AlphaTheta DDJ-GRV6 Test

Der AlphaTheta DDJ-GRV6 DJ-Controller tritt die Nachfolge des noch unter der Marke Pioneer DJ erschienenen DDJ-FLX6 an und bringt mit Groove Circuit ein besonderes Feature mit, das sich dem Re-Beating von Tracks on-the-fly verschrieben hat. Zusammen mit den Stems-Optionen und diversen weiteren Steuermöglichkeiten für kreative DJ-Funktionen der Software rekordbox oder alternativ Serato DJ Pro möchte dieses Gerät die ultimative Live-Remix und Mashup-Zentrale für Laptop-DJs darstellen. 

Das Gerät trumpft zudem mit riesigen Jogwheels, 4-Kanal-Mixer, Beat- und Color-FX, iOS/Android-Support und einigem mehr auf, mit dem er seinen Verkaufspreis von 849 Euro UVP gerecht werden will. Gelingt ihm dies?

AlphaTheta DDJ-GRV6 Test

AlphaTheta DDJ-GRV6 – das Wichtigste in Kürze

  • 4-Kanal DJ-Controller für Serato und rekordbox
  • Groove Circuit für Drum-Loops, Build-Ups und Breaks
  • Color FX und Beat FX
  • funktioniert mit PC, MAC, iOS und Android

Lieferumfang

Aus dem AlphaTheta-Karton kommt folgender Lieferumfang zum Vorschein: 

  • 1x DDJ-GRV6
  • 1x Schnellstartanleitung 
  • 1x ein USB-C-Kabel 
  • 2x Serato Overlay-Klebefolien

Für Serato DJ Pro und rekordbox dj fungiert der Controller als „Hardware Unlock“, daher gibt´s keine Software-Seriennummern. Hinsichtlich Serato wäre für verschiedene Pitch-relevante Softwarefunktionen (Key-Play etc.) noch das Pitch & Time Plugin zu erwerben, was bedauerlicherweise nicht mitgeliefert wird. Kostenpunkt: 9,99 Euro im Monat oder als one-timer in den DJ Expansions Pack für 349 Euro (!) bzw. der Suite für 449,- Euro. 

Schicker DJ-Controller mit viel Live-Remix-Power: AlphaTheta DDJ-GRV6

Erstkontakt mit dem DDJ-GRV6

Der Controller misst 71 × 76 × 37 mm. Er ist zwar hinsichtlich seiner Stellfläche durchaus ein Bolide, aber das flache Design lässt ihn schlank erscheinen, wobei der DDJ-GRV6 mit 4,6 kg Gewicht in Bezug auf die Größe zudem recht leicht ist. Das verwendete Material für Chassis und viele Komponenten ist dementsprechend Kunststoff. 

Der Controller setzt auf einen mattschwarzen Look, bei dem die Groove-Circuit- und Navigationsleiste farblich dezent abgesetzt wurden.  Auch was das Beleuchtungsdesign angeht, gibt sich das Gerät durchaus eher etwas subtil mit LED-Aussparungen an den Pads und Drum-Tasten sowie weiteren Elementen. Manch einer empfindet dies seriöser als mit „Kirmesbudenbeleuchtung“ – ist aber irgendwie auch Geschmackssache. 

720 Grad Check 

Der 720 Grad Check beginnt mit einer Drehung um die Vertikalachse und zeigt an der Vorderseite zwei Kopfhöreranschlüsse sowie Regler für Cue-Mix und Lautstärke. Ebenfalls hier zu finden: der Mikrofonlautstärkeknopf, allerdings ohne Einschaltknopf und auch für den Mikrofonklang gibt es an der Hardware keinen Regler. Ob das für euch ein relevantes Kriterium ist, müsst ihr selbst entscheiden, doch fairerweise muss gesagt werden, dass ihr in der Software einige Einstellungen vornehmen könnt. Ist halt nicht so komfortabel.

Vorderseite des DDJ-GRV6

Rückseite des AlphaTheta DDJ-GRV6

Hinten sind zwei Stereo-Cinch-Ausgänge für Master und Booth sowie ein Klinken-Paar für erstgenannten Ausgang zu finden. Mir persönlich wäre XLR lieber und ich hätte auch nichts gegen einen Aux-Eingang  oder BT-In einzuwenden gehabt. Wir sehen also: Es handelt sich um einen reinen DJ-Controller mit integriertem Audio-Interface zum Betrieb mit einer DJ-Software. Eine stand-alone Mixer-Funktion hat der GRV6 nicht zu bieten. Ähnliches gilt auch für die FX-Abteilung, die rein Software-basiert ist. Dazu später mehr. 

Bestromt wird via USB-C (Netzteil oder PC) und auch der Computer oder das mobile Endgerät werden über USB-C verbunden. Für Android gibt es einen Mono-Switch. Eine drahtlose Verbindung der mobilen Endgeräte ist mangels Bluetooth nicht möglich. Ich persönlich ziehe die kabelgebundene Tablet/Handy-Konnektivierung vor, aber das sieht wahrscheinlich nicht jeder so.

Das Mikrofon wird ebenfalls am Backpanel angeschlossen und vorgeregelt.  Ein Kensington-Lock rundet die Rückseite ab. Noch ein Blick auf die Seiten – hier sind zwei Griffmulden zu finden. Das wars. 

Rückseite des DDJ-GRV6

Unten und Oben

Unter dem Gerät sind Gummiplättchen angeklebt. Kann man machen, aber ein paar XDJ-like Standfüße hätten auch gut ausgesehen. Um 180 Grad rotiert, zeigt der Blick auf die Bedienoberfläche ein Deck-Mixer-Deck-Design, das nicht gespiegelt ist, sondern so ausgearbeitet, als hätte man zwei identische Player neben der Mischkonsole stehen. Das erleichtert den Umstieg im Club und kommt in meinen Augen auch dem Workflow zugute. Die „Laufwerke“ lehnen sich an die CDJ-3000 an, mit Cues über den Handrädern.  Der Mixer orientiert sich an der DJM-Serie mit separatem Beat-FX-Strip.

Trockenlauf 

Das Chassis selbst ist frei von Scharfkanten und Graten, die Buchsen sitzen fest und der Drehwiderstand der Potis, das Fader-Gleitverhalten, die Tasten und der Rundlauf des Handrads geben im Trockenlauf keinen Anlass zur Kritik. 

Bei den Tasten und Reglern hat man sich gegen eine Gummierung entschieden, was unter dem Aspekt Langzeitnutzung mitunter zu begrüßen ist, da ich einige Gerätschaften kenne, bei denen gummierte Bestandteile über die Jahre klebrig geworden sind. Die Potikappen sitzen auf Plastikstiften. Ich hätte Metallstifte aufgrund der größeren Resistenz gegen Bruchschäden bevorzugt.

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