Mehr geht immer! Auch die Arturia V-Collection 11 bleibt sich diesem Motto treu: Mittlerweile umfasst das praktische Vorteilspaket aus “La France” ganze 45 Instrumente – von Soft-Synths über Vintage-Klassiker hin zu modernen Sample-Instrumenten für Streicher und Co.

Ganz neu sind unter anderem der Clone des Roland JP-8000, der SEM V3 sowie das charakterstarke „Pure LoFi“ Sample-Instrument und die Augmented Mallets mit Marimbas und Glöckchen, sowie ein paar alte Bekannte. Werfen wir doch zunächst einen Blick auf die Zugänge von Version 10 zur 11:
Überraschend neu, die Keyboards
Alle Jahre wieder “überraschen” die Big-Player uns mit ihren neusten All-In-One-Paketen. Bei NI heißt das Komplete 15 oder iZotope Music Production Bundle, bei Arturia hingegen FX-Collection 5 und bisher V-Collection X.
Beide Hersteller bieten dabei auch USB-Controller-Keyboards an, die perfekt auf die eigenen Software-Klangerzeuger abgestimmt sind. Diese Verzahnung zwischen Hardware und Plugin ist ein echtes Plus im Workflow. Dazu aber später mehr!
Komplete Trance – Arturia Jup-8000 V – die Roland JP-8000 Super Saw Kopie
Mit dem Jup-8000 V bringt Arturia eine authentische Emulation des legendären Roland JP-8000 auf den Markt – und überholt den Originalhersteller. Der zwischen 1996 und 2001 produzierte JP-8000 prägte das Trance-Genre der 90er wie kaum ein anderer Synthesizer.
Besonders seine ikonische Supersaw-Wellenform inspirierte zahlreiche Software-Entwicklungen bis heute. Klanglich nähert sich der Arturia Jup-8000 V dem Original beeindruckend an und punktet zusätzlich mit einer zeitgemäßen Benutzeroberfläche, die sich am Bildschirm einfach intuitiver bedienen lässt.
Features wie ein Multi-Arpeggiator, ein melodischer Sequenzer sowie ein großzügiger Effekt- und Modulationsbereich erweitern den kreativen Spielraum. Die Polyphonie wurde zudem auf 16 Stimmen verdoppelt – ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Original.


Ein Wehrmutstropfen bleibt: Die Emulation bietet keine Upper/Lower-Splits, sodass Layering und auch der Import der zahlreichen originalen Performance-Patches des JP-8000 aktuell nicht unterstützt werden. Dennoch überzeugt der Jup-8000 V bereits jetzt als erste ernstzunehmende Software-Version des Klassikers – mit Potenzial für zukünftige Verbesserungen durch Updates.
Bereits die ersten Audio-Demos zeigen das Plugin in seinem natürlichen Habitat: kraftvolle Supersaw-Sounds mit Sidechain- und Gater-Effekten, perfekt für EDM und Trance. Genau hier spielt der Jup-8000 V seine Stärken aus.
Arturia V-Collection 11: Pure LoFi
Wie die Augmented Serie basiert Pure LoFi auf Samples plus synthetische Extras in einem intutiven GUI. Erstmals ist das Ganze als ein eigenständiges Paket für eine gewissen Ästhetik zu verstehen – im Gegensatz zur alten Legacy Tradition der “V-Collection”, egal ob nun teurer Synth oder Vintage-Flöte. Sobald wir uns tiefer in das Thema gegraben haben, werden wir weitere Infos und Sounds abliefern!


