Unbestritten ist der Charme, den dieses Instrument versprüht. Die Ukulele ist mittlerweile so weit verbreitet und so beliebt, dass die Gitarre um ihren Rang als Platzhirsch an Lagerfeuern rund um den Globus bangen muss. Wenigstens eines dieser kleinen Saiteninstrumente gehört inzwischen zum guten Ton in jedem einigermaßen sortierten Musikerhaushalt. Dazu erweist es sich eindrucksvoll als pädagogisch wertvolles Instrument mit großen Stärken in der musikalischen Früherziehung.
Stellt sich nur die Frage, welches Modell man sich anschaffen soll. Zum Glück gibt es schon für wenig Geld überraschend viel Qualität, wie unser kleiner Ukulelen-Test zeigt. Das Musikhaus Thomann bietet mit seiner Marke Harley Benton ein Ukulelen-Vollsortiment an, aus dem wir uns ein Exemplar pro Standard-Größe herausgesucht und getestet haben.
Harley Benton CLU-40S Pineapple Sopran
Die kleine Pineapple-Ukulele CLU-40S von Harley Benton ist aufgrund ihrer Form und ihres Holzes nicht nur ein Eyecatcher, sie bietet auch alles, was man von einem vollwertigen Instrument erwartet. Und das zu einem unschlagbaren Preis von unter 50 Euro.
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Harley Benton UK-10S Konzert
Den besten Kompromiss zwischen Bespielbarkeit und Sound bietet die Konzert-Größe. Mit der Harley Benton UK-10S nehmen wir eines der am deutschen Markt meistverkauften Ukulele-Modelle unter die Lupe.
Harley Benton CLU-50T
Dass die Ukulele neben Ihren Solo-Fähigkeiten auch eine super Figur in jeder Band macht, stellt die Harley Benton CLU-50T Tenor-Ukulele eindrucksvoll unter Beweis. Für 99 Euro erhält man eine Ukulele mit eingebautem Fishman-Tonabnehmersystem, die jeder Bandformation und Bühnensituation gewachsen ist.
Über 100 Jahre hat es gedauert, bis die Ukulele in ihrer nunmehr dritten Erfolgswelle ihren Ruf als “Möchtegern-Instrument” endgültig abschütteln konnte. Im Laufe dieser Zeit konnte der vielseitige Viersaiter zwar immer wieder große Erfolge aufweisen, in den Köpfen der Leute und auch Musiker war dieser hawaiianische Sonderling aber meist nicht mehr als ein Souvenir oder sogar ein Witz.
Dass die Ukulele vom Solo-Instrument bis hin zum großen Orchester in allen Musikrichtungen eine tragende Rolle spielen kann, sollte für jeden Musiker Grund genug sein, sich einmal etwas näher mit ihr zu beschäftigen. Neben den Standard-Modellen gibt es auch Resonator-Ukulelen, Banjolelen, Bariton-Ukulelen und viele mehr. Es ist also für jeden etwas dabei und auch völlig blutige Anfänger haben auf diesem Instrument sehr schnell motivierende Erfolgserlebnisse.
Die Ukulele ist aufgrund ihrer Größe der perfekte Reisebegleiter. Und da sich sofort jeder über ihren “netten” Klang freut, eignet sie sich perfekt als Begleitinstrument für die eigene Stimme. Ein Traum für jeden Sänger oder jede Sängerin, für die das Gitarre-Lernen eine unüberwindbare Hürde darstellt. Die Grundakkorde sind schnell erlernt und der Karriere in den sozialen Medien steht damit nichts mehr im Wege. Ein wunderbarer Side-Man, um der eigenen Persönlichkeit und Kreativität Ausdruck zu verleihen.
Auf die Größe kommt es an
Das Wichtigste am neuen Instrument: Spaß haben! Allerdings gibt es ein paar Faktoren, die man berücksichtigen sollte. Die Ukulelen teilen sich grundsätzlich in drei Hauptgrößen auf: Die kleine Sopran-, die mittlere Konzert- und die große Tenor-Größe. Es gibt noch Randgrößen wie Sopranino oder Bariton sowie einige Exoten wie die Bass-Ukulele, aber diese Varianten lassen wir hier außen vor.
