Der Berliner Lautsprecher-Hersteller Adam Audio präsentiert mit der rundum erneuerten S-Serie – laut eigenem Marketing das Flaggschiff des Herstellers – Monitore für professionelle Studios, die auf eine kompromisslose Abhöre setzen.
Bei unserem Testobjekt, dem aktiven 3-Wege Monitor S3H, handelt es sich um einen Midfield Monitor, der sich durch vielfältige Anpassungsmöglichkeiten ebenfalls zum Gebrauch als Nahfeldmonitor eignen soll, wobei das „H“ in der Modellbezeichnung auf eine ausschliesslich horizontale Aufstellung der Box hinweist. Wie haben sich die S3Hs, für die als Pärchen ein Preis von mehr als 5000 Euro „auf der Straße“ verlangt wird, in unserem Test geschlagen?
Details
Bauweise des Speakers
Beim stückweise angebotenen Adam Audio S3H Monitor handelt es sich um einen aktiven 3-Wege Midfield Monitor, welcher als Nachfolgemodell der erfolgreichen Monitore S3X-H und S3A über verschiedene technische Neuentwicklungen des Herstellers verfügt. Auffällig sind die doppelt vorhandenen 7-Zoll-Tieftöner, welche jeweils von einem 500 Watt Class-D-Verstärker angetrieben werden. Diese Tieftöner profitieren von den neu entwickelten SMA- und ELE Technologien, welche auch bei hohen Lautstärken für eine verzerrungsarme und lineare Basswiedergabe bis hinunter zu 32 Hz optimiert sind. Der ebenfalls neu entwickelte 4-Zoll-DCH-Mitteltöner kombiniert die Vorteile von Kalotten- und Konustreibern, was laut Hersteller eine verzerrungsfreie und transparente Wiedergabe über eine mehr als erforderliche Bandbreite, auch bei hohem Pegel, gewährleistet. Versorgt wird dieser über einen 300 Watt starken Class-D-Verstärker. Ab einer Frequenz von 3 kHz übernimmt dann der handgefertigte S-ART Hochtöner, eine Weiterentwicklung des X-ART Hochtöners, welcher für den Bekanntheitsgrad des Berliner Herstellers nicht ganz unverantwortlich ist. In Kombination mit HPS-Präzisions-Waveguide aus Aluminium (auch neu) begünstigt dieser eine homogene, horizontal breite Wiedergabe hoher Frequenzen. Beim Hochtöner werkelt ein Class-A/B-Verstärker mit einer Leistung von 50 Watt. Somit leistet der S3H Studiomonitor satte 1350 W (RMS). Auch das massive Gehäuse spart nicht mit evolutionären Änderungen gegenüber den Vorgängermodellen. Um Kantenbeugungen entgegenzuwirken, ist das Boxengehäuse nochmals deutlich abgerundeter als bei den älteren Modellen S3A und S3X, zudem sind die an der Vorderseite befindlichen Bassreflexöffnungen deutlich größer.
Die Maße des potenten Adam Audio Studiomonitors betragen 280(H) x 585(B) x 380(T) mm bei einem Gewicht von 26,6 kg.
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Verarbeitung des S3H
Das Auge hört mit! Die Materialanmutung und Verarbeitung des zeitlos-edel wirkenden Adam Monitors sind absolute Spitzenklasse, was man für einen Speaker der 3000-Euro-Klasse auch erwarten darf. Das Design wirkt deutlich stimmiger und repräsentativer als die vorherigen, horizontal positionierbaren Monitore aus Berlin, besonders gefällt mir die tief-schwarze, leicht mattierte Lackierung des Gehäuses. Wertarbeit finden wir auch auf der Rückseite in Form von tadellos verbauten Anschlüssen und einem präzise einstellbaren Rotary-/Push-Encoder zur Einstellung verschiedener Settings und der DSP-basierten Raumanpassung. Optische Kontrolle über die vorgenommenen Eingriffe bietet ein kleines, aber gut lesbares OLED Display oberhalb des Encoders.
Lieferumfang
Der zusätzliche Lieferumfang des Adam Audio S3H Monitors beschränkt sich auf ein Kaltgerätekabel und eine ausschließlich englischsprachige Kurzbedienungsanleitung. Die ausfürhliche Version ist auf der Homepage von Adam Audio (verfügbar. Dass diese nur in englischer und französischer Sprache vorliegt, finde ich bei einem deutschen Hersteller etwas schade, gerade im Hinblick auf die komplexen Anpassungsmöglichkeiten kann ich mir durchaus vorstellen, dass manche Anwender eine deutschsprachige Version begrüßen würden. Möglicherweise befindet sich diese ja schon in Arbeit, wie offensichtlich auch die Software zur Bearbeitung des DSP-Boards, welche in der Bedienungsanleitung bereits erwähnt, aber zum Zeitpunkt des Testberichts noch nicht verfügbar ist. Da es sich um ein brandneues Produkt handelt, für welches der Hersteller noch weitere Updates und Erweiterungen in Aussicht gestellt hat, ist dies aber entschuldbar.
