In diesem Artikel testen wir den Eurolite LED TMH-B120 Hypno MH Beam. Die Marke Eurolite gehört seit Jahrzehnten zu den festen Größen im Bereich der Event- und Showtechnik. Als Teil des Steinigke Vertriebs bietet sie ein breites Sortiment an Moving-Heads, Flutern, verschiedenstem Licht-Equipment und dem passenden Zubehör – von Einsteigerprodukten bis hin zu professionellen Effekten. Mit dem neuen TMH-B120 Hypno bringt Eurolite einen kompakten Beam-Moving-Head auf den Markt, der mit einem leistungsstarken 120-Watt-LED-Modul, engen Strahlen und hypnotischen Effekten punkten soll.
Für aktuell rund 649,- Euro positioniert sich der Moving-Head im gehobenen Einsteiger- bis Semiprofi-Segment und richtet sich damit vor allem an Bands, DJs, kleine bis mittlere Clubs und Event-Dienstleister, die auf der Suche nach einem leistungsfähigen, aber dennoch preislich attraktiven Effektlicht sind. Doch kann dieser Moving-Head in Sachen Helligkeit, Features und Handling überzeugen? Finden wir es heraus …

Der Eurolite TMH-B120 Hypno bringt mit seiner 120-Watt-COB-Kaltweiß-LED ordentlich Power auf die Bühne. Mit einem engen Abstrahlwinkel von 2 Grad sorgt er für kräftige Beams, während die 30 RGB-5050-SMD-LEDs im Lichterring die Hauptlinse umgebend, für farbliche Akzente und atmosphärische Effekte sorgen.
Farbrad und Gobo
Das Farbrad bietet sieben dichroitische Farben plus Weiß, die auch in Halbfarben abrufbar sind. Dazu gibt’s einen Rainbow-Effekt mit variabler Geschwindigkeit, der sowohl in die eine als auch in die andere Richtung laufen kann – klassischer Standard, für viele aber immer noch ein Must-have.
Beim Goboset setzt Eurolite auf 13 statische Gobos plus Offen-Position. Die Gobos lassen sich mit einem Shake-Effekt animieren, was für dynamische Projektionen sorgt. Auch hier ist die Auswahl solide, wenn auch nicht revolutionär. Wer rotierende Gobos braucht, muss sich in einer höheren Preisklasse umsehen.
Für dich ausgesucht
Steuerung & Lichtleistung
Mit 540° PAN und 240° TILT deckt der TMH-B120 Hypno einen großen Bewegungsradius ab. Dank 16-Bit-Auflösung ist die Positionierung sehr genau, eine Auto-Positionskorrektur sorgt dafür, dass sich der Moving-Head nach einer versehentlichen Verstellung wieder selbstständig einpendelt.
Die Lichtleistung wird durch Features wie einen motorisierten Fokus und einen Frostfilter ergänzt – letzterer macht den Beam weicher und eröffnet zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel als Wash-Effekt. Das 8-fach rotierende Prisma sorgt für noch mehr Dynamik und verteilt den engen Beam-Effekt auf mehrere Strahlen.
Als Steuerungsmöglichkeiten gibt es DMX mit 21 Kanälen, Master/Slave-Modus sowie Sound-to-Light via Mikrofon. Wer es kabellos mag, kann das optionale QuickDMX über USB nutzen. Außerdem gibt es vier integrierte Show-Programme, falls man es mal eilig hat.
Mit nur 6,95 kg und zwei robusten Tragegriffen sollte der TMH-B120 Hypno angenehm transportabel bleiben. Die Base und der Kopf sind aktiv belüftet. PowerTwist In/Out-Anschlüsse ermöglichen das Daisy-Chaining von bis zu acht Geräten, was in der Praxis einiges an Kabelsalat erspart. In DMX-Universen eingebunden und durchgeschleift wird das Gerät per 3-Pol-Kabel. Auch der Preisklasse entsprechend.
Das mehrfarbige LC-Display ermöglicht die Navigation durch die Einstellungen. Durch die Gummifüße steht das Gerät sicher und das mitgelieferte Omega-Bracket erleichtert die Montage an Traversen.
Lieferumfang
Geliefert wird der TMH-B120 im herkömmlich braunen Pappkarton, der mit den wichtigsten Infos beschriftet wurde – Marke und Modell.
Darin befindet sich der Moving-Head, umgeben von angepassten Styropor-Formen, wackeln kann da nichts. Ein sicherer Transport ist also gewährleistet.
