Die Schecter Damien Elite-7 FR im bonedo-Test – Seit ihrer Gründung im Jahre 1976 hat die Marke Schecter einen dramatischen Wandel durchlaufen. Man begann als Ersatzteillieferant und in den achtziger Jahren baute David Schecter seine erlesenen Customgitarren – Mark Knopfler zum Beispiel stand lange Zeit mit einer Schecter-Strat auf der Bühne. Mit dem Verkauf der Firma an einen japanischen Investor änderte sich das Bild, die Produktpalette wurde auf Massenfabrikation umgestellt und man positionierte sich primär im Heavy-Bereich. Keine Frage, dass bei dieser Ausrichtung diverse Siebensaiter-Gitarren im Portfolio zu finden sind.
Wir haben uns für den Testmarathon eine Damien Elite-7 schicken lassen, die mit EMG-Pickups und Floyd Rose Tremolo ausgestattet ist und damit die wichtigsten Voraussetzungen für den Einsatz jenseits der Zerrgrenze mitbringt. Die Frage ist, wie sie diese Aufgabe meistert oder ob sie vielleicht auch andere Spielarten beherrscht.
Details
Korpus
Heavy Wood für Heavy Metal! Die Damien Elite 7 spielt mit knapp vier Kilo definitiv in der Schwergewichtsklasse. Mit dieser Masse ist sie das schwerste der vier Instrumente aus unserem Testmarathon. Der Korpus aus Mahagoni hat eine eine leicht gewölbte Ahorndecke und ist in Crimson Red lackiert. Die Gitarre kommt im Strat Shaping und mit Adidas-Binding (drei weiße Streifen) am Korpus und an der Kopfplatte. Das ´FR´ in der Typenbezeichnung steht für Floyd Rose und unser Testmodell ist mit einem solchen lizensierten Tremolosystem ausgestattet. Das bedeutet einerseits stimmstabiler Hebeleinsatz, auch bei extremer Beanspruchung, aber spontane Downtunings kann man vergessen. Man muss sich eben entscheiden, wo die persönlichen Preferenzen liegen. Das System funktioniert nach dem Messerkantenprinzip, bei dem der Block in zwei Bolzen eingehängt und durch den Saitenzug und drei Federn im Korpus freischwebend befestigt wird. Zum Feinstimmen stehen sieben Trimmer am Steg zur Verfügung. Last, but not least findet man neben den zwei EMG-Pickups die Standard-Kontrollelemente auf dem Korpus, zwei Regler und einen Schalter.
Pickups
Sattes Brett ist angesagt, der Damien Elite 7 hat man zwei aktive EMG Pickups spendiert, die auf jeden Fall den Stress mit eventuellen Einstreuungen bei hohen Gain-Einstellungen und erhöhter Bühnenlautstärke gar nicht erst aufkommen lassen. Am Steg sitzt ein 81-7, der laut Hersteller mit einem „Razorblade Attack“ und extremem Sustain aufwarten kann, am Hals ist der etwas wärmer klingende 85-7 Pickup verbaut. Das Batteriefach zur Speisung der beiden Tonabnehmer befindet sich gut zugänglich auf der Korpusrückseite. Die Pickups kommen im typischen EMG-Look mit schwarzen Kappen und sind mit zwei Schrauben in der Höhe verstellbar. Geschaltet werden sie über einen Dreiwege-Toggleswitch, der die üblichen Kombinationen von Hals, Hals & Steg und Steg-Pickup ermöglicht. Zur Lautstärke und Klangregelung stehen ein Master Volume und ein Master Tone-Poti zur Verfügung.
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Hals
Der Hals ist aus Ahorn gefertigt und trägt ein aufgeleimtes Palisandergriffbrett. Hier sind 24 Jumbo Frets eingeschlagen, die mit gut polierter Oberfläche für butterweiches Handling sorgen. Zur Orientierung gibt es Perlmutt-Inlays auf dem Griffbrett und Dot-Marker an der Halskante. Der Cutaway startet bereits am 21. Bund, weswegen der 24. Bund nicht ganz so komfortabel zu erreichen ist. Man hat zwar am Hals-Korpus-Übergang etwas gefräst, aber schon ab dem 17. Bund wird es erheblich dicker. Die Saitenlage ist über das gesamte Griffbrett niedrig, die Bespielbarkeit dadurch sehr gut und auch das Schnarren hält sich in Grenzen. Die Saiten können am Sattel mit vier Inbusschrauben festgestellt werden, was der Stimmstabilität zugute kommt.
An der Kopfplatte findet man beidseitig Grover Stimm-Mechaniken, links drei, rechts vier. Dabei handelt es sich um spezielle Tuner mit 18:1 Übertragung, die ein besonders feinfühliges Stimmen erlauben sollen. Allerdings sollten die nicht allzu oft zum Einsatz kommen, denn das Floyd Rose System ist stimmstabil, wenn es ordentlich eingestellt ist. Die Kopfplatte beheimatet auch den abgedeckten Zugang zum Halsstellstab.
Lucius sagt:
#1 - 18.01.2015 um 19:16 Uhr
Vier Kilogramm sind in der Tat ordentlich, allerdings würde ich das wegen des Floyd Rose nicht werten. Mit einer Hardtail ist die Schecter sicher deutlich leichter.
Die Anschlagdynamik ist halt den aktiven EMG 81-7/85-7 geschuldet. Die komprimieren halt, was manche Gitarristen ja auch grade wünschen um auch bei leisem Spiel maximalen Output zu haben.
Im Ganzen würde ich diese Punkte also jetzt nicht zwingend als Minuspunkte bewerten, sondern eher unter Besonderheiten verbuchen.
Wer Floyd Rose und EMG 81 kauft, muss halt wissen was er bekommt.