. Wer einmal versucht habt, damit ernsthaft zu arbeiten, versteht diese Aussage: Die Audioqualität ist oftmals wirklich schlecht, selbst bei teuren Computern mit wie ohne Obst-Logo. 

Das Focusrite Scarlett 2i2 (Link zum Test) ist ein Audio-Interface, das häufig gekauft wird. Mittlerweile ist es schon in der vierten Generation. Es zeichnet sich aus durch einen guten Sound, vernünftige Ausstattung und einen guten Preis. Auch das Universal Audio Volt 276 (Link zum Test) können wir diesbezüglich empfehlen.

Das EVO 4 (Link zum Test) besitzt praktische Features wie Auto-Gain – und ist wohl das schönste Interface unter den dreien. Das Zoom UAC-232 (Link zum Test) gewinnt vielleicht keinen Schönheitswettbewerb, bietet dafür aber 32-Bit-Technik. Damit fällt das Einpegeln weg!

Mit besonders kleiner Bauform und kleinem Preis kann das Shure MV2XU (Link zum Test) punkten. Auch das iRig Pro I/O (Link zum Test) von IK Multimedia erfüllt diese Anforderungen.


Sollen es doch größere oder umfangreichere Audio-Interfaces sein? Viele der genannten haben auch größere Geschwister! Und generell ist dann der Kaufberater Die besten Mittelklasse-Interfaces die richtige Station!

USB 2.0, USB 3.0, Lightning-Adapter…: Wie wird das Audio-Interface angeschlossen?

Als Standard zum Anschluss von Audiohardware ist USB 2.0 unangefochten die Nummer Eins. Die Vorteile liegen auf der Hand: USB 2.0 bietet hat geringe Herstellungskosten, ermöglicht integrierte Spannungsversorgung und erlaubt Plug’n’Play.
Nachteilig ist aber, dass an Computern oft eine Reihe von verschiedenen USB-Geräten angeschlossen werden, so dass es auch mal zu Problemen mit dem Datenversand kommen kann. Viele Interfaces können “bus-powered” verwendet werden, also ohne separates Netzteil. Das ist nicht nur im mobilen Betrieb praktisch und erspart Steckernetzteile und dünne, nervige Stromkabel.

USB-Buchse zwischen anderen Anschlüssen an einem Audio-Interface
USB 2.0 ist der Standard zum Anschluss von Audio-Interfaces an den Computer.

Wieviele Ein- und Ausgänge werden benötigt?

Eine grundlegende Einteilung der erhältlichen Geräte lässt die Anzahl der Ein- und Ausgänge zu. Typisch sind 2, 4, 6, 8 und sogar 16, 24 und 32 Ein- und Ausgänge.
Die simpelste Form stellen Geräte dar, die über je einen Stereo-Eingang und Stereo-Ausgang verfügen. Mit ihnen kann man Stereosignale auf Boxen geben und auch Stereosignale aufzeichnen. Dies ist für viele Situationen ausreichend, etwa den klassischen Bedroom-Producer. Wenn ihr nur Musik mit internen Klangerzeugern macht, habt ihr unter diesen “2 In / 2 Out”-Interfaces (gezählt werden immer Mono-Kanäle!) eine reichhaltige Auswahl. Allerdings sollte man bedenken, dass es Einschränkungen gibt: Die simultane Aufzeichnung von mehr als zwei Mono-Signalen oder einem Stereo-Signal ist unmöglich. Auch wenn man ein Effektgerät wie einen externen Kompressor einbinden will, benötigt man mehrere Ein-und Ausgänge: Stereo-Ausgang auf das externe Gerät, Rückführung über einen Stereo-Eingang. Weil man aber immer hören muss, was man da gerade tut, ist in diesem Fall ein weiterer Stereoausgang nötig. Im konkreten Beispiel müsste also schon ein 4/4-Interface mit vier Eingängen und vier Ausgängen her. 

