Mit dem K612 Pro präsentiert AKG einen weiteren ohrumschließenden Kopfhörer offener Bauart, der sich zum einen gegen die teurere hauseigene Konkurrenz, sowie auch gegen diverse andere Mitbewerber im gleichen Preissegment zu behaupten hat. Für welche Studio-Anwendungen ist der AKG K612 Pro also eine interessantere Alternative, lautet die Frage.
Der K612 Pro ist quasi das Nachfolgemodell des AKG K601, der seinerzeit schon als kostengünstigeres Pendant zum K701 den Einstieg in AKGs Varimotion 2-Schicht Membran Technologie ermöglichte. Trotz festem Kabel darf er sich neuerdings auch mit einem „Pro“ als Namenszusatz schmücken, eine Ehre, die nicht jedem AKG Kopfhörer zuteil wird. Bei AKG werden nämlich Kopfhörer strikt in „Professional“ und „Hi-Fi“ eingeteilt, wobei ich deren Kriterien bisher noch nicht komplett durchschaut habe. Beim ersten Betrachten des K612 Pro kann ich mir aber dennoch gut vorstellen, dass er auch professionellen Ansprüchen genügt. Was gibt es also detaillierter zu berichten? Wir finden es heraus!
Details
Bauweise
Der AKG K612 Pro ist ein offener, dynamischer Kopfhörer mit ohrumschließenden Ohrpolstern. 311 Gramm bringt der K612 Pro auf die Waage, ohne Kabel wiegt der Kopfhörer laut Hersteller 238 Gramm. Wie alle AKG Modelle dieses Testmarathons hat auch der K612 Pro keinen speziellen Faltmechanismus o.ä. zu bieten.
Verarbeitung
Das Antlitz des K612 Pro ist tadellos und macht einen hochwertigen Eindruck, wirkt im Vergleich aber nicht ganz so exklusiv wie beispielsweise der K702 oder K712 Pro, was in erster Linie an seiner „Hochglanz-Chrom-Plaste“ an den weniger markanten Ohrmuscheln liegt. Die Velours Ohrpolster sind hingegen identisch mit denen des AKG K601, AKG K701(andere Farbe), AKG K702, AKG K702 65th Anniversary Edition, AKG K712 Pro und dementsprechend austauschbar.
Mitgelieferte Kabel und Co.
Das drei Meter lange glatte Kabel befindet sich an der linken Ohrmuschel und ist nicht abnehmbar, was in dieser Preisklasse allerdings nicht ungewöhnlich ist. Fast schon obligatorisch ist der vergoldete 3,5mm-Klinkenstecker mit 6,3mm Schraubadapter, den es auch hier gibt.
Technik und Kennzahlen
Laut nüchternem Datenblatt finden wir leichte Abweichungen gegenüber den zuvor erwähnten Modellen. So ändert sich beispielsweise die untere Grenzfrequenz des Übertragungsbereichs von 10 Hz (K712) auf 12 Hz. Ich würde mal sagen, das ist kein Beinbruch! Die obere Grenzfrequenz hingegen wandert von 39,8 kHz runter auf 39,5 Hz – immer noch weit außerhalb des menschlichen Hörbereichs und deshalb von ebenso praktischer Irrelevanz.
Der AKG K612 Pro hat mit 120 Ohm jedoch eine höhere Impedanz als die Mehrzahl der hauseigenen Konkurrenz. An mobilen Zuspielen, wie iPad & Co. spielt er so auch etwas leiser als beispielsweise der K702 oder K712 Pro. In meinen Augen/Ohren ist das noch vollkommen zweckdienlich, allerdings kenne ich auch einige Verrückte, denen der angelieferte Output so vermutlich nicht ganz ausreicht. Der Schalldruck ist mit 101dB SPL/V und die Nennbelastbarkeit mit 200 mW angegeben. Zusammenfassend kann man noch sagen, auch diese Daten entsprechen den Anforderungen für Studio-Anwendungen offener Kopfhörer.
Vorbildlich sind auch die von der AKG Homepage herunterladbaren Service Manuals, in denen je nach Modell der Aufbau, Pin-Belegungen, Reparaturhinweise und die Bestellnummern der einzelnen Ersatzteile aufgeführt werden. Das Service Manual für den AKG K612 Pro findet Ihr hier!
Quincy sagt:
#1 - 01.05.2014 um 11:39 Uhr
Vor einiger Zeit gekauft und glücklich mit den AKG K612 Pro. Die vermeintlich wenig präsenten Höhen mögen den K612 als Hifi Kopfhörer für den reinen Hörgenuss disqualifizieren, aber zum Mischen ist das Teil meiner Meinung nach sehr empfehlenswert.
Die sehr ehrliche, natürliche Abbildung besonders in den Mitten sorgt dafür, dass die Mischungen sich grundsätzlich erstmal gut auf Boxen übertragen lassen, ohne groß was am Frequenzbild und der Lautstärke korrigieren zu müssen.
Der Bassbereich ist präzise genug und erfreulich "ungehypt" (in Ermangelung eines besseren Wortes). Auch das mag dem einen oder anderen weniger gefallen, aber hier gilt für mich ebenfalls: Zum Mischen ist das wirklich super.
Kai Marold sagt:
#2 - 31.01.2016 um 07:58 Uhr
Schon seltsam engagiert und gleichzeitig ungenau, dieser Bericht.
Varimotion gibt es bereits u. a. im 401er oder Mics von AKG.. Die Info fehlt. Zum Teil kann der Eindruck entstehen, das sei nun sehr neu und sehr besonders.
Die Earpads von 601er, 701er und 612er sind NICHT identisch, und das Vertauschen untereinander verändert den Klang zum Teil erheblich. Die Pads vom 601er und 612er sind (bereits verschieden voneinander) symmetrisch, die von 701, 702, 712 u. ä. haben eine vorne/hinten-Orientierung. Das Ohr hat mehr Platz und der Hörabstand ist größer. Die gegebene Info ist folglich falsch/unvollständig.
Vergleicht man die Kabel von 401er, 501er, 601er, 701er und 612er pro wird zumindest die Haptik schlechter. Das Kabel fühlt sich beim 612er tatsächlich am billigsten an.
Der Hinweis fehlt.
Die automatische Kopfband Einstellung (Gummiband) ist als Idee nicht schlecht, verträgt aber kein Licht in Verbindung mit vielem Auf- und wieder Absetzen: Es leiert aus und verliert seine Funkstion völlig. Diese Technik gibt es z. B. schon seit dem 400er und fordert bei Versagen das Improvisationstalent des Nutzers, wenn er kein teures AKG Gummiband kaufen möchte...
Ferner hätte dem Artikel gut getan, darauf hinzuweisen, dass der 612er im Grunde genommen nur ein schwarzer 601er ist, mit etwas veränderten Earpads... der preislichen Unterschied zwischen den beiden ist durch etwas andere Farbe, veränderte Earpads und den ominösen "Pro"-Zusatz nicht zu rechtfertigen.
Trotz der Schwächen des Berichtes begrüße ich die hier zusammengetragenen Informationen. Etwas mehr Sachlichkeit und weniger Enthusiasmus ist dennoch wünschenswert.
Thomas Michael Nachtschatt sagt:
#3 - 10.07.2019 um 22:00 Uhr
Ich habe tbone kopfhörer um 50 euro bin sehr zufrieden damit!???