Was die Mitgiften seitens Eurolite angeht, so hält es die Steinigke-Tochter klassisch: Ein PowerTwist-Kabel von Seetronic und ein Omega-Bracket bilden den Lieferumfang des Moving-Heads werden mitgeliefert. Eine kleine Bedienungsanleitung in deutscher und englischer Ausführung macht das Bundle komplett.
Beschaffenheit des Eurolite LED TMH-B120 Hypno MH Beam
Das Anheben des Moving-Heads aus der Verpackung gestaltet sich dank der Tragegriffe an den Seiten mühelos. Diese lassen sich auch trotz Schutzhülle, in der das Gerät geliefert wird, gut greifen. Das Gewicht fällt dabei kaum auf, sodass der Transport angenehm bleibt.
Bleiben wir beim Thema Griffe: Diese sind fest an der Base verschraubt und bestehen – wie der Rest des Lampengehäuses – aus Kunststoff. Trotz des Materials wirken sie erstaunlich stabil. Auch das Gehäuse insgesamt hinterlässt einen robusten Eindruck. Zudem sind die Lüftungsschlitze geschickt hinter den Griffen platziert.
An der Vorderseite der Base befindet sich das LC-Display, umgeben von vier Steuerknöpfen, einem Enter-Knopf und einer USB-Buchse. Letztere ermöglicht die Nutzung von Quick-DMX für eine kabellose DMX-Steuerung, wofür jedoch ein optionales Steuermodul erforderlich ist. Zwei LEDs signalisieren Fehler sowie den DMX-Verbindungsstatus. Selbstverständlich sind auch das Herstellerlogo und die Modellbezeichnung nicht zu übersehen.
Auf der Rückseite
… befinden sich sämtliche Anschlüsse des Moving-Heads. Dazu gehören Ein- und Ausgänge für Strom in Form von Powertwist-Buchsen sowie dreipolige XLR-In- und Outputs. Zusätzlich ist eine austauschbare T2A-Sicherung integriert.
Die Unterseite ist mit vier rutschfesten Gummifüßen ausgestattet, jeweils einer an jeder Ecke, die für einen sicheren Stand sorgen. Zudem befinden sich dort zwei Quicklocks zur Befestigung eines Omega-Brackets für die fliegende Nutzung.
Der eigentliche Star des Gerätes, der bewegliche Kopf, wird von zwei unauffällig dunkel gehaltenen Seitenarmen getragen. Die matt-schwarze Lackierung des gesamten Geräts wird durch dezente äußere Riffelungen optisch ergänzt.
Auf der Rückseite des Kopfs sorgen Lüftungsschlitze für eine aktive Belüftung, während die Ober- und Unterseite glatt gehalten sind.
Die markanteste Besonderheit der Lampe befindet sich an der Vorderseite: ein LED-Ring mit insgesamt 30 kleinen LEDs, die hinter einer diffusierenden, halbtransparenten Kunststoffabdeckung sitzen. In der Mitte dieses Rings befindet sich eine leistungsstarke 120 W Kaltweiß-LED.
Mit Abmessungen von 26 × 35,5 × 37,5 cm ist der TMH-B120 zwar kein Riese, aber mit knapp 7 kg dennoch ein solides Gerät. Dank seiner kompakten Bauweise lassen sich problemlos mehrere Einheiten an einer Traverse platzieren.
Eurolite LED TMH-B120 im Praxischeck
Den Hypno in Betrieb zu nehmen, ist ein Kinderspiel: aufstellen – Stromkabel anschließen – fertig! Das Display schaltet sich automatisch ein, das Logo erscheint und die Lampe richtet sich aus. Was direkt auffällt, ist der recht laut arbeitende Lüfter des Moving-Heads. Für geräuschsensible Umgebungen wie Lesungen ist der B120 daher vermutlich weniger geeignet.
Die Bedienung direkt am Gerät …
… erfolgt über das Display und die darunterliegenden Tasten. Per OK-Taste wird das Menü aktiviert und mit den Pfeiltasten lässt sich durch die verschiedenen Untermenüs navigieren. Die Tasten reagieren präzise und zuverlässig, während das Display angenehm hell und gut ablesbar ist. Ungewohnt ist jedoch, dass es keine separaten „Vor- und Zurück-Tasten“ gibt. Stattdessen wird mit der OK-Taste zwischen den Menüebenen gewechselt, was anfangs zu Unsicherheiten führen kann, ob eine Auswahl bestätigt wurde oder nicht. Nach einer kurzen Eingewöhnung stellt dies jedoch kein großes Problem mehr dar.
