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Wie künstliche Intelligenz die Musikindustrie verändert

Künstliche Intelligenz ist der aktuelle Trend in allen Bereichen des täglichen Lebens. Auch in der Musik- und Audiobranche ist KI auf allen Ebenen präsent geworden und beeinflusst dadurch die gesamte Musikindustrie.

Ein Roboter spielt Piano
Foto: Possessed Photography, Lizenz: Unsplash

Das Jahr der generativen Musik

Die künstliche Intelligenz revolutionierte die Musikindustrie und beeinflusst mittlerweile die Produktion und den Vertrieb wie nie zuvor. Es wird immer deutlicher, dass wir uns in einem neuen digitalem Wandel befinden.

Die Verwendung künstlicher Intelligenz im Musikgeschäft wirft oft Fragen und Verwirrung auf. Ein Beispiel ist Paul McCartney und der letzte Beatles Song “Now and Then“: Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, bereinigte McCartney alte aufnahmen der Band. Es wurde somit keine Stimme synthetisch rekreiert. KI hat verschiedene Anwendungsbereiche im Musikgeschäft und eröffnet Musikern und Rechteinhabern neue kreative Möglichkeiten. Während KI sicherlich rechtliche und ethische Bedenken hervorruft, bietet sie auch Potenzial für Innovation und Weiterentwicklung in der Musikbranche.

1. Stems

Genauso wie die KI-Technologie aufstrebenden Künstlern dabei helfen kann, Songs von Grund auf neu zu erstellen, ist sie auch in der Lage, sie in ihre Bestandteile, die so genannten Stems, zu zerlegen. Wenn es um Musik geht, bezieht sich ein Stem auf isolierte Songelemente wie Gesang, Basslinien, Schlagzeug und andere Instrumente. Diese Teile einer Melodie sind in der digitalen Musik leicht zu trennen, da sie bereits in separaten Spuren enthalten sind.

Diese Audio-Bausteine können von entscheidender Bedeutung sein, wenn z. B. ein Film eine Instrumentalversion eines Titels in einem Filmtrailer verwenden möchte oder eine Marke einen Acapella-Gesang in einen Werbespot einbauen will.

2. Anpassungsfähige Musik

Eine Reihe von Start-ups produziert mithilfe modernster Technologie anpassungsfähige Musik, die sich in Echtzeit verändert, um Aktionen in Videospielen, VR und Workouts zu untermalen. Diese Unternehmen wie Reactional Music und Life Score setzen künstliche Intelligenz nicht ein, um Musik auf Knopfdruck zu generieren, sondern nehmen von Menschen gemachte Musik und mischen deren einzelne Elemente (Stems), um neu gefundene Kompositionen zu arrangieren. Diese Kompositionen sollen die Bedürfnisse und Handlungen eines Nutzers am besten unterstreichen. Die Arbeit der Start-Ups wirft, laut Lifescore-Mitgründer und CEO Philip Sheppard, die Frage auf: „Wie magisch wäre es, wenn wir der Musik zuhören würden und die Musik uns zuhören würde?“.

3. KI-Stimmen

Einige Songwriter und Verlage experimentieren jetzt mit sogenannter Sprach-KI, um ihre Songs an angesehene Künstler zu vermitteln. Heutzutage sind „Pitch Records“ (Songs, die nur von professionellen Songwritern geschrieben und später Künstlern zur Aufnahme angeboten werden) besonders schwer zu bekommen, da immer mehr Künstler eine größere Rolle im Songwriting-Prozess spielen wollen. Daher hat die KI-Stimmtechnologie technisch fortschrittlichen Verlage und Songwritern dabei geholfen, dem Team des Künstlers zu zeigen, wie der Sänger auf einem Track klingen könnte, bevor sie ihn überhaupt aufnehmen. Obwohl diese Technologie noch nicht weit verbreitet ist, sagen einige Befürworter, dass der Einsatz von KI eine billigere und genauere Alternative zum Anheuern von Demosängern mit ähnlichen Stimmen wie bei bekannten Künstlern ist, wie es in der Branche üblich ist. Kritiker warnen jedoch, dass dies die Arbeitsmöglichkeiten für diese Demosänger einschränken könnte, und dass die Nachbildung der Stimme eines Künstlers durch KI diese auch abschrecken könnte.

4. Produktion

Dank der zunehmenden Mobilität und bezahlbarer Technologie ist es seit Jahrzehnten immer einfacher geworden, professionell klingende Musik zu produzieren. Ein aufstrebender Künstler, der sich Apple-Produkte leisten kann, kann mit GarageBand an der Produktion herumspielen und Gesang mit einem Telefon aufnehmen. Doch die immer beliebter werdende KI-gesteuerte Technologie ist eine Abrissbirne für die bereits wackelige Mauer, die Zivilisten von Musikern trennt. Der SongStarter von BandLab kann beispielsweise ein Instrumental auf der Grundlage bestimmter Texte und Emojis erstellen. „Schreibblockaden gibt es wirklich“, sagte BandLab bei der Einführung von SongStarter im Mai. “Manchmal braucht man nur einen Schubs in die richtige Richtung.”.

Foto: Marius Masalar, Lizenz: Unsplash

Gefahren von Künstlicher Intelligenz in der Musikindustrie

Trotz des Potenzials, die Musik zu revolutionieren, beinhaltet die KI auch erhebliche Gefahren für die Branche. Die vielleicht größte Sorge ist ihre Fähigkeit, Inhalte zu produzieren, die den Stil berühmter Musiker imitieren. Auch wenn dies nach einer aufregenden Möglichkeit klingt, wirft es doch tiefgreifende ethische und rechtliche Fragen auf.

Ein wichtiges Thema ist die Fairness von KI-generierten Inhalten. Wenn KI in großem Umfang für die Musikproduktion eingesetzt werden würde, wird sie dann die Chancen menschlicher Künstler verringern, insbesondere in Entwicklungsländern oder wirtschaftlich benachteiligten Regionen? Die KI-Industrie könnte den Bruch zwischen wohlhabenden Unternehmen und unabhängigen Musikern, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um in ausgefeilte KI-Technologie zu investieren, weiter verschärfen.

Außerdem stellt sich die Frage, wie KI den globalen Musikmarkt beeinflusst. Werden Plattenfirmen anfangen, KI-gesteuerten Inhalten den Vorrang zu geben, um Kosten zu senken? Es besteht die Gefahr, dass die KI die Musikproduktion vereinheitlicht und der Profit Vorrang vor Kreativität und Innovation einräumt. Der kollektive Wert liegt in einem ausgewogenen Ansatz, bei dem die Technologie genutzt und gleichzeitig ethische Überlegungen und Herausforderungen berücksichtigt werden.

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