Soll die Hardware auch im Livebetrieb benutzt werden, ist es von Vorteil, wenn ihr dem Toningenieur mehr als nur ein Stereosignal zur Verfügung stellen könnt. Hat er etwa Beats und Solo-Sound getrennt voneinander an seinem Mischpult anliegen, kann er diese optimal bearbeiten. Schließlich kann man von der Bühne aus kaum einschätzen, wie es um die Balance der einzelnen Signale bestellt ist, das macht besser der Ingenieur. Software, die live eingesetzt wird, zeigt ihr Können und ihre Flexibilität erst bei der Verwendung mit mehrkanaliger Hardware: Wie ein DJ-Pult verfügen sie meist über die Möglichkeit, Signale mit einer “Cue”-Funktion vorhören und über Kopfhörer oder “Booth”-Lautsprecher testen zu können, bevor sie auf die PA zum Publikum geschickt werden. 

Audio Interface mit vielen Inputs und Outputs
Eine hohe Anzahl Ein- und Ausgänge ist praktisch, aber nicht immer nötig. Viele Interfaces gibt es in unterschiedlichen Eingangs-/Ausgangskonfigurationen.

Es ist selbstredend möglich, Live-Instrumente oder Sänger mit einem Interface aufzuzeichnen, das nur zwei Ausgänge hat. Allerdings muss man sich dann damit abfinden, dass alle beteiligten Personen ein identisches Signal hören müssen – und das wollen Künstler und Techniker selten: Der Aufnehmende möchte die Signalqualität beurteilen und muss dieses Signal dafür recht laut, klar und ohne Effekte hören. 

Audio-Interface kaufen: Drei verschiedene Arten analoger Eingänge: Line, Instrument und Mikrofon

Die meisten Audiogeräte (Equalizer, Kompressoren, externe Mikrofonvorverstärker etc.) und Klangerzeiger (Keyboards, Synthesizer, Grooveboxen und Drumcomputer) benötigen einen Line-Eingang. Mikrofone benötigen einen Mikrofonvorverstärker, E-Gitarren und -Bässe werden wie auch Boden-Effektpedale über einen speziellen Instrumenteneingang angeschlossen (auch „DI In“). 

Line-Input und -Outputs: symmetrische und unsymmetrische Ein- und Ausgänge am Interface

Es gibt eine Unterteilung von symmetrischen und unsymmetrischen Anschlüssen. Sind Line-Anschlüsse als Klinkenbuchsen ausgelegt, erkennt man oft nicht auf Anhieb, ob sie symmetrisch oder unsymmetrisch sind. XLR ist immer symmetrisch, im Regelfall sind symmetrische Klinkenbuchsen mit “balanced” bezeichnet oder mit “TRS”. Diese Abkürzung steht für “Tip, Ring, Sleeve” und wird im Deutschen als “Stereoklinke” bezeichnet, auch wenn darüber statt zweier Signale nur ein symmetriertes geschickt wird. Aber: „Unsymmetrisch“ ist bei preiswerten Audio-Interfaces nicht unbedingt ein Manko.

Gitarristen und Bassisten benötigen einen Instrument-Input („DI“) am Audio-Interface

Sollen Amp-Plug-Ins benutzt werden, muss das Instrumentensignal per „DI“-Input in den Computer (hier am Beispiel Bass mit dem PC aufnehmen erklärt). Fast alle aktuellen Audio-Interfaces haben dafür einen Instrumenteneingang, mit dem man auf eine externe DI-Box verzichten kann. Wenn das Wunsch-Interface keinen derartigen Input bietet: Besagte DI-Boxen gibt es schon für wenig Geld, aber das ist dann eine Kiste mehr, die herumsteht und angeschlossen werden will.

