Focusrite Scarlett 18i16 4th Generation Test

Das USB-Audiointerface Focusrite Scarlett 18i16 in diesem Test enststammt schon der vierten Generation der Scarlett-Reihe. Ganze sechs Modellvarianten gibt es in der 4th Gen., hinzu kommen verschiedene „Rundum-Sorglos“-Bundles mit Mikrofonen und Kopfhörern. Das Focusrite Scarlett 18i16 der 4. Generation ist das zweitgrößte Interface – und bei uns im Review.

Quick Facts zum Focusrite Scarlett 18i16

  • vier Mikrofonvorverstärker/Line-Eingänge
  • bus-powered oder Netzteil-betrieben
  • zwei getrennt regelbare Kopfhörerausgänge

Gehäuse und Lieferumfang

Schon beim Auspacken kann das rot schimmernde 18i16 punkten. Sein Gehäuse besteht nämlich zum größten Teil aus Aluminium, einzig für die Front- und Rückseite wird Kunststoff verwendet. Die weitere Inspektion des hübschen Kartons fördert ein Netzteil zutage, außerdem ein USB-Kabel sowie einen USB-A/C-Adapter.

Das Focusrite Scarlett 18i16 4th Gen. kann wahlweise bus-powered oder mit Netzteil betrieben werden.

Auf der rechten Seite werden die Monitore und die Kopfhörer gesteuert

Getrennt durch einen feinen Strich liegt vorne rechts die Monitorsektion. Ein großer Lautstärke-Endlos-Encoder dominiert das Bild, umkränzt von einem sogenannten “Gain Halo”. Das ist ein mehrfarbiger LED-Kranz, welcher sowohl eingehende Pegel anzeigt, als auch – sobald gedreht wird – die Stellung des Encoders.

Übersichtliches Layout: vorne rechts sitzt die Monitorsektion, vorne links die Inputs samt Steuerung.

Über einen Taster kann vom Focusrite Scarlett 18i16 der 4. Generation zu einem zweiten Paar Monitorspeakern geschaltet werden, auch „Mute“ darf nicht fehlen. Rechts außen finden sich zwei Kopfhöreranschlüsse samt Volume-Reglern.

Bis zu vier Mikrofone können angeschlossen werden

Der einzige Unterschied zwischen dem kleineren Scarlett 16i16 und unserem Testgerät besteht aus den beiden zusätzlichen Mikrofon-/Line-Kombibuchsen. Statt zwei können vier davon am Scarlett 18i16 betrieben werden. Aus Platzgründen sind die jeweiligen Kanalzugfunktionen nur einmal vorhanden, sie werden per „Select“-Taste umgeschaltet. Um 69 dB Gain kann jeder Preamp ankommende Signale verstärken, die Input-Regler sind ebenfalls mit “Gain Halo” versehen.

Die Air-Schaltung soll vom Sound der großen Mischpulte inspiriert sein

Besonders die zweistufige Air-Schaltung erregt Aufmerksamkeit. Ihre Funktion besteht darin, den „großen Konsolen-Sound“ zu erzeugen, das Ganze übrigens zweistufig. Der „Presence Mode“ addiert Brillianz in den Höhen, der „Presence and Harmonic Drive Mode“ kreiert zusätzliche Harmonische zur Verdichtung der Mitten. Ebenfalls erwähnenswert ist die Auto Gain Funktion. Aktiviert, wartet sie auf die Signale, um den Eingangspegel automatisch anzupassen. „Clip Safe“ hingegen verhindert Ausreißer, indem der Gain im Notfall zügig herab geregelt wird.

Rückseite des Focusrite Scarlett 18i16

Auf der Rückseite geht es ebenso selbsterklärend zu wie vorne. Vier Klinkenbuchsen können Line-Signale von Drum-Maschinen, Amps oder Synthesizern aufnehmen, daneben liegen zwei Klinkenbuchsenpaare für die Monitore. MIDI In und Out, SPDIF In und Out, sowie dasselbe für die ADAT-Anbindung ist an Bord. Eine USB-C Buchse kann für die kombinierte Daten- als auch Bus-Power Anbindung an einen Rechner verwendet werden. Empfehlenswert ist bei mehr als zwei Kondensatormikros aber sicherlich, die ebenfalls vorhandene Netzbuchse samt Netzteil zu verwenden.

Der Gehäusemantel besteht aus Aluminium, hinten liegen alle klassenüblichen Anschlüsse.

Focusrite Control 2

Nach dem Einschalten und Verbinden des Geräts mit dem Rechner, möchte zunächst die Control 2 Software heruntergeladen werden, anschließend wird das jeweils aktuelle Update installiert. Danach kann es losgehen. Sowohl das 18i16 als auch die Software lassen sich intuitiv bedienen, auch die Kommunikation zwischen beiden funktioniert reibungslos. Das gilt übrigens auch für die Control 2 App, mit welcher sich die Pegel auch drahtlos per Handy oder Tablet steuern lassen. Sechs Monitormixes lassen sich bei Bedarf unabhängig voneinander erstellen und zuweisen. Mit der Registrierung eures Focusrite Scarlett 18i16 erhaltet ihr außerdem Zugriff auf das sogenannte „Hitmaker“ Musik-Softwarepaket inklusive einiger Probeabos, zum Beispiel für Ableton Live Lite, Pro Tools Artist und FL Studio Producer Edition.

