Mit der M-Serie bietet der japanische Hersteller Audio-Technica eine fünfköpfige Riege an Studio- und Recording-Kopfhörern an.
Nachdem das Mittelklassemodell M30X schon im bonedo-Test durch die Mangel genommen wurde, ist nun der günstigste Kopfhörer der M-Serie dran, der ATH-M20X.
Details
Bauweise
Wie all seine Kollegen aus der M-Familie auch ist der ATH-M20X ein geschlossener Kopfhörer, mit ohrumschließenden Polstern. Die Polster sind dabei wirklich so groß, dass sie die Ohrmuschel komplett abdecken, was für ein angenehmes Tragegefühl sorgt. Im Innern werkelt pro Seite ein dynamischer 40mm-Treiber mit Neodym-Magneten. Der Hörer hat einen Impedanz von 47 Ohm, man kann ihn also an verschiedenen Verstärkern betreiben und auch einen Nutzung am Smartphone steht nichts im Wege. Mit seinen 96 dB maximaler Schalldruckpegel gehört er nicht zu den Leistungsboliden, aber wichtig ist, was am Ende bei den Trommelfellen ankommt, und das hören wir uns gleich im Detail an.
Die Einsatzzwecke für so einen Hörer sind vielfältig, reichen vom Plattenauflegen im Club bis zur Recording-Session im Tonstudio. Gerade im Tonstudio ist es gut, wenn man verschiedene Hörer mit verschiedenen Abstimmungen und Impedanzen im Regal liegen hat, damit die vielfältigen Abhörwünsche der Musiker erfüllt werden können.
Material und Verarbeitung
Bis auf den Kopfbügel aus Alu ist das vornehmliche Material schwarzes Plastik. Da die Oberfläche aber matt ist, macht der Hörer trotz dieser Materialwahl optisch einen edlen Eindruck – das gilt allerdings nur, solange man nicht zu genau hinschaut: Ein zweiter Blick offenbart nämlich Details die auf eine kostengünstige Herstellung schließen lassen. So ist die Verbindung von Kopfbügel mit den Gehäusehalterungen anscheinend nur gesteckt und vielleicht noch verklebt, nirgends ist aber eine haltende Schraube zu sehen. Die Innenseite der Gehäusehalterung hat keine Abdeckung, hier liegt die Konstruktion offen. Die Kabel zum rechten Treiber wurde hier etwas lieblos „reingequetscht“, ein recht pragmatischer Konstruktionsansatz.
Überhaupt: das Kabel! Das ist ganze drei Meter lang und fest mit dem Kopfhörer verbunden. Letzteres ist für mich ein No-Go! Zur Erinnerung: Es handelt sich hier um einen Arbeitskopfhörer und nicht um einen Hörer für die entspannte Musikberieselung auf dem Sofa. Wenigstens macht die Strippe dank ihres Durchmessers von knapp vier Millimetern einen robusten Eindruck, denn wenn die den Dienst versagt, ist der Kopfhörer eigentlich reif für die Tonne. Der Hersteller oder handwerklich begabte Menschen können so ein defektes Kabel austauschen, aber ob das eine lohnende Investition von Geld und Zeit ist, dürfte bei dem Verkaufspreis fraglich sein.
Am Ende des Kabels findet sich eine Stereominiklinke, der entsprechende Adapter auf eine 6,35mm-Buchse liegt bei und ist – wenig überraschend – nur ein Steckadapter. Warum die Hersteller inzwischen (fast) durch die Bank auf Schraubadapter verzichten, entzieht sich meinem Verständnis. Die paar Cent Mehrkosten für Stecker und Adapter mit Schraubgewinden würden mit einem großen Plus an Anwenderfreundlichkeit einhergehen – was jeder bestätigen kann, der schon mal einen steckengebliebenen Adapter aus einer schwer zugänglichen Buchse pulen musste.