Toraiz-SP16: Pioneer kooperiert mit Splice Audio

Pioneer gibt die Partnerschaft mit der Cloud-basierten Musikproduktionsplattform Splice bekannt. In der umfangreichen Online-Library können Musiker und DJs Drumpatterns und Sample-Sets zusammenstellen und per USB-Stick als Scenes in den Toraiz SP-16 Hardware-Sampler laden.

(Bild: youtube/Pioneer DJ)
(Bild: youtube/Pioneer DJ)


Dadurch gibt Pioneer dem User die Möglichkeit, musikalische Inhalte für den TSP-16 vorzubereiten, ohne die eigentliche Hardware zu besitzen. Dieses Konzept ging für die japanische Firma schon mit Rekordbox auf. DJs bereiten ihre Sets mit der Rekordbox Preparation-Software vor, ohne die Hardware besitzen zu müssen und laden die erstellten Playlisten dann auf einen USB-Stick, dessen Inhalt sie im Club über die dort vorhandenen CDJs abspielen.
Das schafft Kundenbindung, zwar ohne Hardware-Verkauf, aber es sorgt dafür, dass der CDJ auf dem Tour-Rider angefordert wird und dadurch für Nachfrage bei den Clubs und Verleihfirmen. Ähnlich wird die Kooperation mit Splice dazu dienen, Scenes für den Toraiz SP-16 Sampler ohne die kostspielige Hardware vorzubereiten.

Aus der Cloud via USB in den Toraiz: so funktioniert die Verbindung von Splice Audio zur Pioneer Hardware (Bild: youtube/Pioneer DJ)
Aus der Cloud via USB in den Toraiz: so funktioniert die Verbindung von Splice Audio zur Pioneer Hardware (Bild: youtube/Pioneer DJ)

Sample Flatrate

Splice Sounds startete im Jahr 2015 als erste abonnementbasierte Sample-Library. Für eine monatliche Gebühr ab 7,99 USD können jeweils 100 Samples heruntergeladen werden, der 300er Plan kostet 13,99 USD. Es können genau die Sounds heruntergeladen werden, die man wirklich will, man muss also keine kompletten Samplepacks erwerben. Wird die monatliche Download-Zahl nicht ausgeschöpft, wird diese automatisch auf den Folgemonat draufgeschlagen. Es besteht also kein Druck, ein bestimmtes monatliches Sample-Kontingent herunterladen zu müssen.
Der Abonnementplan kann je nach Bedarf in monatlichen Intervallen erweitert werden und selbst wenn man den Service wieder abbestellt, kann man die bis dahin erworbenen Samples behalten. Das Angebot deckt eine große Vielfalt an Genres ab und wird monatlich mit Soundpacks renommierter Sample-Schmieden erweitert. Ich habe mir mal die Techno-Sets genauer angeschaut und war von der Soundauswahl nicht besonders beeindruckt. Aber bei über einer Million Samples dürften die meisten Musiker fündig werden.
Samples können vor dem Kauf geliked werden, um sie schneller wiederzufinden. Wenn dann Grooves im Online Drum Sequencer namens „Beatmaker“ erstellt werden, hat der Musiker schnellen Zugriff auf die geliketen Sounds und kann sie im Zusammenspiel mit anderen Sounds ausprobieren.

Splice Audio bietet eine riesige Auwahl an Genres und Samples an – einige wenige sind beim Free Trial auch umsonst. Now make a Song! (Bild: youtube/Pioneer DJ)
Splice Audio bietet eine riesige Auwahl an Genres und Samples an – einige wenige sind beim Free Trial auch umsonst. Now make a Song! (Bild: youtube/Pioneer DJ)

Beatmaker

Der Beatmaker ist ein eher simpler Geselle. Einstellungen für Volumen, Pitch und Effekte sucht man vergebens. Dafür ist er gut geeignet, um Soundsets zusammenzustellen und Samples auszuprobieren, bevor man sie lädt, was stets einen Sample-Credit pro Sound kosten würde. Hat der User dann ein stimmiges Soundset und einen coolen Groove erstellt, kann dieser samt Samples heruntergeladen werden, als Sample-Sammlung , als MIDI-File, als Ableton Live-Datei oder eben – ganz neu – als Toraiz SP-16-Scene.
Aber Vorsicht, wenn ihr euch noch im Free Trial Monat befindet: nur wenige Free Soundpacks stehen umsonst zur Verfügung. Und mit nur einem kostenpflichtigen Sample-Download wie auch mit dem Export einer Ableton Live oder Toraiz-Datei wird automatisch der kostenpflichtige Plan ausgelöst. Clever!

Im Online-Drumsequencer "Beatmaker" werden die Grooves programmiert und die Samples aufeinander abgestimmt. (Bild: youtube/Pioneer DJ)
Im Online-Drumsequencer “Beatmaker” werden die Grooves programmiert und die Samples aufeinander abgestimmt. (Bild: youtube/Pioneer DJ)

Ein neuer Standard

Das Toraiz Scene-Format ist möglicherweise ein erster Schritt zu einem neuen Standard. Andere Sound-Services könnten folgen und ebenfalls Toraiz-Scenes anbieten. Splice ist ein cloud-basierter Service, der anders als Rekordbox nicht offline betrieben werden kann. Splice funktioniert nicht ohne Internetbindung.   Es ist noch unklar, ob auch eigene Sounds via Splice in Toraiz-Scenes eingebunden werden können. Da Splice auch einen Online-Kollaborationsservice für Ableton Live-Projekte anbietet, wäre es vorstellbar, diese beiden Ebenen zu kombinieren.
Es wäre ebenfalls nicht verwunderlich, wenn Pioneer bald noch eine App-basierte Preparation-Software nachschieben würde, die eine komplette Offline Toraiz-Programmierung zulässt. Die Kooperation von Pioneer mit Splice Audio ist ein erster Schritt in diese Richtung. Und so wie das Rekordbox-Format dazu geführt hat, dass selten andere DJ-CD-Player als die Pioneer-Geräte in der DJ-Booth zu finden sind, könnten auch die Toraiz-Scenes helfen, den Toraiz SP-16 zumindest in der DJ-Booth als neuen Hardware-Sampler Standard zu etablieren.

Schließlich können Groove und Samples als Toraiz-Scene heruntergeladen werden. (Bild: youtube/Pioneer DJ)
Schließlich können Groove und Samples als Toraiz-Scene heruntergeladen werden. (Bild: youtube/Pioneer DJ)

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