Instrumentenkabel in einem DI-Eingang
Instrumentenkabel in einem DI-Input

Audio-Interface kaufen: Auf die Qualität der Mikrofon-Preamps kommt es an

Sollen Gesangsaufnahmen gemacht werden, steht die Überlegung im Raum, sich für ein Interface mit integriertem Mikrofonvorverstärker zu entscheiden. Das ist aber beim überwiegenden Großteil der aktuellen Interfaces der Fall. Ein Mikrofonvorverstärker ist absolut notwendig, da Mikrofone einen viel geringeren Output als beispielsweise Synthesizer haben. In den letzten Jahren ist die Qualität der integrierten Mikrofon-Preamps von auf “ordentlich” bis „gut“ gestiegen. Das ist eine löbliche Entwicklung, aber echte Glanzstücke sind im bezahlbaren Preissegment kaum zu finden. Ein guter Mikrofonvorverstärker kostet eben auch gutes Geld, und zwei Mikrofonvorverstärker kosten eben zweimal gutes Geld. Auch eine Überlegung wert sind zusätzliche externe Mikrofonvorverstärker. Faustregel: Dynamische Mikrofone (Tauchspulenmikrofone und Bändchenmikrofone) benötigen bessere und kräftigere Preamps als Kondensatormikrofone.

Mikrofonkabel in einer "Combobuchse" eines Audio-Interfaces. Ebenfalls zu sehen: "Gain" (Eingangsverstärkung) und 48V Phantomspeisung für Kondensatormikrofone.

Im Regelfall möchtet ihr Gesangsaufnahmen mit Kondensatormikrofonen machen. Röhrenmikrofone bringen ihre eigenen Spannungsversorgung mit, für die meisten anderen ist eine 48V-Phantomspeisung vonnöten. Auf deren Vorhandensein sollte ebenso geachtet werden wie auf ein Trittschallfilter zum Eliminieren niederfrequenter Störgeräusche (oft “High Pass” oder “Low Cut” genannt). Und wie oben schon genannt: Wer ein (passives) Bändchenmikrofon zu verwenden gedenkt, sollte hochwertige Vorverstärker mit einem Gain von mindestens 65 dB oder direkt einen externen Preamp verwenden, auch viele Tauchspulenmikros freuen sich darüber.
Tutorial: Anschließen und Einpegeln eines Mikrofons

Combo-Buchsen: sinnvolle Platzsparer bei Audio-Interfaces

Um Platz zu sparen und die Bedienung zu vereinfachen, sind viele analoge Eingänge an Audio-Interfaces mittlerweile als Combo-Buchsen ausgeführt. Dort kann dann entweder ein XLR-Kabel oder ein Klinkenkabel eingesetzt werden.
Aus Platzmangel auf dem Gerät werden manchmal sogenannte Kabel-Peitschen benutzt. Das sieht dann aus wie ein riesiges Adapterkabel: Ein Multipin-Anschluss ist auf der einen Seite, die eigentlichen Input- und Outputbuchsen auf der anderen. Ärgerlich wird es, wenn einmal ein Verbindungskabel oder eine Buchse beschädigt wird.

Outputs am Audio-Interface

Die Ausgänge von Einsteiger-Audio-Interfaces werden vor allem zum Abhören genutzt: An die Outputs werden dann die Studiomonitore angeschlossen. Zudem gibt es eigentlich immer mindestens einen Kopfhörerausgang. 

Wenn man sich selbst beim Aufnehmen mit einem Mikrofon hören will, ist ein Kopfhörer unabdingbar. So gut wie alle Audio-Interfaces haben Headphone-Amps eingebaut, doch unterscheiden sich diese durchaus voneinander in Anzahl und Einbindung.
Mikrofonkabel in einer “Combobuchse” eines Audio-Interfaces. Ebenfalls zu sehen: “Gain” (Eingangsverstärkung) und 48V Phantomspeisung für Kondensatormikrofone.

Doch Vorsicht! Nur die Tatsache, dass es verschiedene Ausgänge gibt, bedeutet noch lange nicht, dass man diese auch mit unterschiedlichen Signalen „beschicken“ kann! Manchmal tragen alle Ausgänge das gleiche Stereosignal. Warum? Nun, das ist billiger, es wird ein Digitalwandler weniger benötigt, auch das Zuweisen in der Software ist einfacher. 

