Als AC/DC im Jahre 1990 den Song „Mistress for Christmas“ herausbrachte, hatten die Australier vermutlich nicht die Absicht, einen klassischen Weihnachtssong zu veröffentlichen. Vielmehr ist der Track mit einer gehörigen Portion Augenzwinkern zu verstehen, und Angus erklärte in einem Interview, dass der Text eigentlich von Donald Trump handelt. Ironie hin oder her: Der Song bietet ein tolles Riff im klassischen AC/DC-Style und darf in keiner Weihnachtskollektion fehlen. Wir haben Euch die Parts mal auseinandergelegt!
Hintergrundinfos und Malcolms und Angus‘ Gear
„Mistress for Christmas“ erschien auf dem 1990 releasten Album „The Razors Edge“, das mit „Thunderstruck“ und „Money Talks“ gleich zwei große Hits beinhaltet. Für viele gilt dieser Longplayer als das große Comeback von AC/DC, da die vorausgehenden Alben, von „Flick of the Switch“ bis „Blow up your Video“ nur bedingt an die frühen Erfolge anknüpfen konnten. Die Gitarren bedienen hier natürlich die Brüder Angus und Malcolm Young. Angus setzte auf Marshall 100 Watt Super Leads, 1987er oder alte JTM 45 Amps, während Malcolm Marshall JTM45/100-, Plexi Super-Bass, oder JCM800 2203 Amps verwendete. Auch was die Gitarren angeht, gibt es bei den Young-Brüdern wenig Überraschungen: Angus vertraut auf seine Gibson SGs und Malcolm auf Gretsch-Modelle.
Der Workshop
In unserem Workshop habe ich euch die Gitarrentracks von Angus sowohl für die Strophe als auch die erste Hook aufbereitet. Beide Parts bewegen sich in A-mixolydisch bzw. A-Blues und kommen mit den Akkorden A, D, G und C aus. Angus spielt dazu ein paar geschmackvolle Fills aus der A-Blues-Scale, die eigentlich das gesamte Stück begleiten. Den Strophen-Lead-Part findet ihr auch in den Tabs. Die Magie der AC/DC-Gitarrentracks besteht neben den tollen Ideen, dem Timing und dem Sound aus der Tatsache, dass hier zwei Rhythmusspuren relativ hart links/rechts gepannt sind. Angus übernimmt oft Akkorde mit höheren oder leeren Saiten, während Malcolm meist auf Powerchords zurückgreift. Im Backing-Track hört ihr lediglich den Malcolm-Rhythmus-Part, den ihr mit der Angus-Gitarre ergänzen könnt.
Get the Sound
Für den AC/DC-Ton solltet ihr auf eine Gitarre mit Humbucker an der Stegposition setzen. Was den Zerrsound anbelangt, würde ich auf eine Marshall-ig, britische Textur zurückgreifen, bei der das Gain ruhig etwas zurückhaltend sein darf. Habt ihr einen Amp mit Mastervolumen zu Hand, dann könnt ihr das Preamp-Gain runter und den Master-Out hoch setzen, um etwas Endstufenkompression zu erhalten. Da Angus sein Schaffer-Vega-Sendersystem mit einer Companderfunktion selbst im Studio einsetzt, könnt ihr auch gerne mit einem dezent eingestellten Kompressor vor der Zerrsektion arbeiten. So könnte ein mögliches Setting mit dem PreSonus Ampire PlugIn aussehen:
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Ich wünsche euch viel Spaß mit AC/DC!