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10 Songs für dein Bass-Workout mit der rechten Hand

Um kontinuierlich Fortschritte am E-Bass zu machen, ist es sinnvoll, Üben und Spaß zu einem praktischen Paket zu schnüren. Die gute Nachricht ist: Jeder Song, ob ein eigener oder von deiner Lieblingsband, kann zu einer Übung werden, wenn man den Fokus auf die entsprechenden Aspekte legt. Ich habe daher insgesamt zehn Songs für dich ausgewählt, die sicherlich jeder kennt und die aus verschiedenen Gründen eine Herausforderung für unsere Anschlagshand sind. (Solltest du Linkshänder sein, so fühle dich bitte nicht dadurch diskriminiert, dass ich gewohnheitsmäßig hier meistens “rechte Hand” schreibe!) 

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Inhalte
  1. Video für den ersten Workshopteil
  2. Van Halen: “Why Can’t This Be Love”
  3. VIDEO: Van Halen – Why Can’t This Be Love
  4. KISS: “I Was Made For Loving You”
  5. VIDEO: Kiss – I Was Made For Loving You
  6. Billy Cobham: “Stratus”
  7. VIDEO: Billy Cobham – Stratus
  8. Iron Maiden: “Number Of The Beast”
  9. VIDEO: Iron Maiden – The Number Of The Beast (Official Video)
  10. Tower Of Power: “What Is Hip?”
  11. VIDEO: Tower of Power – What is Hip (Album Version)
  12. Zweiter Workshopteil
  13. Iron Maiden: “Fear Of The Dark”
  14. Weather Report: “River People”
  15. VIDEO: Weather Report- River People
  16. Tower Of Power: “You Got To Funkifize”
  17. VIDEO: Tower Of Power – “You Got To Funkifize”
  18. Van Halen: “Poundcake”
  19. VIDEO: Van Halen – Poundcake (1991)
  20. Chic: “26”
  21. VIDEO: Chic – 26


Die zentralen Themen beim Wechselschlag sind Gleichmäßigkeit in Timing und Sound, Geschwindigkeit, Artikulation und String Skipping (also das Überspringen von Saiten, z.B. bei Oktaven). Jeder der hier vorgestellten Songs beinhaltet einen oder mehrere dieser Aspekte. Erleichternd kommt hinzu, dass bei den fünf ersten vorgestellten Basslinien wenig Bewegung in der Greifhand stattfindet, wir können uns also voll auf unseren Anschlag konzentrieren.

Der zweite Teil des Workshop beinhaltet hingegen Basslinien von Songs, bei denen auch die Greifhand mehr gefordert wird. Ein schöner Aufbau also, und wer alle zehn Tracks durchgearbeitet hat, der wird garantiert bemerken, wie sogar beide Hände davon profitieren.

Wie gesagt: Man kann im Grunde jeden Song zu einer guten Übung machen! Ob ich eine langweilige Wechselschlagübung mit Leersaiten aus einem Buch mache oder ob ich bei dem Song, den ich ohnehin gerne spielen möchte, den Fokus auf den Wechselschlag lege ‑ beides sind gute Übungen, nur dass die letztere deutlich mehr Spaß macht!

Video für den ersten Workshopteil

In diesem Video findest du für jeden der fünf Songs des ersten Teils eine langsame Version, so kannst du die Abfolge der Finger gut nachvollziehen. Weiter unten stelle ich jeden Song einzeln vor, mit einem verlinkten YouTube-Original sowie einer PDF-Datei zum Downloaden mit Noten und TABs. Im zweiten Teil des Workshops, also bei den Beispielen 6-10, habe ich Einzelvideos eingebunden, da du hier sicherlich hin und wieder etwas genauer hinschauen musst.

