Die Akkordbegleitung auf der Gitarre steht von Anfang an hoch im Kurs, da sich eine Vielzahl von populären Songs damit wunderbar”schrammeln” lässt. Dennoch fällt das Greifen der ersten Akkorde nicht immer leicht.
Nachdem wir uns kürzlich schon angeschaut haben, wie Töne auf der Gitarre richtig gegriffen werden, verraten wir euch heute ein paar Tipps und Tricks, mit denen ihr eure “Lagerfeuerakkorde” Schritt für Schritt meistern könnt. Der häufig für das “Schrammeln” gebrauchte Fachausdruck, also das Akkordspiel über alle Saiten meist mit einem Plektrum, ist übrigens “Strumming”
Die Haltung der linken Hand
Genau wie beim Melodiespiel ist die richtige Haltung der Greifhand absolut essentiell für das Umsetzen der Akkorde. Achtet auch hier darauf, die Hand rund zu stellen, indem ihr die vorderen Fingergelenke beugt und die Fingerkuppen quasi steil abfallend auf die Saite setzt. So stellt ihr sicher, dass die Leersaiten nicht versehentlich gedämpft werden. Ebenfalls sollten die Finger beim Aufsetzen der Fingerkuppen auf den Saiten aus Sicht des Spielers leicht nach links geneigt stehen um die Finger über die Bünde hinweg besser strecken zu können. Der Daumen stützt wieder hinten am Hals in Höhe zwischen Zeige- und Mittelfinger.
Je nach Akkord kann die Stellung des Daumens variieren. Auch wenn beim Greifen der Akkorde Druck auf die Saiten ausgeübt wird, sollte sich die Hand möglichst zwischen den Akkordwechseln entspannen. Beim Üben ist es zudem empfehlenswert, die Hand immer wieder mal zu lockern und auszuschütteln, um nicht zu verkrampfen.
Akkorde auf drei Saiten
Wie schon erwähnt, fällt es vielen zum Anfang nicht leicht, Akkorde über mehrere Saiten sauber zu greifen. Quasi als Zwischenschritt können hier dreistimmige Akkorde auf den drei Diskantsaiten (g, b und e) eingesetzt werden, wie sie auch Kinder zu Beginn häufig im Unterricht erlernen. Auch wenn diese Akkorde nicht so prächtig klingen wie “große” Akkorde, lassen sich auch damit schon einfache Lieder begleiten. Achtet darauf, dabei nur die drei hohen Saiten anzuschlagen, da es sonst zu dissonanten Klängen kommen kann.
Eine Liste von einfachen dreistimmigen Akkorden findet ihr hier:
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Akkorde über vier, fünf und sechs Saiten
Nun soll es an die typischen Leersaiten-Akkorde gehen, die über vier, fünf und sechs Saiten angeschlagen werden. Auch hier gibt es Vertreter, die einfacher zu greifen sind. Dazu zählt ganz zum Anfang der E-Moll-Akkord, bei dem nur zwei Finger gebraucht werden. Aber auch der A-Moll Akkord und der D-Dur Akkord, bei denen drei Finger zum Einsatz kommen, eignen sich zu Beginn.
Eine Übersicht über die wichtigsten Akkorde mit Leersaiten findet Ihr hier:
Saiten dämpfen oder klingen lassen?
Wie schon erwähnt, ist die runde Haltung der Greifhand auch bei den Akkorden absolut wichtig, um die Leersaiten klingen zu lassen. Dennoch gibt es Akkorde, bei denen einzelne Saiten für einen sauberen Sound gedämpft oder nicht angeschlagen werden. Diese Saiten sind übrigens in Grifftabellen meist mit einem X markiert.
Saiten dämpfen könnt ihr, indem ihr die Position der Fingerkuppe auf der Saite so verschiebt, dass der Finger auch die Saite darüber berührt und damit stilllegt. Ein gutes Beispiel dafür ist der C-Dur Akkord, bei dem der Ringfinger die tiefe E-Saite dämpfen sollte.
Fortgeschrittene Spieler nutzen auch häufig ihren Daumen, um die Basssaiten zu dämpfen. Am Anfang ist dies jedoch meist zu schwer. Achtet also darauf, mit der rechten Hand die betroffenen Basssaiten möglichst nicht anzuschlagen.
Das Umgreifen
Habt ihr die ersten Akkorde gemeistert, liegt die nächste Hürde im schnellen und sauberen Umgreifen. Gitarreneinsteiger nehmen dabei häufig alle Finger großzügig vom Griffbrett, was allerdings den schnellen Griffwechsel erschwert, da sie sich danach wieder neu sortieren müssen. Es gibt einige Akkordwechsel, bei denen einzelne Finger an ihrer Position bleiben können. Für einen schnellen Wechsel ist es daher hilfreich, diese gemeinsamen Fingerpositionen zu verinnerlichen.
Weiterhin ist es beim Spielen von “Lagerfeuer-Akkorden” nicht tragisch, wenn man während des Umgreifens ein wenig die Leersaiten hört. Springt also mit euren Fingern zu Beginn lieber etwas frühzeitiger von Bord, um auf der nächsten “eins” den neuen Akkord parat zu haben.