Adam S3H: Anschlüsse
Auf der Geräterückseite befindet sich oberhalb der Kaltgerätebuchse der Power-Schalter zum Ein- und Ausschalten des Monitors. Eine automatische Anpassung an die regionale Stromversorgung erfolgt über das integrierte Schaltnetzteil, welches zum Betrieb der Box Spannungen von 100 bis 240 Volt (AC, 50/60 Hz) akzeptiert. Ein manuelles Umschalten ist also nicht erforderlich. Eine dezente, grün leuchtende LED oberhalb des Hochtöners signalisiert, dass der Monitor eingeschaltet ist.
Als Audioeingänge sind sowohl eine analoge als auch eine digitale (AES3) XLR-Buchse auf der Rückseite montiert und ein weiterer AES3-Out dient der Koppelung weiterer Monitore im Stereo- oder Surround-Betrieb, deren Zuordnung (z.B. Links/Rechts) im OLED Dislay per Encoder erfolgt. Der bereits erwähnte USB-Anschluss ermöglicht die Verbindung zu einem Computer, um Klanganpassungen per „Remote Software“, welche laut Hersteller in Kürze erhältlich sein soll, durchzuführen. Weiterhin befindet sich auf der Rückseite ein abgedeckter Slot (2x RJ45) für zukünftige Erweiterungen des S3H-Monitors.
Klanganpassung
Die digitale Klangsteuerung per DSP-Board ermöglicht, dass in dieser Kategorie geklotzt statt gekleckert wird. Insgesamt stehen acht Bänder zur Anpassung an den Aufstellungsort und eigene Hörpräferenzen zur Verfügung. Bei den Low- und High-Shelf-Filtern sind die Eckfrequenz und das Gain in 0,5dB-Schritten bis +/-12dB einstellbar, bei den sage und schreibe sechs vollparametrischen EQs ist zusätzlich die Bandbreite der Frequenzbearbeitung variabel. Mit dieser hohen Flexibilität sollten definitiv alle Bedürfnisse potentieller Anwender mehr als abgedeckt sein! Zusätzlich zu den drei nicht überschreibbaren Presets „Pure“ (kein Processing), „UNR“ (uniform natural response) und „Classic“, welches den Wiedergabecharakter des populären S3A Monitors nachempfindet, stehen zwei freie Presets zur Speicherng eigener Einstellungen zur Verfügung.
Matthias sagt:
#1 - 04.05.2022 um 17:16 Uhr
Kurze Anmerkung zum Bassverhalten der Boxen: 32 Hz werden bei - 20 db erreicht, was damit gleichzusetzen ist, daß so gut wie nichts in dem Bereich hörbar ist. Ich besitze die S3H und habe nach ein paar Tagen Einspielzeit (wichtig, da alles runder wird) Sinustöne laufen lassen. Bei 30 Hz so gut wie nichts, 40hz waren satt und wirklich übertrieben sauber und konturiert. Insgesamt sind die 3er ein absoluter akustischer Traum. Feinst aufgelöste Höhen & super saubere Klangfarben, superbe Räumlichkeit, Klirren oder Verzerren so gut wie nicht und zackig, daß man bei entsprechenden Impulsen in Deckung geht ;)
Sascha Braun sagt:
#1.1 - 14.08.2022 um 18:44 Uhr
Hallo :-) ich hatte vorher die Neumann 310 mit Dynaudio Sub ,war super zufrieden aber man will ja nicht stehen bleiben :-) Was denken Sie ? Neumann 420 G oder Adam S3 H mit Dynaudio core Sub , ich höre nur Musik ab -misch nicht oder dergleichen . Mein PC Raum ist aber der einzige Raum für mich _ Familie :-)
Antwort auf #1 von Matthias
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMatthias sagt:
#1.1.1 - 26.10.2022 um 12:20 Uhr
Hallo Sascha, die 420er habe ich auch gehört. Zwar unter schlechten Bedingungen, aber die klangen schon so sehr fein aufgelöst und natürlich. In meiner Erinnerung, aber was sagt das schon ;), sind sich die Lautsprecher recht ähnlich. Aber wie immer gilt: selber zu Hause hören und entscheiden. Grüße von mir, der die Lautsprecher auch "nur" zum Genießen nutzt :)
Antwort auf #1.1 von Sascha Braun
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