Die kleine Sopran-Ukulele weckt die Ukulele-typischen Assoziationen, da wir diese Größe aus Film und Fernsehen kennen. Sie lässt uns sofort an ein fernes Inselparadies und Blumenkränze denken. Die Bespielbarkeit ist je nach Fingergröße und Motorik allerdings aufgrund der engen Bundabstände etwas schwieriger. Die Erreichbarkeit der einzelnen Töne wiederum geht etwas leichter von der Hand. Die Tenorgröße bietet dagegen deutlich mehr Platz und auch die Grundakkorde lassen sich dort sehr bequem spielen. Auch aufwendigere Kompositionen, die teils höhere Lagen im Spiel erfordern, sind auf der Tenor-Ukulele gut aufgehoben, da aufgrund der deutlich längeren Mensur die Töne und Akkorde auch in den oberen Registern noch sauber klingen. Auch der Ton ist aufgrund des größeren Korpus voluminöser. Die Konzert-Größe liegt genau in der Mitte und ist gerade für die Einsteiger die beste Wahl, die einen guten Kompromiss zwischen Bespielbarkeit und Klangfülle suchen.
Apropos Klang
Die hier getesteten Modelle haben teilweise Massivhölzer (Harley Benton UK-10S) verbaut. Bei den anderen beiden handelt sich um komplett laminierte Instrumente. Es wird also gesperrtes Holz als Tragkonstruktion verwendet, auf das eine dünne Schicht Laminat der entsprechenden Holzsorte aufgeklebt wird. Aus diesem Umstand lässt sich sehr leicht erkennen, dass die verwendeten Holzarten einen nur verschwindend kleinen Anteil am Klang haben, wenn es sich nicht um Massivholz handelt. Meist erfolgt die Auswahl der Holzlaminate nach optischen Kriterien.
Der entscheidende klangbildende Faktor ist die Größe. Die Sopran-Ukulele hat eine schnellere Tonentfaltung und einen sehr hellen, lieblichen Grundklang. Allerdings schwingt der Ton nur sehr kurz und die Bassfrequenzen geraten aufgrund der kleinen Decke stark ins Hintertreffen. Die Konzert- und vor allem die Tenor-Ukulele bieten dagegen ein deutlich volleres Klangbild mit mehr Sustain. Das Ganze kann man mit einer Glocke vergleichen. Um so kleiner die Glocke, desto heller und kürzer ist der Klang und je größer die Glocke, desto tiefer und lang anhaltender ist der Klang.
Allgemein
Alle drei Modelle sind äußerst sauber gearbeitet. Sie verfügen über ein Echtholz-Griffbrett aus Palisander, das allerdings ab Ende des ersten Quartals 2017 durch Blackwood ersetzt werden wird, in diesem Fall ein behandeltes Kiefernholz. Die Sattelkerben sind ordentlich gefeilt, was zu einer besseren Intonation beiträgt. Oft wird im Produktionsverlauf nämlich die Kerbung für die C-Saite nicht tief genug gearbeitet, was zu großen Abweichungen in der Intonation vor allem in den ersten Bünden führt. Alle Modelle kommen ohne Gurtbefestigungs-Pins und mit Aquila high-g Nylgut Saiten bespannt. Neben der sauberen Verarbeitung punkten alle Modelle mit einer ordentlichen Saitenlage. Kleiner Wermutstropfen ist, dass bei keinem der Modelle ein Gigbag mitgeliefert wird.
Schön zu sehen, dass selbst im Preisbereich unter 100 Euro so gute Ukulele-Modelle zu haben sind. Alle drei können selbst die Ansprüche eines routinierten Saitenspielers befriedigen und bieten gerade für Einsteiger tolle Optionen mit einem einzigartigem Preis-Leistungsverhältnis.