Manche Hersteller setzen auf zwei unabhängige Kopfhörer-Verstärker, was in Produktionssituationen ein Segen sein kann. Denn nicht immer können Lautsprecher eingesetzt werden, bei Laptop-Recordings “on location” beispielsweise.

Eine voll ausgestatte Monitoring-Sektion mit DIM (kurzfristige Absenkung des Abhörpegels, um die Einstellungen nicht verändern zu müssen), MONO und MUTE, separatem Monitoring-Level und Talkback-Mikrofon zur Kommunikation von Regie zu Studio findet sich leider nur bei ausgewählten Interfaces. Wenn das der Fall ist, kann man das pultlose Recording-Studio realisieren, ohne einen separaten Monitor-Controller zu verwenden. Allerdings ist in vielen DAWs mittlerweile eine ordentliche „virtuelle“ Abhörsektion vorhanden.

Direktes Monitoring, um Latenzen beim Abhören zu vermeiden

Ein leidliches Thema computergestützter Harddiskrecorder war früher oftmals das Monitoring beim Recording. Jeder hat schon einmal erlebt, wie nervig es ist, die eigene Stimme auf dem Mobiltelefon mit einer kurzen Verzögerung zu hören. Das gleiche Problem entsteht durch Hardware- und Softwarebuffer, weil alle Eingangs- und Ausgangssignale jeweils kleine Sicherheitsspeicher durchlaufen müssen, die ein Delay entstehen lassen. 

Was ist Direct Monitoring?

  • Direct Monitoring bedeutet, dass ein Eingangssignal wie ein Gesangsmikrofon ohne Verzögerung auf den (Kopfhörer-)Ausgang gegeben werden kann.
  • Nur so ist es möglich, beim Aufnehmen Timing und Tonhöhe richtig zu kontrollieren. 

Viele Hersteller von Audio-Interfaces, die man heute kaufen kann, bieten direktes Monitoring an, bei dem das eingehende und das ausgehende Signal gemischt werden können. Arbeitet man ohne Mischpult, ist unbedingt auf diese Fähigkeit zu achten! Allerdings gibt es auch hier deutliche Unterschiede bezüglich Komfort und Flexibilität. Wichtig ist die Fähigkeit, das Eingangssignal mono mit dem Playback summieren zu können, sonst liegt die eigene Stimme nur auf dem linken Ohr, wenn man einen Eingang mit einer ungeraden Nummer wählt und auf dem rechten, wenn man einen Eingang mit einer geraden Nummer benutzt. Aber das können mittlerweile fast alle Audio-Interfaces.

Digitale Schnittstellen am Audio-Interface

Einige Interfaces, die man kaufen kann, haben elektrische S/PDIF Coaxial-Anschlüsse. Diese können über RCA-Buchsen (bekannt als analoger “Cinch”-Stecker von der HiFi-Anlage) zweikanalig digitales Audio entweder versenden oder empfangen. Eine Alternative zum “elektrischen” S/PDIF-Interface ist das “optische”, welches mit sogenannten “TOS-Link”-Buchsen arbeitet. Über sehr dünne Lichtwellenleiter-Kabel werden statt Spannungen Lichtimpulse versendet. Diese Glasfaserkabel sind sehr anfällig für Knicke und recht teuer. Selten findet man auch beide S/PDIF-Ausführungen an einem Gerät. 

Nutzen kann man dieses Consumer-Digitalinterface in Verbindung mit manchen Effektgeräten und Digitalpulten oder hochwertigen, externen Analog/Digital-Wandlern (und natürlich umgekehrt mit Digital/Analog-Wandlern). Für Channelstrips (meist Mikrofonvorverstärker, Equalizer und Compressor in einem Gerät) sind häufig A/D-Erweiterungskarten erhältlich. Viele HiFi-Geräte und Synthesizer haben ebenfalls eine derartige Schnittstelle, so dass sich die verlustbehaftete Wandlung von Digital zu Analog (im Gerät) und wieder umgekehrt (im Audio-Interface) vermeiden lässt.