Mint Condition: SEM V3, MiniBrute & Synthex V-Synths
Mit der V Collection 11 finden auch wieder zuvor einzeln erschienene Synths ihren festen Platz im Paket – jeder mit eigenem Charakter und hohem Klangsuchtpotenzial.
Der SEM V ist eine rundum modernisierte V3 Version des Oberheim SEM mit dem charakteristisch Multimode-Filter – eine detailreiche Hommage an den Klassiker. Einen Einzeltest haben wir jetzt nicht direkt parat – aber den “alten” Arturia Oberheim bereits mit anderen Klonen ausgiebig verglichen.
Der Synthx V wiederum richtet sich an alle, die warmen, italienischen Vintage-Sound lieben. Seine Synthesizer-Emulation des Elka Synthex überzeugt mit DCOs, Dual-Layer-Engine und reichlich Extras – laut Feature-Liste die umfangreichste Variante auf dem Markt.

Der Arturia Synthx V emuliert den Maestro aller italienischen Synthesizer. Der vielfach erweiterte virtuelle Elka Synthex bringt viele Extras mit. Er beherrscht damit mehr als die typischen Sounds aus den 80ern – la dolce vita oder porca miseria?

Der Arturia MiniBrute ist ein kleiner Budget-Synth mit kernigem Analogsound. In der Softwareversion präsentiert er sich anders und gewinnt damit neue Anhänger hinzu.
Der MiniBrute V bringt uns dann den rohen, analogen Charme des Originals ins Plugin-Format. Dank Metalizer-Oszillator und Brute-Filter hebt der sich klar von vergleichbaren Software-Synths ab. Klanglich reicht das Spektrum von knarzigen Acid-Bässen bis zu sphärischen Ambient-Flächen – flexibler also, als man vermuten würde. Zwar erreicht die Emulation nicht ganz die Direktheit des Hardware-Vorbilds, ist im Workflow aber deutlich zugänglicher.
Neue Hybrid-Instrumente mit “klassischen Sounds” – Mallets, Yangtze, Voices II & Strings II
Realistische Instrumente und Sample-Kopien gab es bereits vor diesem 11er-Update in der V-Collection, darunter AUGMENTED PIANO, BRASS und WOODWINDS. Der Franzose hat hier aber nicht den Synthesizer-Twist dazu gemischt.
Ganz neu ist dabei AUGMENTED MALLETS, wobei es vorab wohl eine Free-Version mit reduzierten Instrumenten gab. Sobald wir mehr wissen, werden wir “Glocken Beats” ergänzen.
Es gibt auch V2 Versionen von Augmented VOICES und STRINGS, ferner kommt, bereits einzeln erschienen, Augmented YANGTZE dazu. Letztere bietet sechs traditionelle chinesische Instrumente, diemit Multi-Engine-Synthese kombiniert wurden.
Es bleibt festzustellen: Der Cocktail “echter Instrumenten” wird diversifiziert und ergänzt das typische Synthesizer-Portfolio um wichtige Sounds.
Sounds, die Synths eben nun mal nicht so “realistisch” anbieten: Streicher, Bläser, Klavier – jetzt halt noch mit reichlich Glöckchen und Vibraphone!
Die E-Pianos bleiben soweit gleich – sei es das Wurli V, ein Wurlitzer E-Piano mit Reeds oder auch das “elektrifizierte” CP-70 V, was eine Nachbildung des semi-akustischen Yamaha CP-70 darstellen soll. BTW: Das CP-70 von Alicia hat auch gerade erst NI kopiert … Der perkussive, drahtige Klangcharakter verleiht jedenfalls ein eigenes Profil fernab vom klassischen Flügel. Eigentlich jetzt alles dabei ?!
Alte Instrumente, V-C 10 bekannt
Ein weitere, alter Bekannter ist der Acid V – Arturias Neuinterpretation der legendären Roland TB-303.
Statt reiner Emulation bringt der Synthesizer neue Möglichkeiten für kraftvolle Basslines und acidlastige Leads mit – klassisch oder modern, ganz nach Geschmack.
Auch bekannt aus V-C 10 ist der MiniFreak V, der auch mittlerweile eine Wavetable-Engine in den beiden Oszillatoren bietet.
Der Mini V ist selbst fast ein Klassiker und längst vorgestellt! Arturias Minimoog-Emulation haben wir deshalb auch übrigens ausgiebig mit allen anderen typischen Mitbewerbern verglichen und für gut befunden!
Arturia V-Collection 11: Hardware trifft Software mit System
Sowohl Native Instruments als auch Arturia – beide bieten sogenannte Controller-Keyboards an. Diese USB/MIDI-Controller sind perfekt auf die eigenen Software-Klangerzeuger abgestimmt, der Rest an sogenannter Plugin-Fernbedienung sowie DAW-Steuerung sind indes meist sekundär. Dennoch: die enge Verzahnung zwischen Hardware und Plugin ist ein echtes Plus für das Gesamtpaket – besonders im Workflow.