Die Menüstruktur ist insgesamt übersichtlich und gut zugänglich gestaltet. Direkt am Gerät können verschiedene Einstellungen vorgenommen werden. Im Standalone-Modus lässt sich der Moving-Head ohne DMX-Verbindung betreiben. Dabei stehen vier vorprogrammierte Auto-Programme zur Auswahl, in denen sich die Lampe regelmäßig neu ausrichtet, Gobos projiziert und der Hypno-Ring dynamische Muster erzeugt. Die Bewegungen verlaufen dabei flüssig und schnell, während auch die Lichtdarstellung auf mich ansprechend wirkt.
Im Sound-to-Light-Modus kann die Empfindlichkeit des eingebauten Mikrofons zwischen 1 und 99 eingestellt werden. Die Lampe reagiert dann zuverlässig auf Klangimpulse und springt passend zum Rhythmus durch die Autoprogramme, wobei sie Positionen, Farben und Effekte verändert.
Im Random-Mode werden die Auto-Programme zufällig abgespielt, was eine abwechslungsreiche Lichtsteuerung ermöglicht. Zudem gibt es eine Test-Funktion, mit der sich jeder einzelne Kanal auf seine Funktion prüfen lässt. Darüber hinaus stehen diverse Service-Einstellungen zur Verfügung, darunter die PAN/TILT-Invertierung sowie die Einstellung des Verhaltens bei fehlendem DMX-Signal und die Abschalttemperatur des Hypnos.
Für die DMX-Steuerung bietet der TMH-B120 insgesamt 21 Kanäle
… die eine umfangreiche Kontrolle über die Lampe ermöglichen sollen.
Um dies zu testen, wurde der Moving-Head mit einem Cameo DVC Lichtinterface verbunden und über Daslight auf meinem Mac gesteuert. Nach dem Herunterladen des von Eurolite bereitgestellten Presets und der Festlegung der DMX-Adresse konnte der Test beginnen.
Die Kanalstruktur ist gut durchdacht und bietet eine große Flexibilität. Die ersten fünf Kanäle steuern die Bewegung des Heads, die dank der 16-Bit-Motoren präzise und flüssig verläuft, wobei sich auch die Bewegungsgeschwindigkeit anpassen lässt. Weitere Kanäle regeln die Dimmer-Intensität sowie das Shutter- und Strobe-Verhalten der Lampe, wobei eine Blitzgeschwindigkeit von bis zu 20 Hz und somit dynamische Gewitter-Effekte hervorrufbar sind.
Farbrad, Frost und Gobo in der Praxis
Das Farbrad bietet insgesamt sieben Farben plus Weiß, die dank der 8500K-Linse eine intensive Farbwiedergabe ermöglichen. Einziger Kritikpunkt ist, dass die Übergänge bei Halbfarben durch ihren beizeiten klar erkennbaren Rand etwas zu deutlich ausfallen.
Ansonsten überzeugt die Farbdarstellung und auch die Rainbow-Funktion sorgt für anschauliche Effekte. Besonders vielseitig zeigt sich die Gobo-Sektion, da die insgesamt 13 Gobos fokussiert und gestochen scharf projiziert werden können. Zusätzlich gibt es eine Shake-Funktion sowie ein 8-Facetten-Prisma, das für beeindruckende Effekte sorgt.
Ein weiteres Highlight ist die Frost-Option, die dem Gobo einen Diffus-Filter vorschiebt und den Beam weichzeichnet, sodass die Lampe auch als Washer genutzt werden kann. Selbstverständlich lässt sich auch der LED-Ring separat ansteuern. Neben der individuellen Anpassung der RGB-Werte stehen sieben verschiedene Chaser-Programme mit einstellbarer Geschwindigkeit und Richtung zur Verfügung.
Zusätzlich gibt es eine große Auswahl an Farb-Makros und Kombinationen, die sich perfekt mit den projizierten Gobos kombinieren lassen und dem Beam einen ansprechenden Draufschau-Effekt verleihen. Ein echtes Licht-Multi-Tool also.
Mögliche Alternativen zum LED TMH-B120 Hypno MH Beam von Ignition findet ihr hier:
Ignition Wolfram 500 | Varytec Hero Wash 300 FC | Eurolite LED TMH-B120 Hypno MH Beam | |
Preis | 1.299,- € | 499,- € | 649,- € |
DMX-Channels | 90/28/21/15 | 11/15/26 | 21 |
Gewicht | 19,5 kg | 10,1 kg | 6,95 kg |
DMX-Verbindung | 3-Pin/5-Pin | 3-Pin/5-Pin | 3-Pin |
Verbrauch | 480 W | 260 W | 170 W |