Nicht nur für Synthesizer: Kommunikation per MIDI-Schnittstelle des Audio-Interfaces

Soll ein Klangerzeuger, ein Effektgerät oder ein Digitalpult vom Computer gesteuert werden, soll ein Masterkeyboard ohne USB-Interface zum Einsatz kommen, muss ein MIDI-Interface her. Dieses ermöglicht das Senden und Empfangen von MIDI-Steuersignalen durch eine Software. Sind nicht zu viele MIDI-Geräte im Spiel, kann auf ein separates Multiport-Interface verzichtet werden, wenn das Audio-Interface MIDI-In und-Out bietet. Da diese Technologie preiswert und von hohem Nutzen ist, geben die Hersteller ihren Interfaces häufig einen MIDI-Input und einen -Output mit auf den Weg. Ungefähr drei Geräte können über MIDI-Thru in hintereinander geschaltet werden (“Daisy Chain”). Ist MIDI vorhanden, spricht zumindest hardwareseitig nichts mehr gegen eine Gerätesynchronisation mittels MC (“MIDI-Clock”). Damit kann dann beispielsweise eine externe Groovebox mitlaufen.

Audio-Interface mit MIDI Ein und Ausgang vs. ohne MIDI
Das untere der beiden Mackie-Onyx-Interfaces besitzt ein MIDI-Duo – das sind die beiden 5pol-Buchsen in der Mitte.

„Zahlen“: Samperate (kHz) und Quantisierung (Bit)

Welche Samplerate ist notwendig?

Hersteller bewerben ihre Produkte gerne mit Zahlen, die jedoch selten eine hohe Aussagekraft besitzen. Ihr solltet euch gut überlegen, ob ihr die 96 oder 192 kHz Samplerate, mit der manche Systeme arbeiten können, tatsächlich benötigt. Schließlich bedeutet das, dass für alles die doppelte oder vierfache Leistung und der doppelte oder vierfache Speicherplatz benötigt wird. Der wesentliche Gewinn bei der Arbeit ist eher gering, da andere Dinge wichtiger sind (analoge Kette beispielsweise). Und ein gutes 48-kHz-Interface ist klanglich definitiv besser als ein sehr preiswertes 196kHz-Interface. 

Eine digitale Auflösung der AD-Wandler von 24 Bit ist mittlerweile quasi Standard

Mittlerweile ist eine Quantisierung mit 24 Bit Usus, auch bei preiswerten Audio-Interfaces. Eine Abtastung des Analogsignals mit einer Auflösung von 24 Bit bedeutet nur, dass die Information, die den Wandler verlässt, aus 24 Nullen oder Einsen besteht – und sonst nichts. Eine pauschale Qualitätsaussage ist auch das nicht! Tatsächlich ist es aber so, dass 24-Bit-Wandler meist einen höheren Rauschspannungsabstand haben, was nicht zuletzt das Pegeln vereinfacht. Allerdings können manche Quellen (Mikrofone, Synthesizer) diese Dynamik überhaupt nicht vollständig ausschöpfen oder werden schon komprimiert aufgezeichnet. Dazu kommt, dass die Qualität der Wandler sich in Werten ausdrückt, von denen selten in der Werbung die Rede ist. Dies sind vor allem die verschiedenen Fehler, die die Bauteile generieren. Soll bedeuten: Es gibt 16-Bit-Wandler, die um ein Vielfaches besser als manche 24-Bit-Wandler klingen. 

