Vor allem bei moderneren Playern wie Nick Johnston oder Guthrie Govan kam gerade in jüngster Zeit eine Spieltechnik in Mode, die es ermöglicht, flüssige, lange Läufe mit größeren Intervallsprüngen zu realisieren, obwohl man die meisten Noten legato mit Hammer-Ons und Pull-Offs spielt. Möglich wird das, weil der Mittelfinger der Pickinghand ins Geschehen eingreift und den Upstroke des Plektrums durch eine Zupfbewegung des Mittelfingers ersetzt. Weil diese Technik ein Mischung aus Plektrum und Picking ist, gibt man ihr landläufig den Namen: “Hybrid Picking”.
Wirklich neu ist diese Technik nicht, denn der australische Gitarrist Brett Garsed war schon Ende der 80er Jahre bekannt dafür, neben dem Plektrum auch alle anderen Finger der Pickhand mit einzubeziehen. Was damals noch die Ausnahme war, ist bei den aktuellen Gitarrenhelden gang und gäbe. Aus diesem Grund möchte ich diese Technik etwas genauer beleuchten und euch neben ein paar sinnvollen Übungen auch ein paar cool klingende Licks präsentieren.
Im folgenden Video seht ihr zuerst die Licks und anschließend die Übungen:
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Mehr InformationenDie Übungen:
Am Anfang sollten wir ein paar Übungen entwickeln, die ganz konkret den Mittelfinger unserer Anschlagshand stärken. Spielt diese Übungen in allen Skalenpositionen und mit allen Fingersätzen:
Übung 1:
Für dich ausgesucht
Übung 2:
Übung 3:
Versucht, den 4. Finger umzukippen und dann wieder nach oben abzurollen, wie man es beim Sweepen machen würde:
Als nächstes könnt ihr dazu übergehen, auf bereits bekannte Skalensequenzen die Hybridpickingtechnik anzuwenden:
Hier eine Gm-Pentatonik in Dreiergruppen:
Oder auch in Vierergruppen:
Wenden wir nun das Ganze an der Durtonleiter an. Hier ein A-aeolisches Pattern in Dreiergruppen:
Und nun in Vierergruppen:
Als nächstes spielen wir ein 3-1 Pattern. Dadurch, dass wir nur eine Note auf jeder zweiten Saiten spielen und einen Terzsprung erhalten, verleihen wir der Sequenz einen arpeggioartigen Charakter:
Die Licks:
1. C-Dorisch/Blues Mix
Das erste Lick ist eine Mischung aus der Skala C-dorisch und der Bluestonleiter:
2. Pentatonik Pattern
Im nächsten Pattern wandern wir auf Ritchie Kotzens Spuren und spielen eine Sequenz durch die Dm Pentatonik:
3. Pentatonik 5er-Gruppe
Nun folgt eine Fünftonsequenz in der Em-Pentatonik, wie sie auch gerne von Eric Johnson gespielt wird (der sie allerdings pickt).
4. Stretchpentatonik
Hier werden zwei benachbarte Pattern der Dm-Pentatonik miteinander verknüpft:
5. Arpeggio/Scale-Run
Ausgehend von der 3-1 Übung im oberen Abschnitt seht ihr hier ein D-Dur-Lauf mit einer Mischung aus Dmaj7 Arpeggio- und D-Dur Scale-Elementen:
Und nun wünsche ich euch viel Spaß und Erfolg beim Hybrid-Picking!
Kevin sagt:
#1 - 06.11.2024 um 05:03 Uhr
Super Workshop. Genau so wie der Yngwie Workshop. Mit dem hab ich gerade angefangen und ich habe was zum üben gesucht bevor ich mit dem"Black Star" Intro anfange. Danke!