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Die berühmtesten Bassisten der Welt: Gene Simmons

Als sich im Jahre 1972 der Grundschullehrer Eugen Klein und der Taxifahrer Stanley Eisen kennenlernten, ahnte noch niemand, welche unglaubliche Karriere ihnen bevorstehen sollte. Kurz darauf gründeten beide die legendäre Rockband KISS – und veränderten die Welt des Rock’n’Roll für immer. Gene Simmons, seines Zeichens Bassist und zweiter Frontmann der Gruppe, beeindruckt nicht nur durch sein opulentes „The Demon“-Bühnenoutfit und seine Feuer- und Blutspuck-Bühnenshow, sondern auch durch seinen unglaublichen Geschäftssinn. Gene Simmons bewies, dass man als Musiker nicht nur ein verträumter Künstler, sondern auch ein knallharter Geschäftsmann sein kann. Neben den zahlreichen kontroversen Interviews, Reality TV-Shows und Büchern gerät dabei aber häufig in den Hintergrund, dass Gene Simmons auch ein hervorragender Rockbassist ist. Blickt mit uns zusammen auf die vielen interessanten und absonderlichen Aspekte aus dem ereignisreichen Leben des selbsternannten „God Of Thunder“.

Gene Simmons
“Gestatten, God Of Thunder!” – Gene Simmons live on stage (Bildquelle: Shutterstock / Tony Norkus)

Wer ist Gene Simmons?

Gene Simmons wurde am 25. August 1949 in Haifa, Israel, als Chaim Witz geboren. Seine Mutter Flora Klein war eine Holocaust-Überlebende und zog ihn nach der Scheidung der Eltern alleine groß. 1958 immigrierten die beiden in die USA, wo sie sich in New York niederließen. Hier änderte Chaim zum ersten Mal seinen Namen in Eugene Klein. Nach bestandenem Schulabschluss schlug er zunächst eine eher konservative Karriere als Grundschullehrer ein. Seine eigentliche Leidenschaft galt aber schon damals der Rockmusik – er war ein großer Fans der Beatles und der Rolling Stones!

1972 begegnete er dann Stanley Eisen – später Paul Stanley. Schnell beschlossen die beiden, zusammen Musik zu machen. Zunächst halfen sie bei anderen Bands aus, ehe sie ihre eigene Formation Wicked Lester gründeten. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, denn mit einem selbst produzierten Album bekam die Band sofort einen Plattenvertrag bei „Eric Records“.

Gene Simmons
Gene Simmons: Diese Zunge kennt die Welt! (Bildquelle: Shutterstock / Tony Norkus)

Dennoch unzufrieden mit der Band, forderten Gene und Paul die übrigen Mitglieder auf, aus der Band auszuscheiden. Als diese sich weigerten, verließen Gene und Paul kurzerhand selbst Wicked Lester, um eine neue Formation zu gründen: KISS waren geboren. Durch Zeitungsannoncen stieß man auf den Schlagzeuger Peter Criss und den Gitarristen Paul „Ace“ Frehley. KISS waren nun komplett und bereit, die Welt des Rock zu erobern!

Die Anfänge der Band gestalteten sich jedoch zunächst zäh. Die Verkäufe der ersten Alben „Kiss“, „Hotter Than Hell“ und „Dressed To Kill“ blieben weit hinter den Erwartungen zurück und schafften trotz eines Plattenvertrages bei „Emerald City Records“ gerade mal den Einstieg in die Top 100.

Live sah es dagegen anders aus: Die spektakulären Shows mit den geschminkten Protagonisten in opulenten Kostümen, Pyrotechnik, Blut- und Feuerspuck-Einlagen, in Flammen aufgehende Gitarren etc. sprachen sich schnell herum. KISS wurden im Handumdrehen zu einem überaus erfolgreichen Live Act.

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Aufstieg und Fall von KISS

Aus der Diskrepanz zwischen Album-Verkäufen und Konzerten entstand die Idee, ein Live-Album zu machen. 1975 erschien dann „Alive!“ – und die daran geknüpften Hoffnungen erfüllten sich prompt. Millionenfache Verkäufe und vier Platin-Auszeichnungen waren der Lohn der schweißtreibenden Arbeit. Die nächsten drei Alben, „Destroyer“, „Rock And Roll Over“ und „Love Gun“, waren allesamt erfolgreich und enthielten viele Songs, die zu Klassikern avancierten. Auf Basis dieser drei Longplayer entstand das nächste Live-Album „Alive II“. KISS waren unweigerlich im Rock-Olymp und auf der Höhe ihres Erfolgs angekommen!

