4 Tipps zur Suche nach dem richtigen Schlagzeuglehrer

Schlagzeugunterricht gesucht?!  Um den passenden Lehrer für dich oder dein Kind zu finden, können die folgenden Tipps hilfreich sein, denn – keine Frage – guter Instrumentalunterricht lohnt sich! Jeder kann davon profitieren, selbst  Autodidakten, die nach ein paar Schlagzeugstunden am „altbekannten“ Instrument von „Aha-Erlebnissen“ berichten. Und Kindern und erwachsenen Einsteigern kann der Lehrer im regelmäßigen Unterricht – neben dem reinen Spaß am Trommeln – auch von Anfang an eine gesunde Portion Spieltechnik und Wissen mit auf den Weg geben. 

4 Tipps zur Suche nach dem richtigen Schlagzeuglehrer
Tafel Foto: Thaut Images – Fotolia.com / Collage: bonedo.de


Doch bevor man sich auf die Suche nach „seinem“ Lehrer begibt, ist es hilfreich, zu wissen, was genau man eigentlich möchte. Soll der Unterricht ganz klassisch in der Musikschule stattfinden, oder darf, zur Verwirklichung individueller Bedürfnisse, bei einem privaten Lehrer getrommelt werden? Oder soll es vielleicht doch lieber eine moderne Online-School sein? Womit wir gleich bei unserem ersten Punkt wären…

Die neue “Suchmaschine” FYMT – Find Your Music Teacher bietet ein Netzwerk von Musik- und Instrumentallehrern/-innen an, die auf der Plattform leicht und unkompliziert von suchenden Schülern/-innen gefunden werden können. Die Kontaktaufnahme erfolgt ausschließlich zwischen Schüler/-in und Lehrer/-in.

1. Die Unterrichtsformen

Schlagzeug spielen von Mensch zu Mensch in einem Raum oder virtuelles Trommeln via Skype?

Die Musikschule, ob in kommunaler oder privater Trägerschaft, ist die klassische und zeitlose Form, um Unterrichtsstunden zu nehmen. Der regelmäßige Unterricht zu einer festgelegten Zeit bietet sich vor allem für Kinder und Jugendliche an, da die Unterrichtszeiten synchron zum Schuljahreskalender stattfinden. Wenn es instrumentenübergreifende Angebote wie Bandworkshops gibt, ist die Musikschule zudem eine super Gelegenheit, um als Trommler mit anderen Mitspielern erste Band-Erfahrungen zu sammeln. In den meisten Fällen wird der Unterricht in der Musikschule mit einer Jahresgebühr bezahlt, die sich auf zwölf monatlich identische Zahlungen verteilt. Zu beachten ist, dass es in den meisten Musikschulen vergleichsweise lange Kündigungsfristen gibt. Häufig können Schüler nur an zwei Stichtagen im Kalender, zum Beispiel zum 31. Januar und zum 31. Juli, aus dem Unterrichtsverhältnis im laufenden Schuljahr ausscheiden.
Die meisten Privatlehrer arbeiten entweder mit ähnlichen Jahresverträgen wie die Musikschulen oder erteilen zusätzlich – oder auch ausschließlich – individuell vereinbarte Einzelstunden. Manche Kollegen verbinden dies mit einem vorher vom Schüler erworbenen Stundenkontingent (zum Beispiel 5er oder 10er Karte). Auch Hausbesuche des Schlagzeuglehrers sind, vor allem in ländlichen Regionen, verbreitet. Ein Anreiz, zumindest für flexibel arbeitende Erwachsene, ist die individuelle Vereinbarkeit des Unterrichts mit dem Lehrer. Manche Privatlehrer sind auch unabhängig von den Schulferien im Einsatz. Da die meisten Schlagzeuglehrer auch als aktive Musiker unterwegs sind, sollte man im Vorfeld ansprechen, was passiert, wenn der Lehrer auf Tournee ist und längere Zeit kein regelmäßiger Unterricht stattfinden kann.
Neben zahllosen kostenlosen YouTube Tutorials erschienen in den letzten Jahren auch einige Online Schools und Online Lehrer auf der Bildfläche, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Schülern virtuell über den Bildschirm das Trommeln beizubringen. Online Lehrer nutzen meist Skype zur Vermittlung des Unterrichts und lassen sich pro Stunde bezahlen. In Online-Schulen ist mittlerweile ein monatliches Abonnement die Regel, für das der Schüler ein festes und regelmäßiges Kontingent an Live-Unterricht bekommt. Verpasste Stunden lassen sich im Archiv im Nachhinein abrufen. Je nach Abo-Umfang gibt es zum Teil zusätzliche Bonus-Features wie Video-Downloads oder zusätzlichen Content. Die kurzen Kündigungsfristen in der Online-Musikschule sind, genauso wie die vergleichsweise geringeren Gebühren, ein Anreiz. Da aber kein Lehrer aus Fleisch und Blut neben dem Schüler steht und korrigierend in Bewegungsabläufe oder fehlerhafte Technik, die später schwer auszubügeln ist, eingreifen kann, empfehlen sich Online-Schools und Skype-Lessons vor allem für fortgeschrittene Trommler, die gezielt nach neuem Input suchen.