Das Scarlett 18i16 ist nahezu vollständig per Software oder App steuerbar.

Guter Workflow

Was das Layout schon vermuten ließ, bestätigt sich in der Praxis: Die Bedienung verläuft schnell und logisch, Hardware und Software arbeiten Hand in Hand. Dazu tragen die allesamt sauber und haptisch angenehm laufenden Potis und Encoder ihren Teil bei. Hervorzuheben sind auch die die qualitativ hochwertigen, bei Bedarf sehr lauten Kopfhörerverstärker. Nicht ganz optimal: Trotz beleuchteter Taster und Regler wirkt die schwarzmatte Front etwas dunkel, in schummrigen Umgebungen und mit heller illuminierten Geräten drumherum, möchte man hier und da zur Lesebrille greifen.

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Focusrite Scarlett 18i16 4th Gen
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Klar und vielseitig präsentieren sich die 18i16-Preamps

Nachdem ich die vier XLR-Inputs des Focusrite Scarlett 18i16 4th mit einem Bassdrum-, einem Snare-, sowie zwei Overhead-Mikrofonen belegt habe, kann es losgehen. Der erste Soundcheck offenbart, dass der abfällig gemeinte Begriff „Interface-Preamps“ hier ins Leere läuft. Klar, dreidimensional und transientenstark geht es hier zu, meine zum Vergleich bemühten Sebatron Röhren-Preamps plus RME UFX-Wandlung (letztes Klangbeispiel) müssen sich anstrengen. Auch das Air-Feature macht Spaß. Ich habe es euch sowohl auf die Snare als auch die Overheads gelegt. In der Stufe 1 wird der Klangeindruck brillianter, der Snareteppich und die Beckenanschläge werden in den Fokus gerückt. Stufe 2, also das Hinzuaddieren harmonischer Obertöne, sorgt für eine starke Verdichtung der Mitten, dieses Hörbeispiel dient jedoch nur der Verdeutlichung der Wirkungsweise. Hier gilt es natürlich, mit Schallquellen und Einsatzmöglichkeiten zu spielen. Insgesamt gefällt mir der moderne, fokussierte Klang des Scarlett 18i16 wirklich sehr gut.

Audio Samples
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16i16, neutral 16i16, 2 Kanäle: Kick, Snare 18i16, 2 Kanäle: beide Overheads 18i16, Air Stufe 1 18i16, Air Stufe 2 Sebatron vmp4000/RME UFX

Test des Focusrite Scarlett 18i16 4th Generation: Fazit

Das Focusrite Scarlett 18i16 kann als mittelgroßes USB Audio Interface im Kurztest auf ganzer Linie überzeugen. Mit seinem hochwertigen Aluminiumgehäuse wirkt es robust und roadtauglich, in Sachen Sound läßt es den Einsteigerbereich weit hinter sich. Gerade bei den kritischen Schlagzeugaufnahmen klingen die vier Preamps agil und sauber, die Air-Funktion sorgt bei Bedarf für mehr Lebendigkeit oder liefert die beliebte Verdichtung der Mitten. Auch bei der Software gibt es nichts zu meckern, die Bedienung erfolgt intuitiv und erschließt sich auch Einsteigern recht schnell. Einzig die etwas dunkle Front bietet Anlaß zu Kritik, bei guten Augen und guter Ausleuchtung bleibt dies jedoch nur ein kleiner Makel. Wer auf der Suche nach einem hochwertigen, nicht zu teuren Interface für Proberäume, Projektstudios oder für die Reise ist, sollte sich das Scarlett 18i16 definitiv mal genauer ansehen.

  • USB-C-Interface
  • Anzahl Kanäle: 18 In, 16 Out
  • Anzahl Mikrofonvorverstärker: 4
  • Anschlüsse: 4 x XLR/6,3 Klinke Kombibuchsen, 4 x Line In, 2 x Monitore, 2 x Kopfhörer, ADAT In/Out, Mini MIDI In/Out, SPDIF, USB-C
  • Lieferumfang: Externes Netzteil, 1,5 Meter USB-C Kabel mit Adapter
  • hergestellt in: China
  • Webseite: focusrite.com/
  • Preis: € 549,– (Straßenpreis am 1.3.2025)

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • klarer, transientenstarker Sound
  • zusätzliche Möglichkeiten dank Air-Feature
  • übersichtliches Bedienkonzept
  • sehr saubere und solide Verarbeitung
Contra
  • Bedienfront teilweise schwer ablesbar
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Focusrite Scarlett 18i16 4th Generation Test
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