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Red Witch Zeus Test

Die Effekte Oktaver und Fuzz sind auf nahezu jedem Tieftöner-Pedalboard zu finden und können sicherlich als Klassiker bezeichnet werden. Mit einer Kombination der beiden Effekte lassen sich im Handumdrehen zum Beispiel experimentelle Subbassounds mit synthieartigem Charakter produzieren – der Octaver sorgt dabei für die Suboktave des Originalsignals und eliminiert bei Bedarf sogar das normale Signal, während das Fuzz den Basssound in eine Sägezahnschwingung zerlegt und mit Obertönen anreichert. Einige Hersteller haben deshalb in den letzten Jahren Pedale auf den Markt gebracht, die den Octaver und das Fuzz oder einen Verzerrer in einem Gehäuse vereinigen und so das Leben der Tieftöner etwas einfacher machen. Einer dieser Hersteller ist die neuseeländische Effektschmiede Red Witch, die im Jahre 2003 von Ben Fulton gestartet wurde – einem außerordentlich erfolgreichen Musiker der neuseeländischen Szene. Mittlerweile stattet die Company weltweit das “Who is Who” der Gitarrenwelt mit ihren hochkarätigen Bodentretern aus. Mit der Octaver/Drive-Kombi “Factotum” brachten Red Witch vor einigen Jahren ihr erstes Pedal für Bassisten auf den Markt. Mit dem vielversprechenden Pedal “Zeus”, das einen analogen Octaver mit einem analogen Fuzz in einem Pedal vereint, legt man nun kräftig nach.

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Details

Bei Red Witch wird offensichtlich nicht nur der Sound, sondern auch die Optik groß geschrieben. Das Zeus wird nämlich in einem schicken Jeans-Beutel geliefert und mit seinem edlen Gehäuse im Chrom-Finish macht das Pedal wirklich Eindruck – zumindest solange die spiegelnde Oberfläche frei von Fettfingern ist. Darüber hinaus wurde das Zeus sehr stabil und roadtauglich konstruiert, sodass man bei normaler Behandlung sicherlich lange Spaß mit dem Gerät haben wird.
Auf dem Pedalboard nimmt das Zeus mit seinen Maßen von 118 x 38 x 94mm ordentlich Platz in Anspruch. Dabei sollte man jedoch bedenken, dass es bei einem Pedal mit zwei Effekten durchaus von Vorteil ist, wenn die beiden Fußtaster relativ weit von voneinander platzier werden – und dafür ist eben eine bestimmte Gehäusegröße erforderlich. Bedienungsfehler durch schlecht platzierte Fußtritte können so weitgehend vermieden werden. Die Regler und Schalter auf der oberen Hälfte des Pedals wurden zudem mit sicherem Abstand von den Fußtastern installiert und sollten deshalb relativ sicher vor Beschädigungen durch Fehltritte sein.

Fotostrecke: 5 Bilder Schick, schick – die Auslieferung des Zeus-Pedals …

Kommen wir zu den Effekt-Features des eleganten Treters aus Neuseeland. Der analoge Octaver des Zeus ist auf das Wesentliche reduziert und wird lediglich mit einem Regler bedient. Zum normalen Basssignal kann stufenlos die Suboktave gemischt werden – fertig!
Alle anderen Regler sind für die Fuzz-Abteilung zuständig, der Sound dieses Effektes kann also deutlich gezielter mithilfe verschiedener Features beeinflusst werden. Die Kontrolle beginnt direkt beim Gainpegel, der mit dem Schalter neben dem Blitzsymbol (“Lightning Toggle Switch”) für brutalere Sounds im Handumdrehen verdoppelt werden kann. Ein zweiter Schalter, der sogenannte “Ear Toggle Switch”, boostet die Höhen, wenn ein transparenterer Sound gefragt ist.
Zwischen den beiden Schaltern mit den lustigen Bezeichnungen parkt die dreifarbige Betriebszustand-LED des Zeus. Wenn man nur den Octatver aktiviert, leuchtet sie blau, wenn man nur das Fuzz aktiviert, leuchtet sie orange, und wenn beide Effekte gleichzeitig aktiviert sind, leuchtet die LED violett. Im Livebetrieb kann man also immer deutlich sehen, welcher Effekt gerade am Start ist – vorausgesetzt, man hat sich die Farbzuordnung vorher eingeprägt.

Fotostrecke: 2 Bilder Nur ein Regler ist für den Octaver des Zeus zuständig – alle anderen …

Zurück zum Fuzz und den verbleibenden drei Reglern, die dieser Effekt bietet. Genau wie der simple Octaver bietet die Fuzz-Abteilung einen Mix-Regler, mit dem das Fuzz-Sgnal stufenlos zum cleanen Signal gemischt werden kann. Diese Funktion ist bei Basseffekten und besonders bei Zerren aller Art elementar wichtig, um die Durchsetzungskraft und die Tragfähigkeit des Sounds zu erhalten.
Neben dem Mix-Regler sitzt der sogenannte Sputter-Regler, das wohl speziellste Feature meines Testkandidaten. Dreht man den Sputter-Regler gegen den Uhrzeigersinn, wird der Fuzz-Sound zusehends rauer und stotteriger – oder setzt, abhängig von der Stärke des Signal, auch mal komplett aus. Der Grund: der Sputter-Regler verändert den DC-Bias (Gleichspannungs – Vorspannung), weshalb auch deutliche Knackgeräusche bei der Bedienung völlig normal sind.

Fotostrecke: 2 Bilder Gesteuert werden die beiden Effekte im Gehäuse über zwei …

Ganz rechts in der Reihe sitzt schließlich der Fuzz-Regler, der für die Stärke des Fuzz-Effektes – angefangen bei leichten Anknusperungen bis hin zu singenden Verzerrungen – zuständig ist. Das Setup mit dem Red Witch Zeus ist denkbar simpel, denn zum Anschluss gibt es nur einen Klinkeneingang für den Bass und einen weiteren zur Weiterleitung des Signals an den Amp.
Auf der Stirnseite des Pedals wurde der Anschluss für die Stromversorgung per Netz positioniert. Mitgeliefert wird das passende Netzteil leider nicht, das Zeus gibt sich aber erfreulicherweise mit einem standardmäßigen 9V-Netzteil mit innenliegendem Minuspol zufrieden. Der Betrieb mit einer 9V-Batterie ist auch möglich, zum Einlegen des Stromlieferanten muss allerdings die Bodenplatte mit vier Schrauben entfernt werden.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der rechten Seite befindet sich der Klinkeneingang, und …
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