Ihr sucht als Band geeignete Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte. Ihr möchtet eurem Publikum sehens- und erlebenswert inszenierte Gigs bieten, doch die Investition soll sich in verträglichen Grenzen halten, zumal euer Bandkalender sich hauptsächlich auf kleinere Clubtermine konzentriert. Außerdem steht ihr nicht unter dem Druck der professionellen Auftragsflut und wenn sich größere Events ergeben, ist man ohnehin extern versorgt oder kann leistungsfähige Komponenten anmieten.
Hier einige Tipps und Vorschläge, wie ihr eure Lightshow treffsicher und kostengünstig umsetzen könnt
- Licht-Einrichtung und Steuerung
- Bedienung: Wer soll das machen?
- DMX-Pulte für Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte
- PAR-Kannen und Licht-Stative für die Grundstimmung
- Moving Heads: Bewegtes und intelligentes Licht einsetzen
- Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte: Nebelmaschinen
- Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte: Fluter und Blinder
- DMX-Kabel nicht vergessen
Licht-Einrichtung und Steuerung
Die gute Nachricht: Mittlerweile gibt es auf dem Markt zahlreiche Produkte, die auch für Normalanwender erschwinglich sind. Wichtig in diesem Zusammenhang ist es, sich auf die grundlegenden Komponenten zu konzentrieren. Außerdem sollte das System jederzeit erweiterbar sein.
Im Zeitalter von DMX, LED-Technologie und digitaler Steuerungssoftware ist das längst kein Problem mehr. Auch dass die Hersteller sich mit ihren Preisen weltweit gerne mal unterbieten, spielt euch in die Hände. Bevor ihr euch auf die wild entfesselte Produktsuche begebt, lehnt euch einen Augenblick auf dem Theorie-Sofa zurück und überlegt, was überhaupt Sinn und Zweck der Lichtshow ist.
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Die Bühnenbeleuchtung lichtoptimiert mit Lichtgeometrie einrichten
Was hat ein Raum? Logo: rechts, links, vorne, hinten, oben, unten und dann natürlich noch alles, was sich im Inneren abspielt. Schon ernüchternd, wenn man sich vor Augen hält, dass ihr euch eigentlich in einem überdimensionalen Vogelkäfig ohne greifbarem Gitter bewegt. Andererseits entspannend ist die Tatsache, dass ihr lediglich in Modulbauweise diese Teilbereiche bearbeiten müsst und dadurch ein ansehnlich abwechslungsreiches und emotional untermalendes Lichtszenario entwerfen könnt.
Versteht die Bühne als eurer Wohnzimmer (Lighting-Tipps fürs Wohnzimmerkonzert im Livestream), das ihr einrichten wollt. Und in dem ihr euch – im Umkehrschluss die Gäste – nicht mit überfrachteter Effekthascherei, wirbelnden Kreiseln, Gobos, Moving-Heads & Co. zu des Wahnsinns fetter Beute machen wollt. Das ist schlichtweg nicht nötig. Das Licht ist lediglich der unterstützende Rahmen für eure Musik. Aber ganz ohne geht’s eben auch nicht.
Steuerung der Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte – der Einstieg funktioniert nahezu kostenlos
Licht für Bands: Bereits bei der Steuerung könnt ihr mit euren Finanzen betont sparsam umgehen. Sinnvollerweise organisiert ihr – Stichwort Erweiterbarkeit – das Ganze auf Basis einer entsprechenden Lichtsoftware. Ja, zugegeben, dafür benötigt man üblicherweise ein iPad oder ein Notebook. Aber ganz ehrlich – ihr seid eine Band und stammt direkt aus dem Kommunikationszeitalter.
Irgendwer wird schon einen Laptop besitzen, der sich für die Zwecke einsetzen lässt. Ein preiswertes DMX-fähiges Interface dazu und schon stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. So handelt es sich beispielsweise bei DMXControl um ein Open-Source-Programm, das von einer riesigen Community kontinuierlich weiterentwickelt wird. Bei der Vielzahl der virtuellen Köche sind selbstverständlich auch Funktionen implementiert, um die der Livemucker nicht gebeten hat.
