Mit dem TouchMix-30 Pro hat der der kalifornische Hersteller QSC einen richtigen Digital-Klassiker im Portfolio, der schon einige Zeit am Markt erhältlich ist. Aber QSC versteht es mit umfangreichen Firmware Updates die Funktionalität gekonnt zu erweitern. Mit der brandneuen Firmware V3 legen die US-Amerikaner besonders bei der Szenensteuerung mächtig nach. Die Hardware ist dagegen identisch geblieben. Im 19-Zoll-Format sind alle Editiermöglichkeiten für 32 Eingangskanäle und 14 Aux-Ausgänge untergebracht, ein 10-Zoll-Touchscreen inklusive.
Die Ausstattung umfasst sechs FX-Einheiten, einen Auto-Mixer, W-LAN und die Möglichkeit 32 Spuren direkt auf eine externe Festplatte aufnehmen zu können. Die einfache Bedienstruktur und das geringe Gewicht tragen außerdem zur Attraktivität des Mischpults bei. Wir machen den Praxischeck.
QSC TouchMix-30 Pro – das Wichtigste in Kürze
- 32-Kanal Digitalmixer mit Touchscreen und App-Steuerung
- 32-Kanal-Recording via USB & Multitrack-Recording direkt auf Festplatte
- 4-Band-EQs, 6 FX Engines mit DSP und Ausgänge mit 1/3 Grafik-Equalizer und 6-Band Parametric EQ
- umfangreiche Szenensteuerung
- Hardware Faderbanks nutzbar
Auf der Oberfläche sind sämtliche Bedienelemente untergebracht. 24 Gain-Regler sitzen zweireihig im oberen Drittel. Ganz rechts wurden eine Kopfhörer-Klinkenbuchse und darunter eine Stereo-Miniklinke für die Eingänge 29 und 30 verbaut. Darunter logiert links ein 10-Zoll-Touchscreen, rechts daneben sorgen fünf beleuchtete Taster für die Orientierung in den Menüs. Es folgt ein teils frei belegbares Bedienfeld aus neun runden und ebenso vielen rechteckigen beleuchteten Tastern. Ausgewählte Parameter lassen sich mit einem Endlos-Encoder in 1-dB- oder 0,5-dB-Schritten variieren oder direkt auf dem Display mit dem Finger editieren. Man berührt eine Kenngröße, die nun eine blaue Markierung erhält und dann „per Touch“, die Anzeige reagiert unverzüglich, justiert wird.
Backpanel
Auf der Rückseite treffen wir zahlreiche Schnittstellen zur Außenwelt an. Die oberen zwei Reihen mit je zwölf XLR-Buchsen dienen als Eingänge, die Inputs 21 – 24 sind als XLR/Klinken-Combobuchsen ausgeführt. Darunter folgen 14 Aux-Wege, der Stereo-Masterweg sowie zwei Monitorausgänge. Weiterhin notiere ich drei Stereo-Ins als symmetrisches Klinkenpärchen (Inputs 25 – 30), drei Kopfhörer/Monitorausgänge für Cue sowie Aux 11/12 und 13/14 komplettieren nebst einem Talkback-In (XLR) die analogen Anschlüsse.
Zwei USB-3.0-Ports verbinden ein WLAN-Modul und ein Speichermedium zum Aufzeichnen der Audiosignale auf 32 Spuren. Auch ein USB-MIDI-Fußschalter kann hier angedockt werden, um beispielsweise das Umschalten zwischen den Menüs zu vereinfachen. Der USB-Typ-B-Port verbindet das Pult mit einer DAW. Eine RJ45-Buchse erlaubt die Verbindung zu einem Netzwerk. Diese lässt sich über eine manuelle IP-Vergabe oder per DHCP herstellen. Links unten sitzt die Kaltgerätebuchse, QSC liefert dafür ein Kabel mit sicherer Verriegelung.
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Software des QSC TouchMix-30 Pro
Die Editiermöglichkeiten des TouchMix-30 Pro ließen sich problemlos in Romanlänge beschreiben, wir streifen hier nur die wichtigsten Dinge. Der oberste Taster rechts neben dem Display ist der Home-Button. Aktiviert man ihn, gelangt man auf eine Mixing-Page mit den ersten acht Eingangskanälen und dem Masterfader.
Input-Channel
In einem Eingangskanal steht oben als erstes der Instrumentenname. Bewegt man den Kanalfader, wird hier nummerisch die Fader-Stellung angezeigt. Darunter sitzt ein Cue-Schalter, mit dem per Kopfhörer das Eingangssignal vorgehört werden kann. Eine horizontale Anzeige mit grünem Punkt zeigt die Panoramastellung. Links davon signalisieren vier LEDs, ob Pegel vom USB-Medium anliegt, Kompressor beziehungsweise Gate benutzt werden und die Phantomspeisung aktiv ist. Die Aussteuerungsanzeige ist großzügig dimensioniert.
Parametrische Klangreglung und Presets
Jeder Eingang verfügt über eine parametrische Klangreglung mit vier Wegen, die alle im Bereich von 20 – 20.000 Hz arbeiten. Eine umfangreiche Preset-Bibliothek erleichtert die Arbeit. Ebenso gibt es pro Input ein Noisegate und einen Kompressor mit De-Esser-Funktion. Ebenfalls pro Kanal vorhanden ist ein Delay, dessen Verzögerung in Millisekunden oder Metern/Feet angezeigt wird. Die Verzögerungszeit reicht von 1 – 100 Millisekunden.
Auf der Setup-Seite kann man außerdem das Eingangssignal acht Subgruppen, acht DCAs und acht Mute-Gruppen zuordnen. Zusätzlich gibt es auf der digitalen Ebene einen Gain-Regler pro Eingang. Die Phantomspeisung lässt sich schalten.