1979 erschienen das Album „Dynasty“, welches den mit Abstand größten Hit der Band enthielt: „I Was Made For Lovin’ You“. Die Musik stellte einen Paradigmenwechsel dar, denn die harte Rockmusik wich immer mehr Pop- und Disco-Klängen.

KISS live
Ganz großes Rock’n’Roll-Kino: KISS live on stage (Bildquelle: Shutterstock / Tony Norkus)

Der Zeitraum vom Anfang bis zur Mitte der 80er-Jahre bildete dann eine steinige Periode für KISS: Ihre poplastigere Musik traf auf wenig Gegenliebe bei den Fans, und die Verkaufs- und Besucherzahlen bei Konzerten waren stark rückläufig. Zudem gab es interne Spannungen und die „genreüblichen“ Alkohol- und Drogenprobleme einiger Mitglieder. Schlagzeuger Peter Criss und Gitarrist Ace Frehley mussten daher in kurzem Abstand das Handtuch werfen. Der Stern von KISS fiel immer schneller.

Ab Mitte der 80er-Jahre schien es jedoch wieder aufwärts zu gehen. Mit neuer Besetzung und schon seit einiger Zeit nunmehr ohne Make-Up erschien eine Reihe durchaus erfolgreicher Alben. Diese Serie wurde in den 90er-Jahren fortgesetzt. KISS hatten damit endgültig Legenden-Status inne – zahlreiche erfolgreiche Rockmusiker dieser Zeit bezeichneten die Band als ihre großen Vorbilder. Und siehe da: Im Jahr 1996 kam es sogar zu einer Reunion mit Peter Criss und Ace Frehley.

Seitdem hat die Band zwar wenig neues Material veröffentlicht, trat aber mehrfach zu spektakulären und enorm erfolgreichen Welttourneen an. 2019 kündigten KISS dann die finale Abschiedstour mit 250 Konzerten an. Diese endete mit dem letzten Auftritt am 02.12.2023 im New Yorker Madison Square Garden. Der nächste Clou: Dort wurden gleichzeitig die neuen Avatare vorgestellt, welche nun für KISS das ausgiebige Touren übernehmen sollen. Wie bereits ABBA vor ihnen, bleiben KISS (die bereits 2014 „Rock & Roll Hall Of Fame“ aufgenommen worden waren) damit nunmehr auch für nachfolgende Generationen erhalten.

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Gene Simmons – der Geschäftsmann

Gene Simmons ist im positiven Sinne der fleischgewordene „American Dream“. Neben der Musik war ihm die Devise „Making Money“ mindestens ebenso wichtig, was er bei jeder Gelegenheit bis heute gerne erwähnt. Unter seiner Federführung wurde KISS maximal kommerzialisiert. Dies zeigte sich vor allem beim Thema „Merchandise“: Gene Simmons erkannte wohl als Erster, welch enormes wirtschaftliche Potenzial die Band mit sich brachte. Ab einem bestimmten Punkt gab es von KISS so ziemlich alles – von der KISS-Lunchbox über Slipper bis hin zu Särgen (!).

Aber auch abseits von KISS stellte Gene Simmons seinen guten Geschäftssinn eindrucksvoll unter Beweis. Er führt sein eigenes Mode-Label „Money Bag“, von dem es auch Softdrinks und Bier gibt. Zudem nennt er mehrere Restaurants und Cafés (teilweise mit KISS) sein Eigen. Gene ist darüber hinaus Miteigentümer des Arena-Football-Teams „LA Kiss“ und Chef seines Plattenlabels „Simmons Records“. Ein großer kommerzieller Erfolg war auch die Reality TV Show „Gene Simmons Family Jewels“, in der er sein Familienleben mit Gattin Shannon Tweed und ihren beiden Kindern zeigte.

Gene Simmons
Für einen von Gene Simmons auf der Bühne gespielten E-Bass müssen Devotionalien-Jäger etliche Tausend Dollra hinblättern! (Bildquelle: Shutterstock / Tony Norkus)

Weitere Geschäftsmodelle: Für mehrere Tausend Dollar kann man gemeinsam mit anderen Teilnehmern einen Studiotag mit Gene verbringen. Oder man geht mit dem „God Of Thunder“ für eine beträchtliche Summe auf eine KISS-Kreuzfahrt. Zum Verkauf seiner Instrumente gibt es unter dem Punkt Equipment noch mehr Informationen. Nicht verschweigen wollen wir auch seine beiden Bücher, von denen das zweite ein in vielerlei Hinsicht interessanter und aufschlussreicher Finanzratgeber ist!

