Mit der hier zum Test vorliegenden Tama LMP1455ATM Classic Maple, einer 14×5,5″ Ahorn Snare Drum aus dem “Sound Lab Project” begibt sich der Traditionshersteller Tama klanglich auf sehr traditionelles Terrain. Jazzrocker, Rocker und Jazzer mit einem Händchen für günstige Investitionen sollten diesen Test aufmerksam lesen.
Das Holz des Bergahorn hat im Trommelbau eine lange Geschichte und ist dabei mindestens so beliebt wie die quirligen kleinen Racker Ahörnchen und Behörnchen aus dem Hause Walt Disney bei Zeichentrick-Fans. Während die lustigen Nager seit 1947 regelmäßig dem armen Donald Duck auf die Nerven gehen, erfreut der Ahorn schon deutlich länger besonders den Rührtrommler mit seinen wohligen Klangeigenschaften. Innovation wird wohl nicht ganz oben auf der Agenda für das S.L.P. gestanden haben, vielmehr dürfte es darum gehen, aus bekannten und bewährten Kessel- und Hardware-Materialien und -Formen eine neue Auswahl an Snare Drums zu entwickeln, die das gesamte Spektrum musikalischer Anforderungen bedienen kann. Bei der Verfolgung dieses Ansinnens kommt man natürlich an einer möglichst klassischen Trommel mit Ahornkessel nicht vorbei. Wie gut das trotz angestrebter Erschwinglichkeit der Produkte funktioniert hat, wollen wir nun herausfinden.
Details
Klassisch dezent kommt die “Classic Maple” weder foliert noch lackiert daher, sondern einfach splitterfasernackt. Lediglich fein geschliffen und mit einem Holzpflegemittel behandelt , das die natürliche Maserung des hellen Holzes etwas präsenter werden lässt und dem Material eine gewisse Reife verleiht. “Antique Maple” nennt sich dieses natürliche Finish, das sehr schön aussieht und sich auch gut anfühlt. Die montierte Hardware ist tadellos verchromt und besteht aus zehn formschönen Messing Tube Lugs, 2,3 Millimeter starken Stahlspannreifen und der beidseitig regulierbaren Hebelabhebung mit der Katalogbezeichnung MLS50A/B “Linear Drive”. Wie gewohnt sind all diese Teile kunststoffunterlegt und einwandfrei und exakt verschraubt. Ein Evans G1 coated Fell oben und ein Hazy 300 Fell desselben Herstellers unten sowie ein 20-spiraliger Hi-Carbon Stahlteppich komplettieren das feine Ensemble.
Der in China gefertigte Kessel besteht aus acht Lagen Ahorn, die es zusammen auf eine Stärke von sieben Millimetern bringen. Die einzelnen Lagen sind fein säuberlich quer geschnitten und zugunsten maximaler Stabilität kreuzverleimt. Die Felle liegen in etwa auf der zweiten und dritten Lage von außen auf, und die im Winkel von klassischen 45 Grad gefertigte Gratung weist keinerlei Mängel auf. Ein Hoch auf gut eingestellte Präzisionsmaschinen und wache Augen bei der Endkontrolle wäre auch angesichts der geschmeidigen Abrundung der Außenkante sowie des sanft verlaufenden Snarebeds durchaus angemessen. Das Loch zum Entweichen der Luft sowie das S.L.P. Badge sollen natürlich auch nicht unerwähnt bleiben. Eine weitere perfekt verarbeitete Trommel aus dem Sound Lab wartet nun darauf, in Schwingung versetzt zu werden.