ANZEIGE

Sonifex Redbox RB-PA2 Test

Sonifex bietet mit dem RB-PA2 einen Dualvorverstärker für Phono-Signale an, der mit symmetrischen Ausgängen und umfangreichen Integrationsmöglichkeiten die professionelle Kundschaft für sich gewinnen will. Diese speist sich vor allem aus dem Broadcast-Sektor, sprich herkömmlichen Radiostationen, Internetradios und Podcast-Produzenten. Für jene Kunden macht die Redbox insbesondere dann Sinn, wenn echte Live-Events oder Live-on-Tape-Produktionen vorgesehen sind und man für die Einbindung von Plattenspielern nicht noch zusätzlich in einen DJ-Mixer investieren will.

00-Sonifex-RB-PA2-Teaser-Intro


Für die Integration in derartige Live-Setups scheint unser Kandidat gut gewappnet. Zum einen lässt das „Housing“ im Redbox-Format wenig Anlass zu berechtigter Kritik zu, darüber hinaus sind symmetrische Line-Signale in der analogen Welt das Betriebssicherste, was man ausgeben und übertragen kann, was natürlich die Herzen der Planungsingenieure direkt höher schlagen lässt, da in einem Broadcast-Setup die Betriebssicherheit und konkrete Pläne für Havarie-Fälle immer eine gewichtige Rolle spielen.
Abseits der Integration unserer Redbox gibt’s aber bei Broadcastern natürlich auch mitentscheidende klangliche Mindestansprüche an einen Dual-Preamp, die relativ hohe Erwartungen bei mir geweckt haben. Schauen wir mal, wie sich unser Testproband im Bonedo-Hörtest schlägt …

Details

Fotostrecke: 4 Bilder Der RB-PA2 kommt in einem wirklich unspektakulären Karton daher.

Weitere Anschlüsse

Auf dem Backpanel finden wir dann demzufolge noch zwei Cinch-Buchsenpaare für die Plattenspieler sowie je eine Feststellschraube (also zwei!) für den gemeinsamen Anschluss der Turntables an die zentrale Gerätemasse. Die einmalige Justierung der Verstärkung der Signale übernehmen vier im Gehäuse versenkte Spindeltrimmer, die mit einem Minischlitzschraubendreher einen Arbeitsbereich von 28 bis 60 dB verfügbar machen. Die Übersetzung der Trimmer ist riesig, sodass hier locker zehn bis zwölf Umdrehungen, wenn nicht mehr, von Nöten sind, um den Arbeitsbereich einmal „durchzufahren“. Das kann zwar auch lästig werden, aber ermöglicht eine unglaublich feine Auflösung bei der Justage und diese wird ja im Idealfall nur einmalig während der Installationsphase fällig.
Neben sämtlichen Audioschnittstellen finden wir auf dem Backpanel noch die Anbindung für die Stromversorgung in Form einer Kaltgerätebuchse vor. Die Redbox wird also mit dem hiesigen Versorgungsnetz „connected“ und stellt hierfür ein internes Netzfilter bereit. Was herausgefiltert wird, geht aus den Beschreibungen des Herstellers allerdings so nicht hervor. Der rote Dual-Preamp ist umschaltbar und kann wahlweise mit 110-120 V bzw. 220-240 V seine eigene Versorgung leisten, die mit maximal 6 Watt zu Buche schlägt. Eine von außen zugängliche Gerätesicherung schützt den PA2 vor Fehlspannungen. Ein redundantes Netzteil oder ein weiterer Anschluss für eine USV ist nicht vorhanden.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Masseanschluss des ersten Phono-Inputs …

TechSpecs

Bevor wir uns nun dem Hörtest widmen können, schenken wir den (seitens des Herstellers gelieferten) Messdaten noch ein wenig Aufmerksamkeit, zumindest den Parametern, die, wie ich finde, an dieser Stelle bemerkenswert oder gar außergewöhnlich sind. Hier zu nennen wäre vor allem die Eingangsempfindlichkeit, die mit 1 mV bis 31 mV in Bezug auf 1 kHz beziffert wird, sprich die Eingänge sind enorm pegelfest (laut Hersteller), was sich beim Hörtest durchaus bestätigen ließ. Die Eingangsimpedanz wird laut Sonifex mit mehr als 47 kOhm benannt. Ideal für MM-Tonabnehmer, für MC-Systeme nicht. Man kann hier zudem nichts konfigurieren, was für einen Preamp, der beides verarbeiten soll, ungewöhnlich ist. Auch lassen sich keine Eingangskapazitäten verändern, obschon dies bei der Verwendung von Moving Coils ebenfalls nötig werden kann. Wie MC-Systeme mit der Redbox zusammenwirken, kann ich aber leider auch nicht testen, da ich keines besitze. Wer sich für die PA2 ernsthaft interessiert und MC-Systeme verwenden will, sollte hierfür direkt Kontakt mit Sonifex aufnehmen, die gewiss gewillt sind weiterzuhelfen.
Der Dynamikumfang soll insgesamt 90 dB umfassen und das Übersprechverhalten wird mit besser als -80 dBu bei 1 kHz angegeben. Der maximale Ausgangspegel beträgt laut Sonifex +28 dBu bei einer Ausgangsimpedanz von maximal 50 Ohm. Der Klirrfaktor beträgt gemäß Hersteller 0,01 Prozent, referenziert auf 1 kHz bei 8 dBu am Ausgang. Der Übertragungsbereich reiche von 10 Hz bis 15 kHz bei maximal 3 dB Abweichung, was nach einer realistischen Messung klingt. Hinsichtlich der RIAA-Genauigkeit gibt der englische Hersteller an, dass die gemessenen Abweichungen maximal 0,5 dB von der RIAA-Kurve entfernt liegen, was laut Papier in einem sehr neutralen Klang resultieren sollte.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.