Fender Mustang Micro Plus Test

Der Fender Mustang Micro Plus präsentiert sich als handlicher Kopfhörerverstärker für die Klinkenbuchse, der locker in jeder Hosentasche Platz findet. Das Gehäuse entspricht dabei seinem Vorgänger, dem Mustang Micro, unter der Haube hat der Testkandidat allerdings einiges mehr zu bieten. Satte 25 Amp- und Effektmodelle, 100 Speicherplätze und ein Stimmgerät sind hier anzutreffen, was den Neuzugang zu deutlich mehr als nur einem kosmetischen Facelift macht. Entscheidend ist aber natürlich, wie das gute Stück klingt, und genau darum soll es hier gehen!

Fender Mustang Micro Plus Test

Fender Mustang Micro Plus – Das Wichtigste in Kürze

  • Kopfhörerverstärker für E- und Akustikgitarren
  • wiederaufladbarer USB-C-Akku mit über 4 Stunden Laufzeit
  • 25 Verstärker- und Effektmodelle
  • USB-Schnittstelle zum Aufnehmen
  • App-Anbindung zur Sound-Editierung und Audio-Streaming via Bluetooth
  • Made in China

Gehäuse des Fender Mustang Micro Plus

Der Fender Mustang Micro Plus kommt in einem schwarzen Kunststoffgehäuse mit den Maßen 88 x 38 x 22 mm (ohne Klinkenstecker). Die Haptik wirkt trotz der Kunststoffkonstruktion relativ robust und durchaus roadtauglich.

Auf der Oberseite sind ein großzügig dimensionierter Volume-Regler sowie ein kleiner OLED-Bildschirm anzutreffen. Rechts außen befinden sich sieben Taster, über die per Plus/Minus-Buttons die Presets durchgesteppt und der EQ sowie bestimmte Parameter gesteuert werden. Hier kann auch das Tempo eingetappt und der Tuner aktiviert werden. Die linke Außenseite beheimatet den Anschaltknopf, über den auch die Bluetooth-Funktion angeworfen wird, sowie den Save-Button, um eigene Einstellungen zu sichern. Die Stirnseite kümmert sich um den Miniklinken-Anschluss für einen Kopfhörer sowie eine USB-C-Buchse. Letztere erlaubt den Anschluss an einen Rechner, um den Mustang Micro Plus als Audio-Interface einzusetzen oder um Firmware-Updates aufzuspielen. Der integrierte Akku wird per USB geladen und ist mit einer Laufzeit von über 4 Stunden angegeben. Die untere Gehäuseseite bietet einen Monoklinkenstecker, der sich um satte 270 Grad drehen lässt. Dadurch eignet sich unser Testkandidat ganz hervorragend für die Verwendung mit allen gängigen Gitarrentypen, unabhängig davon, ob das Instrument mit Zargenbuchsen oder Strat-Jacks ausgestattet ist. Zum Lieferumfang gehören ein USB-C- auf USB-A-Kabel und ein 6-monatiges Abo der Recording-Software Studio One Plus von PreSonus.

Fender Mustang Micro Plus Anschluss an der Zarge
Fotostrecke: 6 Bilder Der Fender Mustang Micro Plus kommt in einem schwarzen Kunststoffgehäuse.

Der Editor und die Bedienung des Fender Mustang Micro Plus

Der Fender Mustang Micro Plus bietet 100 Speicherplätze, wobei Slot 1 bis 70 bereits mit überschreibbaren Factory-Settings belegt sind. Auch besteht die Möglichkeit, über die Cloud Fremd-Presets auf den Mustang Micro Plus zu spielen. Tiefgreifende Editiervorgänge sind am Gerät selbst nicht möglich, allerdings lässt sich der Modify-Button frei mit einem bestimmten Parameter belegen, auf den man dann direkten Zugriff hat. Die kostenlose Fender Tone App, die für iOS und Android zur Verfügung steht, erlaubt sehr großzügige Einstelloptionen. Die Software präsentiert sich mit einem attraktiven GUI und die Bedienung ist extrem intuitiv. Der Bluetooth-Pairing-Vorgang verlief bei mir völlig problemlos und die Verbindung mit meinem iPhone 13 war über die komplette Testdauer stabil.

Fotostrecke: 3 Bilder Die kostenlose Fender Tone App,…

Der Fender Mustang Micro Plus bietet eine große Auswahl an Amps und Effekten

Der Fender Mustang Micro Plus ist mit 25 Ampmodellen bestückt. In der Auswahl zeigt sich ganz klar eine Bevorzugung der Fendermodelle, aber auch Marshall, Vox, Mesa Boogie, Orange u. v. m. sind vertreten. Darüber hinaus befinden sich Studio-Preamps und ein Akustikverstärker im Portfolio. Auch mit Effekten geizt der Taschen-Amp nicht und bietet eine große Vielfalt an 25 archetypischen Bodentretern. Diese sind in vier Kategorien eingeordnet: Stompbox (mit Kompressoren, Filtern und Verzerrern), Modulation, Delay und Reverb. Die Effektkette kann nicht verändert werden und besteht aus jeweils zwei Blöcken, die vor und hinter dem Amp-Modul angesiedelt sind. Das Setting-Menü beinhaltet grundlegende Geräteeinstellungen, darunter einen globalen EQ, den USB-Level und den Zugang zum Tuner. Was ich persönlich vermisse, ist ein simples Metronom, das aus meiner Sicht zwingend in jeden Headphone-Amp gehört. Natürlich könnte man rein theoretisch eine Metronom-App auf dem Mobilgerät zu Hilfe nehmen, allerdings scheint das integrierte Noise-Gate des Mustang Micro Plus hier so stark zuzupacken, dass man die Klicks nicht wahrnimmt, weshalb man auf eine Drumcomputer-App ausweichen muss. Hier würde ich mir definitiv eine Nachbesserung durch ein Firmware-Update wünschen. Das Abspielen von YouTube-Videos und die Verwendung anderer Apps wie z. B. Spotify, iRealPro oder Drumgenius ist jedoch problemlos möglich. Auch der Einsatz als Audio-Interface gestaltet sich tadellos und der Mustang Micro Plus wird von meiner DAW, PreSonus Studio One 7, sofort erkannt.

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