Mark Forster winkte 2014 mit seiner Single “Au Revoir” wochenlang von der Spitze der Charts und hat daraufhin Platinstatus erreicht. Ich habe mich bis hierhin geziert, den Groove in dieser Kolumne vorzustellen, weil ich selbst ihn im Original eingetrommelt habe. Ein paar Dinge sprechen aber dafür: Ich habe mir das Pattern nicht selber überlegt, sondern lediglich umgesetzt, und ich kann mich noch genau daran erinnern, welche Drums ich benutzt habe, was für den einen oder anderen eine nützliche Information sein könnte.
Im Dezember 2013 bekam ich einen Anruf vom Produzententeam Ralf-Christian Mayer und Daniel Nitt, die mit diversen Drum-Versionen der ersten Single ihres Künstlers nicht zufrieden waren. Aufgrund unermesslichen Zeitdrucks haben sie mir dann ein Playback geschickt und mich gebeten, den Track in meinem Studio einzutrommeln. Das habe ich natürlich sehr gerne und umgehend gemacht und finde, dass das Hauptpattern sehr interessant ist, vor allem dann, wenn man den Schellenkranz mitspielt, den ich im Original als Overdub getrommelt habe.
Der Groove
Der Groove erinnert etwas an “Peg” von Steely Dan, mit einer Dreiergruppe in der Bassdrum am Anfang und den immer auf die dritte und vierte Sechzehntel einer Viertel gespielten Hihats. Die Instrumentierung ist sehr einfach, es geht ganz klassisch um eine mit der rechten Hand gespielte Hihat, eine mit der linken Hand gespielte Snare und eine Bassdrum. Trotzdem ist der mit dem Tambourin oder der Hihat gespielte Groove nicht sehr einfach mit der Snare und der Bassdrum zu kombinieren.
Wie immer rate ich dazu, den Rhythmus zunächst ganz langsam zu entdecken und erst dann auf das Originaltempo zu beschleunigen.
Sound und Equipment
Im Studio habe ich ein Yamaha Club Custom Drumset mit einer Masshoff Big Chief Snare kombiniert. Der Schellenkranz kommt von der Firma LP. Jetzt kann ich ja auch was zur Mikrofonie sagen:
Für dich ausgesucht
Kick In: Sontronics DM-1B
Kick Out: Subkick NS10 Speaker
Snare Top: SM57
Snare Bottom: Piezo
Tom Lo: AKG 441
Overheads: Sontronics Orpheus
Room Close: Sontronics Apollo
Room Far: T-Bone RB500
Viel Spaß beim Nachspielen!
Weitere interessante Inhalte:
Workshop Leadsheets für Drummer – Grooves raushören und notieren lernen im zweiteiligen Workshop
Drum Play-Alike Workshop – Wir verraten euch die Tricks der großen Drummer
Thomas sagt:
#1 - 30.07.2014 um 14:00 Uhr
Interessant - Snare Bottom: Piezo
Kannst Du ein paar Infos zum Piezo an der Snare geben?
Soenke Reich sagt:
#2 - 30.07.2014 um 14:36 Uhr
Ja! Es handelt sich um einen DDDTS Snare Drum Trigger Pro von DDrum. Den benutze ich seit geraumer Zeit als Snare-Bottom für Studioaufnahmen. Dieser triggert keinen Sound sondern fungiert selber als Mikrofon, beziehungsweise als Piezo. Einfach direkt ins Mischpult oder ins Interface damit, fertig! Klingt super! Es muss tatsächlich genau dieser von dieser Marke sein, alle anderen klingen stumpfer oder sonstwie nicht brauchbar für diesen Zweck.