2. Die Ausstattung

Was sollten Lehrer und Instrumentarium bieten?

Wichtig ist natürlich, dass dein Schlagzeugunterricht auf passendem und funktionellem Instrumentarium stattfindet und dass sich mindestens zwei Schlagzeuge im Raum befinden, eins für den Schüler und eins für den Lehrer. Auch auf eine freundliche Atmosphäre im Unterrichtsraum sollte geachtet werden. Wer will schon im schimmligen Bunkerkeller trommeln? Von Schulen oder Lehrern, die, zumeist aus Lautstärkegründen, ausschließlich auf E-Drums unterrichten, würde ich abraten. Die Klangformung durch verschiedene Anschlagtechniken sowie die dynamische Kontrolle über die einzelnen Becken und Trommeln können Einsteiger nicht adäquat auf elektronischen Drumsets erlernen. 

Neben der Ausstattung ist es aber vor allem die Chemie zwischen dir als Schüler und deinem potentiellen Lehrer, die einfach stimmen muss. Zumeist kann man sich in einer kostenlosen Probestunde kennenlernen, um gemeinsam herauszufinden, ob es passt. Bei deiner persönlichen Vorab-Recherche im Internet kannst du die Angebote entsprechend filtern. Aussagekräftige Websites von Lehrern und Schulen, die nicht mit Informationen zu Unterrichtskonzepten und Preisen geizen und mit anschaulichem Video- und Bildmaterial aufwarten, bieten dir eine sehr gute Ausgangsbasis für die Suche nach deinem Lehrer oder deiner Musikschule.

3. Das Kleingedruckte

Gebühren, Verträge und Kündigungsfristen

Eine pauschale Aussage über einen fairen Preis für Schlagzeugunterricht zu geben, ist schwierig, da sich die Preise zwischen den Regionen innerhalb Deutschlands stark voneinander unterscheiden. Auch sollte man immer zwischen dem Preis einer Einzelstunde und einem Monatsbeitrag vergleichen, für letzteren wird dem Schüler in der Regel ein fester wöchentlicher Termin beim Lehrer reserviert. Ab und an trifft man zwar auf Berufsneueinsteiger oder Hobby-Drummer, die sich mit im Marktvergleich unseriös günstigen Preisen „etwas dazu verdienen wollen“, aber guter und fachlich fundierter Unterricht kostet auch gutes Geld und ist dieses auch wert.
Eine Tatsache fällt mir in meiner mittlerweile 12-jährigen Unterrichtslaufbahn immer wieder auf: viele Schüler und Eltern unterschreiben Verträge, informieren sich aber nicht über die Klauseln. „Findet auch Unterricht in den Ferien statt?“ oder „Bis wann muss ich den Unterricht kündigen?“  oder „Kann ich die Stunde wegen der Klassenfahrt nachholen?“ Das alles sind Fragen, die du am besten im persönlichen Gespräch mit deinem Lehrer vorab klärst.

4. Der Beitrag des Schülers

„Wie, noch ein Beitrag?“ wirst du jetzt denken.

Diesmal geht es aber nicht ums Geld. Über das monetäre hinaus ist es für einen gelungenen Schlagzeugunterricht wichtig, dass du dich als Schüler mit deinen Fragen, Anregungen und Wünschen aktiv am Unterricht beteiligst. Quetsch deinen Lehrer ruhig aus und bringe deine Lieblingssongs mit in den Unterricht. Je mehr du zu Hause übst, desto größer wird dein Fortschritt sein. Suche  möglichst frühzeitig das Zusammenspiel mit anderen Leuten – Übung macht den Meister! Und vergiss nicht: Dein Schlagzeuglehrer ist nur der Wegbegleiter, der dir die richtigen Schritte am Schlagzeug aufzeigen kann. Trommeln musst du selbst. Viel Erfolg!

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Kompakte Workshops mit Tipps von Schlagzeugern für Schlagzeuger – das bietet die „Tool Time für Drummer“ Serie. Ob du Einsteiger oder fortgeschrittener Drummer bist, in diesen Workshops findest du praxisnahe und kostenlose Infos.

08.01.2016
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