Tina Guo Storm Cello (The Crow Hill Company) Test

The Crow Hill Company veröffentlicht mit dem „Tina Guo Storm Cello“ eine besondere Library: Tina Guo ist eine bekannte Virtuosin. Sie spielt ihr E-Cello durchaus auch mal in Hollywood, geht mit Hans Zimmer auf Tour. Für diese Library hat sie zusammen mit Producer Steve Mazzaro wunderschöne Klanglandschaften auf ihrem Instrument gezaubert – und holt damit viel Emotion und Live-Charakter in die DAW. So stelle ich mir das zumindest vor. Da ich ein großer Violoncello-Fan bin, freue mich besonders auf diesen Test.

Live-Performance trifft auf Sounddesign: Tina Guo Storm Cello verwandelt das Streichinstrument in ein Tool für kreative Producer.

Checkliste zum Kauf von The Crow Hill Company (TCHC) Tina Guo Storm Cello Test

  • E-Cello Library mit der Virtuosin Tina Guo für “Epic, Film, Game & Ambient”
  • Über 32 GB Samples komprimiert, 19 Artikulationen und 23 Textures
  • Effekte inklusive Gate Stepper, Granular Synthese

Im Grunde ist das Konzept dieser Library nicht neu. Man kann jedes Cello aus dem Sampler durch den Plugin-Wolf drehen. Granuliert und mit vielen räumlichen Effekten versehen entstehen damit großartige Soundkulissen. Nun sind aber nicht alle Producer mit viel Zeit oder großem Design-Talent gesegnet – da kommt das „Tina Guo Storm Cello“ (kurz: Storm Cello) schon gelegen.

Das Storm Cello ist kein Kontakt-Instrument, sondern läuft mit einer eigenen Engine. Die komplette Installation erfolgt über die Crow Hill App, die man natürlich vorab herunterlädt.

Das Plugin wird über die Grow Hill App heruntergeladen, installiert und aktiviert.

DETAILS & PRAXIS

Storm Cello mit Techniques und Textures

Die Library packt die User mit einer adretten und skalierbaren Oberfläche. Über die Hauptseite greift man auf wichtige Parameter und Menüs zu. Dazu gehören die Regler „Signal“ und „Form“. Mit ihnen behält man die Kontrolle über den Bearbeitungsgrad des Cello-Sounds. „Timbre“ dient dagegen zur dynamischen Gestaltung per Modulationsrad, während „Space“ für den Reverb-Anteil zuständig ist.

Crow Hill Storm Cello: Main.
Das GUI macht einen sympathischen Eindruck und rückt die wichtigsten Funktionen in den Mittelpunkt.

Für die „Techniques“ und „Textures“ hält das Plugin jeweils separate Browser bereit. Man findet hier insgesamt 19 Spieltechniken, die Tina Guo selbst entwickelt hat. Intuitiv wechselt man per Key Switches zwischen den Techniken. Neben den Standards wie Sustain, Tremolo oder Marcato trifft man auch auf rhythmische Ostinati in den Tempi 120 bpm und 160 bpm.

Crow Hill Storm Cello: Artikulation.
Die Artikulationen wechselt man beim Storm Cello per MIDI-Noten.

Zur Auswahl stehen ganze 23 Texturen, die man im Sounddesign-Mixer anwendet. Mithilfe des Default Presets kann man sie der Reihe nach erst einmal checken: Arpeggios, Power Chords, Drones, Taps, Bends, Triller und melodische Phrasen übertreffen fast schon meine Erwartungen. Übrigens wird die CPU dabei erfreulich wenig beansprucht.

Crow Hill Storm Cello: Textures.
Einen spannenden Auftakt im Sounddesign machen die Textures von Tina Guo Storm Cello.

Effekte machen den Sound des Storm Cello 

Die Engine beherbergt eine umfangreiche Effektsektion. Weil sie so wichtig für das Klangbild ist, erscheint sie auf einer separaten Seite. Die Space-Sektion enthält einen Reverb inklusive Freeze-Funktion. Die Halltypen reichen von Studio über Spring, Chambers, Hall, Epic bis in zu Digital.