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Van Halen: “Why Can’t This Be Love”

Van Halens Megahit von der Platte “5150” ist hervorragend geeignet, um Gleichmäßigkeit, Artikulation und Kondition zu trainieren. Michael Anthony spielt wie bei vielen anderen Van-Halen-Songs nahezu durchgängig Sechzehntel. Dabei betont er dezent jede Viertel und erzeugt damit einen treibenden Puls. Das Tempo ist dankenswerterweise noch sehr moderat. “Why Can’t This Be Love” ist ein richtiger Feelgood-Song und macht höllisch Spaß. Ich habe für dich Intro/Vers und Chorus notiert.

VIDEO: Van Halen – Why Can’t This Be Love

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KISS: “I Was Made For Loving You”

Wie bei so vielen Bands hat der größte Hit kaum etwas mit dem eigentlichen Repertoire zu tun. Die Rockband Kiss um Bühnenmonster und Bassist Gene Simmons versuchte sich mit “I Was Made For Loving You” bei der zur damaligen Zeit populären Disco-Musik anzubiedern. Der monetäre Erfolg gab ihnen Recht, während echte Kiss-Fans schockiert waren. Uns kann das zum Glück reichlich egal sein, denn die Bassline ist eine Herausforderung in gleich mehrerer Hinsicht: Gleichmäßigkeit, String Skipping und Tempo.

Hinzu kommt ein Aspekt, der gerne übersehen wird und oft eine Groove-Bremse ist: In den Takten 7/8 und 15/16 muss man aufgrund der gebundenen Note einen Finger wiederholen, um wieder in der richtigen Reihenfolge zu sein. Ansonsten stolpert man eine Weile herum, was für den Groove natürlich kontraproduktiv ist.

VIDEO: Kiss – I Was Made For Loving You

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Billy Cobham: “Stratus”

Billy Cobhams Jazzrock-Kracher “Stratus” wird mit einer geradezu ikonischen Bassline veredelt. Kein Geringerer als Basslegende Lee Sklar zeichnet dafür verantwortlich. Eine zwei Viertel lange Phrase wiederholt sich dabei ständig und erzeugt eine hypnotisierende Wirkung. Wieder einmal stehen Gleichmäßigkeit, Artikulation und Kondition im Mittelpunkt. Diesmal wird jedoch der Backbeat (die Zählzeiten 2 und 4) betont. Das wirkt etwas jazziger/funkiger als die Betonung jeder Viertel.

Vorsicht beim Wechsel auf die E-Saite: Hier neigt man gerne dazu, den Finger einfach “durchzuziehen” (Raking-Technik). Das ist bequem, killt aber den Groove, da man sonst bei jedem Durchgang mit einem anderen Finger auf den Vierteln landet. Das führt zu einem schwammigen, eiernden Feeling. Und das macht den Lee ganz traurig! 😉

VIDEO: Billy Cobham – Stratus

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Iron Maiden: “Number Of The Beast”

Zugegeben: Jeder Iron-Maiden-Song ist eine brutale Herausforderung für die Anschlagshand. Mastermind Steve Harris ist einfach gnadenlos gut und vermutlich einer der einflussreichsten Rock/Heavy-Bassisten aller Zeiten. Das Intro zu “Number Of The Beast” beinhaltet gleich mehrere interessante Aspekte für uns: Gleichmäßigkeit, Ausdauer (sportliches Tempo!), den 5/4-Takt, die Wechsel zwischen D- und G-Saite (nicht Finger durchziehen, sonst ist man verloren!) und die Betonung der Melodie zusammen mit dem Gesang.

VIDEO: Iron Maiden – The Number Of The Beast (Official Video)

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Tower Of Power: “What Is Hip?”

DER Fingerstyle-Klassiker schlechthin vom Meister Francis Rocco Prestia persönlich! Wer diesen Song bewältigt, braucht sich eigentlich keine Gedanken mehr um seinen Wechselschlag zu machen. Gerade der Vers beinhaltet alle Aspekte, die wir bisher angesprochen haben. Deshalb habe ich diesen zu einer Übung geloopt. Er ist sozusagen eine Zusammenfassung aller Punkte, nur in einem höheren Tempo. Aufgrund der permanenten Sechzehntel stehen auch hier wieder Gleichmäßigkeit und Ausdauer auf den Plan.