Sämtliche Zweige des Gene-Simmons-Imperiums aufzuzählen, würde hier locker den Rahmen sprengen. Schon allein auf seiner Webseite kann man erkennen, wie geschäftstüchtig dieser Mann ist. Alles bis hierher Genannte zeigt aber deutlich, dass Gene mindestens zu gleichen Teilen sowohl Musiker als auch Unternehmer ist. Fraglos hat Gene Simmons die gesamte Branche nachhaltig geprägt und gilt als Vorreiter für die wirtschaftliche Bedeutung von Merchandise für heutige Künstlerinnen und Künstler.

Personalstil Gene Simmons

Aufgrund der Show, der Kostüme, der Masken, des Merchandise, der kontroversen Aussagen etc. wird nicht selten vergessen, dass Gene Simmons ein grundsolider Rockbassist ist. Seine Basslines dienen stets perfekt den Songs (die er auch zum größten Teil zusammen mit Paul Stanley schrieb), und eben nicht seinem Ego! Seine favorisierten melodischen Elemente sind Grundton und Oktave, gerne erweitert durch Septime, Sexte und Quinte. Diese Kombination hört man sehr häufig als eine Art „rhythmisierter Walking-Bass“, vor allem in den 70er-Jahren.

Soll es etwas mehr sein, bringt Gene gerne die Moll- bzw. gelegentlich auch die Dur-Pentatonik ins Spiel. Für etwas „Salz in der Suppe“ sorgen Registerwechsel in die höheren Lagen. Dies kommt entweder als generelles Element oder z. B. als Überleitung in einem neuen Song-Teil vor. Auch auf der rhythmischen Seite trifft das Attribut „solide“ wohl am besten zu. Gerne verwendet Gene eine Mischung aus Viertel- und Achtelnoten. Auch den heute in Rock etwas aus der Mode gekommen Shuffle hört man bei KISS häufig.

Generell spielt Gene immer mit einem Plektrum, was seinem aggressiven Sound natürlich entgegenkommt. Auch wenn Slides vor allem in Rockmusik häufig anzutreffen sind, kann man durchaus behaupten, dass Gene Simmons diese Kunst perfektioniert hat. Er benutzt diese Artikulation gerne, um auf eine nächste „große 1“ überzuleiten, einen neuen Song-Teil einzuleiten, um nach einem instrumentalen Break wieder loszulegen, sowie in vielen weiteren Situationen.

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Equipment Gene Simmons

Natürlich gingen im Laufe einer über 50 Jahre dauernden Karriere unzählige Instrumente durch Gene Simmons Hände. Daher beschränken wir uns hier auf ganz besondere Exemplare. Den Anfang macht natürlich Genes wohl jedem bekannte „Axt“. Der Ursprung ist ein Unikat des Gitarrenbauers Steve Carr. Bald darauf produzierte Kramer den „Axe Bass“, und auch Jackson baute dieses besondere Instrument für Gene, bis dann letztlich Cort das legendäre Design übernahm.

Gene war vor allem in den frühen Jahren ein großer Gibson-Fan. Folglich spielte er einen EB-0, einen Thunderbird, einen Grabber und ein Ripper-Modell – im Prinzip also die gesamte tieffrequente Produktpalette von Gibson. Die Zeit überdauert hat eigentlich nur der Thunderbird, von dem es mittlerweile die zweite Version eines Gene Simmons Signature-Modells gibt.

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Gene Simmons
Eine der ganz großen Legende des Rock: Gene Simmons (Bildquelle: Shutterstock / Tony Norkus)

Neben der „Axt“ ist Genes Punisher Bass das zweite legendäre Design, welches untrennbar mit ihm verbunden ist. Zunächst wurde diese Form von den Metal-Spezialisten von B.C. Rich gebaut und dann von Cort übernommen. Aber warum sollen andere mitverdienen, wenn man doch selber die ganze Kohle machen kann? Daher hat bereits seit einigen Jahren Genes eigene Company die Produktion des Punisher- und des Axe-Basses übernommen.

Es werden viele unterschiedliche Custom-Lackierungen und Designs angeboten, sowie auch tatsächlich von Gene auf der Bühne gespielte Instrumente. Die Preise dafür starten bei circa 12.000 Euro (mit Blut bespuckt ca. 15-000,- Euro). Und wer einen Bass vom allerletzten KISS-Konzert im „Madison Square Garden“ ergattern möchte, darf abermals ordentlich drauflegen!

Über Jahrzehnte vertraute Gene Simmons den Amps und Boxen von Ampeg. Bei einer Tour im Jahre 2014 kamen dann erstmalig Preamps und Topteile von Tech21 zum Einsatz.

Wir verneigen uns vor einem der – in vielerlei Hinsicht – ganz Großen der Branche!

Thomas Meinlschmidt

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