Während Tone, Delay und Shape unaufgeregt als EQ, Echo und Filter mit Attack und Release arbeiten, sprengen Grains und Gate Stepper den üblichen Rahmen. Das Granulieren funktioniert hier mit nur vier Reglern (Amount, Mix, Size, Random) und auch der Gate Stepper könnte technisch nicht einfacher zu bedienen sein. Schließlich sorgt der Master für eine Mischung aus Kompression, Limiting und Stereobreite.

Crow Hill Storm Cello: Effekte.
Die Effekte sind der Schlüssel zu kreativen Klängen. Selbst die Granular Synthese und ein Gate Stepper stehen bereit.

Tina Guo Storm Cello angespielt

Mit dieser exklusiven Library sind Audio-Demos ziemlich schnell produziert. Dafür gibt es viele Presets, die in die Sparten „Sound Design“, Techniques“ und „Textures“ unterteilt sind. Insgesamt 14 Hörbeispiele sind allein bei meiner ersten Session entstanden, und das, ohne dass ich mir musikalisch viel einfallen lassen musste.

Audio Samples
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Default Preset, Sustain Vibrato Vision Drone Tremolo Eternally Strung Mirage PolyToGo Bowed Bridge Start it up Melodic Phrases 8th 120 bpm Octave Falls Plucked Ambience Curse of Glass Slow Groove

Mein Eindruck: Der Soloklang des E-Cellos ist etwas dünn. Ohne Effekte würde ich ihn nur sporadisch verwenden. Besonders stark ist die Library für mystische Drones, weite sphärische Klangflächen, effektvolle Gater-Pads und andere Begleitmuster. Nicht überzeugt hat mich das Phrasenangebot. Gute Melodien sollte man also besser schon im Kopf haben und spielen können. Leider ist ein Tempo-Sync nur mit dem Gate Stepper möglich, alle übrigen Phrasen sind nicht audioelastisch.

Mit den Presets kommt man schnell in Fahrt. Trotzdem lassen sich noch viele weitere Interpretationen des E-Cellos entdecken.

Weitere Libraries mit Tina Guo

Wer auf den Geschmack gekommen ist: Tina Guo war auch an anderen Sampling-Projekten beteiligt. Hier möchte ich die beiden Produkte von Cinesamples nennen: Tina Guo Acoustic Cello Legato Vol 1 und 2 – beides traditionelle Bibliotheken. Man muss deswegen selbst mit guten Effekt-Plugins heranrücken und die akustischen Sounds kreativ verarbeiten. Wer dazu bereit ist, kann praktisch jede klassische Cello Sample Library als Ausgangspunkt wählen.

Fazit – Tina Guo Storm Cello

Die Session mit dem Tina Guo Storm Cello von The Crow Hill Company hat mir Spaß gemacht. Es gibt viele inspirierende Presets für Ambient und Filmmusik, die ihren eigenen Charakter mitbringen und so manchen User ins Staunen versetzen. Bei diesem praktischen User-Interface kann man sich aber auch gut mal von den Presets lösen und selbst designen.

Alles in allem ist die Library ziemlich gut und dabei auch nicht überteuert. Restlos begeistern konnte sie mich aber nicht. Daher vergebe ich vier Sterne und verweise noch auf die anderen Produkte von The Crow Hill Company – eine noch junge Firma, die man künftig auf dem Schirm haben sollte.

Live-Performance trifft auf Sounddesign: Tina Guo Storm Cello verwandelt das Streichinstrument in ein Tool für kreative Producer.

Features

  • E-Cello Sample Library
  • 60 GB unkomprimiert, über 24.000 Samples, 19 Artikulationen, 23 Textures
  • 9-Kanal-Layer-Mixer, FX Control – EQ, Delay, Reverb, Granular Synthese
  • ab Windows 10, Mac OS 11 (Big Sur), Online-Aktivierung, VST, VST3, AU, AAX
  • WEBSITE: thecrowhillcompany.com/tina-guo-storm-cello/
  • PREIS: 155 Euro (Straßenpreis vom 18.02.2025)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Cineastische Cello-Interpretation
  • Soundscapes per Granular Synthese
  • Viele Artikulationen und Textures
  • Rhythmische Gater-Phrasen
  • Einfaches Handling
  • Guter Preis
Contra
  • Soloklang eher dünn
  • Wenige melodische Phrasen
  • Kein Tempo-Sync bei allen Sounds
Artikelbild
Tina Guo Storm Cello (The Crow Hill Company) Test
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