>>>Funky spielen kann man nicht nur mit den Fingern, auch der Slapdaumen ist in dieser Stilistik häufig gefragt. Hier findest du einen Workshop zum Slapklassiker “Hair” der Basslegende Larry Graham!<<<

Zusätzlich kommen das Wiederholen eines Fingers nach einer gebundenen Note hinzu (siehe “I Was Made For Loving You”) und jede Menge String Skipping. Als wäre das nicht genug, wird für ein luftig-funkiges Feeling der Backbeat (die Zählzeit 2 und 4) betont. “What Is Hip” ist definitiv eine Jahrhundert-Bassline. Sicherlich erst einmal eine harte Nuss – aber dafür wird man mit jeder Menge Spaß belohnt!

VIDEO: Tower of Power – What is Hip (Album Version)

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Noch mehr Übungen für deinen Wechselschlag? Hier folgt der zweite Teil des Workshops!

Wenn du bis hierher gekommen bist: Herzlichen Glückwunsch, du hast bereits ein gutes Stückchen Arbeit hinter dich gebracht! Wer aber nun noch immer nicht genug hat, für den habe ich in diesem zweiten Teil wie angekündigt fünf weitere Titel herausgesucht, die die Schlaghand erfreuen. Als kleine Steigerung wird bei den folgenden Beispielen wie versprochen aber auch die Greifhand etwas mehr gefordert als bei den ersten Basslines – “Level 2” sozusagen. Auf geht’s!

>>>Ohne das richtige Tuning klingt jede Bassline mies. In diesem Workshop gibt es Tipps und Tricks zum richtigen Stimmen deines Basses mit und ohne Stimmgerät!<<<

Iron Maiden: “Fear Of The Dark”

Aufgepasst, hier kommt ein weiteres Beispiel von Steve Harris, das eine echte Aufgabe für die rechte Hand eines jeden Bassisten darstellt. Ich habe mich für “Fear Of The Dark” vom gleichnamigen Album aus dem Jahre 1992 entschieden – besser gesagt: für zwei Teile davon.

Zum einen wäre da das sehr melodische Intro, das zwar im Original nur von der Gitarre gespielt wird, aber auch für uns eine tolle Übung ist. Vor allem das Beispiel schön gleichmäßig zu spielen, ist wirklich nicht ohne. Der zweite Teil folgt im YouTube-Video nach dem ersten (ruhigen) Vers und Chorus ab 1:58 min. Hier geht der Song richtig los, und der Part ist eine echte Herausforderung mit seinen schnellen Wechseln zwischen der E- und A-Saite, seinen vorgezogenen Noten und dem Unisono-Lick am Ende der vier Takte.

Audio Samples
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Klangbeispiel: Fear Of The Dark – Gitarren-Intro (Iron Maiden) Klangbeispiel: Fear Of The Dark – (Iron Maiden)

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Weather Report: “River People”

Jaco Pastorius ist einfach nach wie vor der große Innovator im E-Bassbereich! Ähnlich wie bei Steve Harris wäre im Grunde nahezu jeder Jaco-Song ein geeignetes Beispiel für unsere Zielsetzung. So wundert es nicht, dass sich auch Weather Reports “River People” (vom Album “Mr. Gone” von 1978) als echte Wechselschlag-Etüde aus einem Lehrbuch entpuppt.

>>>Noch ein Workshop zu Jaco Pastorius gefällig? Dann schnell hier klicken!”<<<

Ich möchte hier nur auf das Outro eingehen, das im Youtube-Video ab Minute 3:50 beginnt. In ihm konzentrieren sich so ziemlich alle Aspekte, die beim Wechselschlag eine Rolle spielen: Konstanz, Artikulation, Tempo, String Skipping etc. Diese zwei Takte sind daher wie ein eigener Mikrokosmos. Meist ist es besser, sich solche kleinen Parts herauszupicken und intensiv zu studieren als den kompletten Song mit Hängen und Würgen zu spielen.