Latenzen gilt es möglichst zu vermeiden oder minimieren

Die Latenz bezeichnet die Zeitverzögerung zwischen eingehendem und ausgehendem Signal oder nur einem der beiden. Wichtig wird dies bei der Arbeit mit Softwaremonitoring (oft nicht nötig) und beim Einspielen von Musik über eine MIDI-Tastatur. Die angegebenen minimalen Latenzen werden oft nur unter Laborbedingungen und unter enormer Belastung des Rechners erreicht, außerdem addieren sich eine Menge unterschiedlicher Verzögerungen zur Gesamtlatenz. Dies sind neben Zwischenspeichern der Hardware auch Software-Buffer und Verzögerungen, die durch die A/D- und D/A-Wandler entstehen. Hier gilt es (wenn möglich) vorab zu testen, Herstellerseiten und Foren nach Informationen und Erfahrungsberichten abzugrasen – und natürlich, Testberichte zu lesen.

Preiswertes Audio-Interface kaufen: Bauform bedenken!

Sicherlich muss man sich als Nutzer auch Gedanken um ganz allgemeine, praktische Kriterien machen: Möchte ich das Gerät mitnehmen können, sind Ausmaße sinnvoll, die mit Laptoptasche oder Rucksack nicht unvereinbar sind. Wie sieht es aus mit der Gestaltung der Frontplatte? Ist dort alles so gedrängt, dass man das Gerät nur mit der Feinmotorik eines Uhrmachers bedienen kann? Kann man die Beschriftungen auch bei Bühnenbeleuchtung erkennen, oder ist die Gefahr groß, dass man Potis und Schalter verwechselt? 

Kleines mobiles Audio Interface im Gitarrenkoffer
Audio-Interface-Suchbild: Manche sind so winzig, dass sie überall dabei sein können. Das kann man von manchen wirklich nicht behaupten.

Praktische Zusatzfunktionen, Anzeigen und Software-Pakete

Manche Hersteller sind so freundlich, auf einem Display vernünftiges Level-Metering zu ermöglichen. Das ist keine Spielerei, sondern äußerst sinnvoll, denn nur eine “Signal” und eine “Over”-LED ist als Ausstattungsmerkmal schon arg dürftig. Manche Geräte unterscheiden sich von andern dadurch, dass sie Aufgaben anderer Geräte in sich vereinen. Momentan findet man häufig Interfaces mit Controller-Funktion oder sogar Mischpult-Interface-Hybride. Vorteil: Ihr benötigt dann nur noch eine statt zwei oder drei Kisten. Nachteil: Es gibt keine Möglichkeit, einzelne Geräte nachzukaufen, wenn es etwas mehr oder besseres Equipment sein soll oder eine Komponente den Dienst verweigert.

Nahezu alle Hersteller bieten eigene Control-Software an, die manchmal etwas zu peppig und unübersichtlich erscheint. Mitgelieferte Plug-Ins sind mittlerweile tatsächlich oft die “wertvollen Software-Pakete”, die in der Werbung seit Jahren versprochen werden!
Bei mitgelieferten DAWs in “Light”-Versionen ist es so, dass sie für eine Vielzahl von Anwendungsfeldern durchaus ausreichen. Außerdem ist dort die Einbindung der spezifischen Hardware “fest einprogrammiert” so dass mit weniger Problemen zu rechnen ist. Ein derartiges Bundle ist zudem aus preislichen Gründen eine Überlegung wert!

Fazit zum Kauf von preiswerten Audio-Interfaces

Es gilt also, viele unterschiedliche Faktoren gegeneinander abzuwägen. Ein wichtiger Punkt ist natürlich der Geldbetrag, der zur Verfügung steht. Ihr solltet bedenken: Die etwas teureren Firmen haben ihren guten Ruf nicht so ohne weiteres erlangt, sondern sich im Laufe der Zeit hart erarbeitet.

Vielleicht benötigt ihr gar kein Audio-Interface, sondern wärt schon mit einem USB-Mikrofon zufrieden? Die meisten haben nämlich zumindest die Möglichkeit zum Anschluss eines Kopfhörers.
Kaufberater USB-Mikrofone

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