Der Electro-Harmonix Bassballs Nano im bonedo-Test – Der Bassballs Envelope-Filter von Electro-Harmonix ist ein echter Klassiker unter den analogen Effekpedalen und in verschiedenen Inkarnationen seit Jahrzehnten auf dem Markt. Die erste Version brachte Electro-Harmonix Gründer Mike Matthews Ende der 70er auf den Weg, das Pedal war damals noch deutlich größer als die aktuelle Version und aufgrund seines speziellen Sounds schon damals nicht nur bei Bassisten äußerst beliebt. Auf dieses erste Modell folgte die russische Sovtek-Variante im schwarzen Gehäuse – Electro-Harmonix stellte nämlich Mitte der 80er Jahre die Effektpedal-Produktion komplett ein und verkaufte etwas später hauptsächlich Röhren für Gitarrenamps.
Wegen der großen Nachfrage startete man in den 90 Jahren wieder mit der Herstellung von Pedalen und auch der Bassballs Filter erschien in einer amerikanischen Wiederauflage in den Musikgeschäften. In diesem bonedo-Test knöpfen wir uns aber logischerweise den aktuellen Bassballs Nano vor, also die letzte Inkarnation des legendären Filterpedals der Kult-Effektschmiede.
Details
Das aktuelle Bassballs-Pedal zählt zur 2006 eingeführten Nano-Serie von EHX und ist daher deutlich kompakter als die etwas sperrige Originalversion aus den 70ern. Seine Abmessungen entsprechen in etwa denen eines üblichen Boss-Pedals und sind damit absolut kompatibel zu den gängigen Pedalboards. Das Gehäuse ist aus Aluminium-Druckguss und deshalb sehr leicht, aber trotzdem stabil, alle Komponenten sind außerdem tadellos verbaut. In Sachen Stromversorgung ist das Bassballs sehr pflegeleicht, es begnügt sich mit 9 Volt, die entweder von einem Netzteil oder einer handelsüblichen Blockbatterie kommen. Zum Einlegen der Batterie muss allerdings der Boden des Gehäuses mit vier Schrauben komplett entfernt werden – leider immer noch üblich, aber äußerst lästig.
Die Bedienung des aktuellen Bassball ist genau so einfach wie bei den Vintage-Pedalen, weil EHX am Layout und den Funktionen in all den Jahren erstaunlicherweise nichts verändert hat. Mit dem Response-Poti wird nach wie vor die Sweep-Bandbreite der beiden Filter geregelt, die im Bassballs arbeiten. Ihr Verhalten wird außerdem von der Dynamik und der Signalstärke des Instruments beeinflusst. Bei heftigen Anschlägen und mit lauten Bässen macht der Filter weiter auf als mit leise gespielten, passiven Instrumenten. Will man den Sound noch stärker verfremden, lässt sich mit dem „Dist“-Schalter ein Fuzz-Effekt aktivieren. Die Obertöne treten dann deutlich in den Vordergrund und der Sound wird verzerrt. Ist der Fuzz-Effekt aktiv, bestimmt der Response-Regler auch die Lautstärke des Fuzz-Sounds – im Uhrzeigersinn wird der Zerrsound infolgedessen immer lauter. Der übliche Bypass-Fußschalter aktiviert und deaktiviert den Effekt, eine Status-LED signalisiert den Betriebszustand und leuchtet, wenn er aktiv ist.