Es ist passiert: Korg hat seinen beliebtesten Einsteiger-Synth überhaupt kernsaniert. Ergebnis ist der microKORG 2, eine kompakte Sounddesign-Station mit integriertem Akku, vielen unterschiedlichen Presets, Mini-Keyboardtasten – und nach wie vor einem Mikrofon für Vocoder-Experimente. Ebenfalls frisch an Bord sind ein schickes Display, ein Looper, viele Detaileinstellungen und mehr. Ach, und bitimbral ist das Teil auch noch. Viel zu entdecken also: Los geht es mit unserem Test.
Korg microKORG 2: Erster Eindruck
Das Jahr 2024 war ziemlich lebendig bei Korg: So gab es in der 37-Tasten-Serie des Herstellers gleich zwei neue Synths zu entdecken, den Korg multi/poly und den KingKorg Neo. Beide sind Neuauflagen klassischer Instrumente des Unternehmens und setzen auf virtuell-analoge Synthese. Doch das hat offenbar noch nicht gereicht, denn auch der neue microKORG 2 erzeugt seine Sounds mit VA-Synthese. Drei Synthesizer also, die sich für Einsteiger eignen und auf teilweise sehr ähnliche Weise einiges an Profi-Potential mit sich bringen – welchen nun wählen? Finden wir es mit einem Blick auf den microKORG 2 heraus.
Stabil, tourtauglich und mit schickem Display
Frisch aus der Box und angeschlossen im Studio präsentiert sich der microKORG 2 in Sachen Verarbeitung als typischer KORG-Synth: Ordentliche Bauweise, nicht zu schwer, nicht zu leicht, alle Buttons wirken stabil, alle Encoder laufen gut. Und als das Teil dann das erste Mal hochfährt, offenbart es seinen ersten Volltreffer: das Display. Anders als viele andere Korg-Synths – und auch Konkurrenzprodukte in seiner Preisklasse – verfügt der microKORG 2 über einen hochwertigen Farbscreen mit tollen Visuals für die einzelnen Parameter. Rechts vom Bildschirm gruppieren sich wie beim Vorgänger Buttons für die Sounddesign-Einstellungen – drei Oszillatoren, ein Filter, zwei ADSR-Hüllkurven, 3 LFOs zur Modulation, drei Effektslots (Modulation, Delay, Reverb) – sowie fünf zugehörige Macro-Regler.
Das Preset-Rad bleibt dem microKORG 2 erhalten
Links wiederum dreht sich alles um Presets, im wahrsten Sinne des Wortes. Mit einem großen, gerasterten Encoder kann man in unterschiedliche Preset-Bänke eintauchen. Sie sind nach Genres wie „Pop/Rock“, „Ambient/Electronica“ oder „Techno/Trance“ gruppiert, zu jedem gibt es über die drei Kategorien „Classic“, „Modern“ und „Future“ jeweils acht Sounds. Zudem können die eigenen Favoriten in acht Program-Slots der Kategorie „User“ abgespeichert werden – acht an der Zahl gibt es. Komplettiert wird das Panel mit 37 anschlagsdynamischen Minitasten nebst Pitch- und Modwheel sowie Buttons für den Looper, den Arpeggiator, zwei Oktavschaltern und zwei Lautstärkereglern für die Mastervolume und die Mikrofonlautstärke.
Für dich ausgesucht
Was die damit verhältnismäßig übersichtliche Frontseite angeht, ist damit Schluss – aber hinten gibt es auch noch einiges zu entdecken. Neben den Audio-Outputs verfügt der microKORG 2 noch über MIDI-In und -Out, USB-C für Firmware-Updates, Eingänge für Kondensator- und dynamische Mikrofone, einen Aux-In für externe Sounds und einen Port für Fußschalter. Das mitgelieferte Schwanenhalsmikro kann über den 3,5mm-Port angeschlossen werden – doch ist leider nicht das hochwertigste. Nicht nur ist sein Sound recht bescheiden, die Positionierung der Halterung sorgt zudem dafür, dass das Kabel auf dem Tisch arg knickt. Hier ist ein baldiger Verschleiß wohl vorprogrammiert. Zum Glück scheint das beim Rest des Synths, für den Korg übrigens kein eigenes Case entworfen hat, nicht der Fall zu sein.