Die Nutzbarkeit ist auch nicht zwangsläufig selbsterklärend. Das wird aber durch die Vielzahl der Möglichkeiten und die Anbindung für lau bei Weitem wieder ausgeglichen. Ein Kompromiss-Apfel, in den man gerne mal beißen kann. Es gibt viele weitere Programme, die als Einsteigerversion im nichtkommerziellen Bereich gratis genutzt werden können. Beispielsweise Audials Light, DiaLux, Lightworks und andere. Ab welchem Zeitpunkt ihr eure Band als „kommerziell“ bezeichnen wollt, sei einmal dahingestellt
Bedienung: Lichtjockey? FOH-Mann? Wer soll das machen?
Möglicherweise steht ihr der Tatsache gegenüber, keinen externen LJ oder FOH zum Team zählen zu können. Verbleibt die Notwendigkeit, das Licht von einem Bandmitglied bedienen zu lassen. Als hätte der nichts Besseres zu tun. Und schließlich soll der ja zunächst mal sein Instrument bedienen.
Selbst wenn der Bandkamerad multitaskingfähig ist, im entscheidenden Moment – so viel ist mal sicher – wird er die Hände voll haben. Liegt zufällig gerade eine Gitarre, ein Bass oder sonst was drin. Wie soll man dieser kuriosen Problematik begegnen? Greift ihr ein klein wenig tiefer in die Tasche, bietet sich der Eurolite DMX Move Bigfoot Fußcontroller 192 an. Damit könnt ihr die komplette Lichtshow per Fuß steuern. Ein separates DMX-Interface ist nicht mehr nötig.
- Wolfmix W1 DMX-Controller Test
- Stairville DMX Invader 2420 MK II Test
- ADJ Link Test
- Eurolite DMX Move Bigfoot Fußcontroller 192
- SoundSwitch Control One Test
- Eurolite DMX LED Color Chief Controller Test
DMX-Pulte für Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte
PAR-Kannen und Licht-Stative für die Grundstimmung
Licht für Bands: Idealerweise stellt – oder hängt – ihr rechts und links vorne am Bühnenrand jeweils ein Lichtstativ mit LED-PARs. Für die gewünschte Lichtausbeute genügen meistens schon drei bis fünf Kannen auf beiden Seiten. Bei Herstellern wie Stairville, Eurolite, Cameo, ADJ, Varytec und vielen weiteren ist das mittlerweile ein Standardprodukt geworden. War es noch vor wenigen Jahren üblich, vor die weißstrahlenden PARs Farbfolien zu hängen, die im Laufe der Zeit langsam verblassten, ist das längst Schnee von gestern. Heute erzielt innovative RGB-LED-Technik die unterschiedlichsten Farbspektren bei stufenloser Farbmischung und ist zudem deutlich effektiver. Okay, nun haben wir sie. Was damit tun?
Der Kardinalfehler: Einfach während des Songs anmachen, in der Set-Pause ausmachen und sich ansonsten nicht mehr darum kümmern. Dabei sind die PARs eigentlich mindestens die halbe Miete, so sie den vernünftig genutzt und ausgenutzt werden. Gerade aufgrund der unkomplizierten Lichtmischung sind sie imstande, nahezu die komplette Bühne emotional und songdienlich zu beleuchten. Das verleitet allzu leicht dazu, sie immer bei voller Power zu betreiben.
Die bühnentauglichen Vorteile von Fußschaltern haben wir bereits angesprochen. Umso besser, wenn die auch noch als Funk-Fußschalter ausgelegt sind, sodass ihr auf Kabel verzichten könnt.
Moving Heads: Bewegtes und intelligentes Licht einsetzen
Im Gegensatz zu Disc- oder Lightjockeys werdet ihr vermutlich mit bewegtem Licht sparsam umgehen. Der Grund ist, dass die Kollegen am Plattenteller den Dancefloor und die gesamte Location inszenieren müssen, ihr aber „nur“ die Dramaturgie eurer musikalischen Darbietung.
Für euch heißt das: Akzente setzen und die Blicke des Publikums immer dorthin lenken, wo gerade wirklich etwas geschieht. Ideal lassen sich im Bereich Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte dafür die aktuellen Moving Heads von Eurolight wie der TMH-S30 Moving Head Spot oder die von Cameo, beispielsweise der Cameo Auro Spot Z 300, verwenden. Euer Nutzen: Die Dinger sind leise, leicht, mühelos per DMX programmierbar und können bestimmt irgendwann aus der Bandkasse bezahlt werden.
Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte: Moving Heads
Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte: Nebelmaschinen
Wenn’s im Wohnzimmer muffig ist, macht man das Fenster auf. Wird die Bühne zum Raum erklärt, schmeißt man Nebel in den wandlosen Raum. Er dient als Medium, in dem sich die Lichtstrahlen eurer Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte brechen und damit weitaus deutlicher erscheinen.
Für euren Einsatzzweck bieten sich insbesondere Bodennebelmaschinen an. Diese spezielle Variante der Nebelmaschine gehört nicht zu den Günstigsten. Das liegt daran, dass sie das Fluid vor dem Ausstoß runterkühlt, damit der Nebel nicht sofort nach oben steigt und sich verflüchtigt. Dennoch lohnt sich die Ausgabe. Ihr bleibt ohne Hustenreiz vom Publikum erkennbar.
Ihr selbst wiederum könnt die Texte, Notenpulte und die Set List erkennen. Hat doch was. Das eigentlich Positive ist aber, dass der Nebel mit Geräten wie der Cameo Instant Fog 1700 Pro extrem kontrollierbar bleibt. bleibt. Bei Foggern wie der ADJ Fog Fury Jett sind gleich die LED-Lichteffekte integriert. Machbar sind zwar bis zu etlichen Metern hohe Nebelfontänen, doch wir wollen uns ja – wie besprochen – in Selbstbeherrschung üben.
Nebelmaschine mit integrierten Lichteffekten
Bühnenbeleuchtung und Lichteffekte: Fluter und Blinder
Auch von kleinen Bands werden gerne Fluter eingesetzt, also Scheinwerfer mit einem weiten Abstrahlwinkel und einer großen Range, die für die Basisatmosphäre on Stage sorgen. Bedenkt man dazu, für wie wenig Geld kompakte LED-Fluter wie der Stairville LED Flood Panel 150 zu bekommen sind, nämlich unter schlappen 50 Euro, bietet es sich unbedingt an, dem Drummer, Keyboarder oder der Brass-Sektion ein solches Töpfchen zu gönnen.
Fluter
Das geht natürlich auch kostspieliger und deutlich leistungsfähiger, betrifft dann aber meistens nicht nur einen Bühnenprotagonisten, stattdessen die ganz Bühne, so etwa mit dem Stairville Stage Flood Inst QCL 24x10W. Den gibt’s übrigens als größeren Kameraden mit gleich zwei Panels, dann nennt er sich Stairville Stage Flood Inst QCL 48x10W.
Blinder – alles Machbare rausholen
Beinahe hätten wir’s vergessen: Eine Ausnahme bei eurer Lichtshow sind die sogenannten Blinder. Die füllen eben nicht ausschließlich den besagten „Vogelkäfig“. Die Blendscheinwerfer zielen mit weißem Licht direkt auf das Publikum.
Was die machen? Na ja, wie der Name schon sagt: Sie blenden. Ein Effekt, der gerne dramaturgisch beim ersten und/oder letzten Song und speziellen Dynamiksteigerungen genutzt wird. Blinder sind üblicherweise mit mehreren neben- oder übereinander postierten Einzellampen ausgestattet. Praktisch sind Leisten wie der 2020 frisch auf den Markt gekommen Strip Blinder Starship 10 Active DMX von Varytec.mit 10 x 50 W Leistung – dimmbar und auch gleich als Effektlicht einsatzbar. Dieses und vergleichbare Produkte kriegt man schon für zwei grüne Scheine und weniger.
Euer Vorteil: Er lässt sich aufrecht am Stativ oder an der Mini-Traverse montieren, steht euch nicht im Weg rum. Der Strip klaut euch also nichts von dem ohnehin kaum vorhandenen Platz. Außerdem ist er per DMX steuerbar, sodass ihr in gedimmtem Zustand zugleich ein vernünftiges Frontlicht habt. Somit habt ihr gleich zwei nützliche Geräte in Personalunion.
Und wenn die Dinger durchdacht und sinnvoll platziert werden, können sie sogar mit einer gewissen Kompromissbereitschaft als Punktstrahler für die Musiker zum Einsatz kommen. Das wäre dann Funktion, die Dritte ….
DMX-Kabel nicht vergessen
Wie oft ist es euch schon vorgekommen, dass am Ende doch noch das eine oder andere Kabel fehlt? Es kann wahrlich nicht schaden, immer einen Satz an Ersatzkabeln und den erforderlichen Steckverbindern bzw. Adaptern im Technikkoffer zu haben. DMX-Kabel inklusive, versteht sich…