Audio Samples
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Klangbeispiel: River People (Weather Report)

VIDEO: Weather Report- River People

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Tower Of Power: “You Got To Funkifize”

Noch einmal Francis Rocco Prestia! Der Kult-Bassist war bereits vor Jaco Pastorius als hervorragender Fingerfunker in aller Munde – und ist es bis heute geblieben. “You Got To Funkifize” entstammt dem Album “Bump City” von 1972. Die beiden Takte in der PDF bilden das Intro und große Teile der Strophe. Auch in diesem Beispiel stecken einige Hürden für die rechte Hand, die es zu überwinden gilt – vor allem die Koordination mit der Greifhand sowie einige String Skippings.

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Klangbeispiel: You Got To Funkifize (Tower Of Power)

VIDEO: Tower Of Power – “You Got To Funkifize”

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Van Halen: “Poundcake”

Im Song “Poundcake” aus dem Album “For Unlawful Carnal Knowledge” von 1991 geht es für uns vor allem um zwei Dinge: Tempo und Kondition. Zwei Drittel des Tracks bestehen aus den Leersaiten E und A. Diese werden in konstanten Sechzehnteln durchgebolzt – und das sogar in einem recht flotten Tempo! Da muss man mit der rechten Hand schon ordentlich arbeiten und kann so ganz wunderbar seine Wettkampfhärte trainieren.

Die Greifhand hat hier allgemein größtenteils “Urlaub”, nur in der Bridge (im Youtube-Video ab 1:56) muss sie etwas aktiver werden. Diesen Teil habe ich auch im Video gespielt (die leere E- und A-Saite muss ich wohl nicht extra demonstrieren), notiert ist jedoch der komplette Song. Michael Anthony spielt immer wieder ein paar coole Fill-Ins auf dem Bass, die kann man aber zunächst getrost weglassen und sich voll und ganz auf die tighten Sechzehntel konzentrieren. Wenn das läuft, kann man nach und nach einige Fills mit hinzunehmen.

Audio Samples
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Klangbeispiel: Poundcake (Van Halen)

VIDEO: Van Halen – Poundcake (1991)

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Chic: “26”

Bernard Edwards ist immer noch der unbestrittene König der Disco-Basslines. Mit Chic und Sister Sledge gehörte er gleich zwei enorm erfolgreichen Bands dieser Epoche an und schrieb mit seinem Partner Nile Rodgers unzählige Hits.

>>>Du möchtest mehr über den unvergleichlichen Stil von Bernard Edwards erfahren? Dann folge diesem Link zu einem eigenen Workshop zu diesem Thema.<<<

“26” ist eine Wechselschlag-Perle vom Chic-Album “Real People” aus dem Jahr 1980. Hier wechseln sich staubtrockene Staccato-Phrasen, welche den Gesang doppeln, mit fortlaufenden Sechzehnteln ab – eine Mordssarbeit für die rechte Hand! Diese kommen dann mit typischer Edwards-Präzision. Der Song “26” gehört nicht gerade zu den bekanntesten Hits, auf denen sich der Meister verewigt hat. Er beinhaltet aber eine dennoch eine wirklich großartige melodische Bassline, die viel Spaß macht!

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Klangbeispiel: 26 (Chic)

VIDEO: Chic – 26

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Ich hoffe, diese zehn Songs können dir und deiner rechten Hand helfen! Sie zeigen gut, dass sich Üben und Spielspaß durchaus hervorragend kombinieren lassen. Man muss häufig nur seinen Fokus auf das entsprechende Detail legen, und schon kann aus nahezu allem eine tolle Übung werden.

Bis bald, dein Thomas Meinlschmidt

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