Großes Master-Keyboard mit Hammermechanik, MIDI-Controller mit reichlich DAW-Steuerung & komfortabler Plugin-Bedienung: Arturia KeyLab 88 MK3 Test.

Mit den aktuellen Komplete Kontrol S MK3 Controller-Keyboards stellt Native Instruments auch gleich NKS2 für das automatische Mapping von Plugins vor – hier im Test!
Arturias KeyLab-Serie harmoniert ideal mit der V-Collection 11: jedes Plugin der V-Collection 11 ist instant und elegant mit den schönen Keyboards von Arturia bedienbar – die wichtigsten Parameter werden als Makro bereits definiert!
Zur Auswahl stehen dabei die Premium-Modelle KeyLab 88 mk3 mit Hammermechanik oder die kompakteren Varianten Arturia Keylab 49 und 61 mk mit Synth-Action-Tastatur zur Verfügung
Außerdem gibt es “abgespeckte” Versionen – und wir haben uns das Zusammenspiel mit Logic, FL Studio sowie den Vergleich mit Wettbewerbern wie Native Instruments und Novation auch einmal ganz genau in Einzel-Features angeschaut.
Zwischenfazit: Arturia hat hier in allen DAW-Fällen ziemlich gut abgeschnitten!
FAZIT – Arturia V-Collection 11
Mit der Arturia V-Collection 11 präsentieren die Franzosen auch dieses Jahr wieder eine exquisite Selektion feinster französischer Käse äh Synthesizer-Sorten die es auch ab sofort für alle zu beschnüffeln gibt. Das Trüffel-Stück darunter dürfte klar der neue Roland JP-8000 Klon sein, welcher bisher noch nicht mal von Roland selbst kopiert wurde.
Weiter geht es ins überfällige Brot und Butter Körbchen “mit einen Twist”, der uns neue und überarbeitete AUGMENTED Series liefern; zum Abschmecken meist sehr kräftiger Soft-Synth-Sounds. Ansonsten sind im neuen Bundle nun auch alle Einzelerscheinungen der letzten Monate wieder günstiger im Bundle zu haben: SEM, MiniBrute & Synthex haben uns jedenfalls allesamt bereits überzeugt! Auch die Zusammenarbeit mit dem AnalogLab klappt wie gewünscht, wir vergeben schon mal 4,5 Sterne!
Features
- Neuer Arturia Jup-8000 V
- Überarbeiteter SEM V3
- Augmented Series wird vollständiger

Weitere Informationen findet ihr außerdem in unseren alten V-Collection Test, Teil 9 bis 6.

Fans klassischer Synthesizer aufgepasst: Die Arturia V-Collection 9 bringt es in der neusten Version auf 33 Plugin-Instrumente & Synthesizer!

Nicht gerade günstig, aber ihren Preis definitiv wert: die Arturia V Collection 8. Wie die neuen Instrumente den Producer-Alltag bereichern, erfahrt ihr hier!

Die virtuelle Instrumentensammlung Arturia V-Collection wurde in Version 7 um Nachbildungen der Fabrikate Casio CZ-1, EMS Synthi AKS, Mellotron, Hammond B-3 V2 und Analog Lab 4 erweitert. Lohnt sich das Update?

Mit der V Collection wird das Bundle um weitere Legenden der Klangerzeugung erweitert. Wie sie klingen und was das Update sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr im Test.