Pro Eingangskanal stehen sechs Effektwege zu Verfügung, die sich pre oder post schalten lassen. Das TouchMix-30 Pro besitzt sechs Multi-Effektprozessoren, konfigurierbar als Lush Reverb, Dense Reverb, Chorus, Mono Delay, Stereo Delay oder Pitch Shift. Sie bieten die bekannten Parameter, bei den Reverbs lassen sich auch verschiedene Raumgrößen und Hallarten definieren, inklusive eigener Namensgebung.
Die Effektsummen sind mit einer Zweiwege-Klangreglung ausgestattet, das Summensignal lässt sich in die 14 Aux-Wege einspeisen. In den Effektgeräten sind alle wichtigen Attribute editierbar, die Effektsummen haben Zugriff auf die acht DCAs und die acht Mute-Gruppen. Auch für die Line-Wege stehen alle Parameter uneingeschränkt zur Verfügung.
Monitoring und Patch-Matrix
Fürs Monitoring stehen üppige 14 Aux-Wege bereit. Deren Summen besitzen jeweils einen sechsfachen parametrischen EQ mit separatem Low- und High-Cut. Außerdem stehen für jede Summe zwölf steilbandige Notchfilter und ein 28-facher GEQ mit Realtime Analyzer zur Verfügung. Das kommt einer Vollausstattung gleich. Obendrein lässt sich ein Summenkompressor an jedem Ausgang aktivieren, bei dem sich Attack-, Threshold-, Release- und Ratio-Parameter stufenlos einstellen lassen. Ausgänge lassen sich auf Wunsch mittels Delay verzögern (1 – 100 Millisekunden). Acht DCAs und acht Mute-Gruppen können den Summen zugeordnet werden.
Neu in der TouchMix-Serie ist eine Patch-Matrix für die Zuordnung der 32 Eingangskanäle. Änderungen in diesem Feld werden wie alle anderen Parameter im Pult in einem Szenenspeicher intern oder extern abgelegt. Über die Record- und Playback-Page lassen sich die Eingangskanäle individuell auf 32 Spuren pre- oder post-fader aufzeichnen. Bei der Wiedergabe liegen die Audiosignale an den ursprünglichen Eingangswegen, ideal für einen unkomplizierten „virtual Soundcheck“.
Das TouchMix-Pro 30 erlaubt eine Fernbedienung sämtlicher Parameter mittels iOS- und Android-Gerät über WLAN. Mit dem 2.0 Update wurde der TouchMix auch in Punkto „Hardware Steuerung“ deutlich erweitert.
QSC TouchMix-30 Pro: Firmware 2.0
Seit dem 2.0-Update unterstützt der TouchMix-Pro 30 nun auch externe Drittanbieter-Bedienoberflächen mit Motorfader. Im Klartext bedeutet das: Die Controller iCon Platform M+, Behringer X-Touch Compact und PreSonus FaderPort 8 wurden von QSC verifiziert und können ohne weitere Treiber angeschlossen und genutzt werden. Die Controller lassen sich mittels USB-Kabel mit dem TouchMix-Pro 30 verbinden und bieten neben der Fader-Kontrolle auch die Anzeige der Kanalnamen und entsprechende Taster-Aktionen wie Solo, Mute, Select sowie das Umschalten der Bänke. Damit wurde dem Wunsch einiger Anwender entsprochen, neben einer reinen Touch-Bedienung alternativ auch Hardware Fader zur Steuerung einsetzten zu können.
Firmware 3.0
In puncto „Nachhaltigkeit“ zeigt sich der QSC TouchMix-Pro 30 von seiner besten Seite. Trotz der Tatsache, dass der Mixer schon einige Jahr auf dem Buckel hat, lässt es sich QSC nicht nehmen, ein weiteres Haupt-Update mit der brandneuen Firmware 3.0 vorzunehmen. Der Schwerpunkt des Updates liegt in einer deutlichen Überarbeitung und Erweiterung der Szenen, Snapshots, dem Cue-Listen-Management und der Offline-Bearbeitungsfunktionen. Ein Feature, das gerade von Theater- und Musical Technikern eingefordert wurde.
Zusammengefasst bietet die Firmware 3.0 Benutzer die Möglichkeit, die komplette Mixereinstellung abzuspeichern. Die neue Snapshot-Funktion soll es erlauben, anwenderspezifische Einstellungen für bestimmte Kanäle, Effekte, Ausgänge usw. gesondert zu speichern und abzurufen, ohne dabei globale Mixereinstellungen zu beeinflussen. Drittes Feature der Firmware V 3.0 sind Cue-Listen. Mit deren Hilfe lassen sich Szenen, Snapshots und sogar Audiodateien in einer vom Anwender vorbestimmten Reihenfolge sortieren und während einer Show punktgenau abrufen. Abschließend verfügt der TouchMix-Pro 30 nun auch über eine Offline-Bearbeitung, die es ermöglicht Mixszenen ohne eine über WiFi verbundene Hardware zu erstellen.
Benno Kaiser sagt:
#1 - 23.08.2017 um 16:41 Uhr
Hallo,
sind die Gainregler rein analog oder lassen sich diese in einer Scene speichern?
Liebe Grüsse
Benno Kaiser
Stempel sagt:
#2 - 24.08.2017 um 07:41 Uhr
Moin Benno !
Die Garniere sind alle analog und befinden sich oben auf der Frontplatte ! Dementsprechend kann man sie nicht mit in ein SetUp speichern.
Gruss: -----o00o---`(_) `---o00o----- Stempel
Stempel sagt:
#3 - 24.08.2017 um 07:46 Uhr
Sorry ! Es muss natürlich Gainregler heissen ! - Scheiss Autokorrektion!