Die erste Folge unseres Video-Workshops zeigt, wie man die Zugriegel bzw. Drawbars einer Hammond-Orgel oder eines Hammond-Klons einsetzt.
In unserer Einleitung gaben wir bereits einen Einblick, wie die legendäre Hammond B3 aufgebaut ist. In dieser zweiten Folge geben wir einen detaillierten Überblick über die Bedienelemente und deren Funktionsweise. Danach dreht es sich um einige typische Einstellungen der Zugriegel (engl. Drawbars) und deren Einsatz für die Klangformung, die bei der Hammond-Orgel ausschließlich über sie bewerkstelligt wird. Wer genau wissen möchte, wie sie funktionieren und was man mit ihnen alles machen kann, der ist hier genau richtig.
Die Bedienelemente der Hammond-Orgel
Neben den vier charakteristischen Drawbar-Sets mit viermal neun Zugriegeln (zwei Zugriegelsätze pro Manual) tummeln sich auf dem Bedienfeld einer Hammond B3 einige Kippschalter, mit denen der Klang der Orgel beeinflusst werden kann. Die meisten davon findet man in abgewandelter Form auch bei den modernen Hammond-Klonen wieder. Aber wie funktioniert das Ganze beim Original? Im ersten Video bieten wir einen Überblick über die Hammond-Orgel und erklären, was die Schalter für Percussion, Chorus und Vibrato bewirken.
Zugriegel (Drawbars)
Die Zugriegel (engl. Drawbars) der Hammond-Orgel sind Dreh- und Angelpunkt der Klangformung: Mit ihnen lassen sich die verschiedensten Sounds entlocken. Die größeren Hammond-Modelle, zu denen auch die B3 zählt, bieten vier unabhängige Drawbarsets, jedes mit 9-chörigem Aufbau (16′ – 1′). Bei vielen modernen Hammond-Klonen muss man sich allerdings mit weniger Zugriegeln begnügen, wobei das Prinzip aber dasselbe bleibt.
Jede Fußlage eines Zugriegels in einem 9-chörigen Satz hat akustisch eine besondere Bedeutung. Wie sich das Klangbild ändert, sobald sie in Kombination und unterschiedlichen Zugstufen verwendet werden, sieht und hört man im folgenden Video. Man spricht hier auch von additiver Synthese, zumindest einer frühen Form, welche die sinusbasierte Tonerzeugung der Hammond-Orgel bietet.
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Zugriegel für Effekte nutzen
Die Zugriegel der Orgel als Medium einer gezielten momentanen Klangformung zu verwenden sind enorm. Mit ihnen verleiht man einfachen Melodien und Akkordfolgen interessante Effekte. Das folgende Video zeigt, was damit gemeint ist. Für die Umsetzung spielt die rechte Hand auf dem Manual, während die linke Hand parallel dazu mit den Zugriegeln arbeitet. Durch schnelles simultanes ziehen und wieder zurückschieben der Zugriegel entstehen so drastische Klangänderungen mit großer Wirkung. Selbstverständlich sind auch fließende und weiche Klangänderungen durch eine langsame Betätigung der Zugriegel realisierbar.
Das nächste Video zeigt, wie die neun Zugriegel eines Sets zusammenwirken und wie man mit ihnen den gewünschten Sound einstellt.
Zugriegel richtig einsetzen lernen
Jeder Zugriegel lässt sich in acht rastenden Positionen justieren. Die erste Position ist der leiseste Ton, die achte Position der lauteste Ton der Fußlage. Neun Zugriegel stehen insgesamt im Zugriff, wodurch Millionen von Kombinationen möglich sind. Aus diesen unzähligen Möglichkeiten haben sich im Laufe der Zeit eine Reihe typischer Einstellungen kristallisiert, mit denen man viele musikalische Situationen abdeckt. Natürlich ist im Prinzip jede erdenkliche Einstellung der Drawbars erlaubt, jedoch existieren einige klassische Sounds, die jeder Organist kennen sollte. Anhand eines Beispielsongs demonstrieren wir im nächsten Video, wie man den Songaufbau mit einigen dieser Standard-Settings dynamisch unterstützen kann.
Downloads
Um die gezeigten Settings an der eigenen Hammond oder dem Hammond-Klon selbst ausprobieren zu können, bieten wir das Playalong zu unserem Beispielsong hier zum Anhören und herunterladen. Auch ein Leadsheet steht zum Download bereit.
Damit sind wir auch schon am Ende der ersten Folge angekommen. In Folge #2 des Hammond-Workshops beschäftigen wir uns mit den rotierenden Lautsprechern, dem Leslie. Das Leslie ist ein mit der Hammond-Orgel untrennbar verbundener ‚Klanggestalter‘. Ohne den wäre der Orgelsound nicht so, wie man ihn kennt.
gaswerk-music sagt:
#1 - 06.05.2013 um 21:32 Uhr
Dirk Schaadt und die Hammond B3 "passen sehr gut zusammen"! Toller und lehrreicher Workshop, ein Genuss zum Zuschauen und Zuhören - vielen Dank dafür!
Michael sagt:
#2 - 07.05.2013 um 11:46 Uhr
WOW ein wirklich toller Workshop. Ein ganz ganz dickes Lob von mir! Richtig toll finde ich auch, dass beschrieben wurde, warum welcher Zugriegel gezogen wurde. Da werd ich mich als Pianist jetzt auch an mehr als nur an die Presets trauen!Hoffentlich kommen noch ein paar weitere Workshops mit anderen Musikstilen, deren Settings und Beschreibungen.PS: Könnt ihr die Zugriegel in den nächsten Videos etwas heller darstellen? Es ist schwer zu erkennen, was gerade gezogen wurde.
Chris Arndt sagt:
#3 - 14.05.2013 um 22:19 Uhr
Sehr schöner Workshop. Gar nicht so einfach, die Drawbars, den Leslieswitch und das Pedal gleichzeitig zu bedienen und trotzdem noch genaues Timing zu haben!Zwi Verbesserungsvorschläge:1. Die MP3-Datei für den Backingtrack nicht in ein Zip-Archiv packen. Das bringt sowieso keine Größenreduzieung und Benutzer von Mobilgeräten (z.B iPad) haben es einfacher.2. Die Akkorde der Songparts auch im Text notieren oder ein Leadsheet zum Download anbieten.
stefan sagt:
#4 - 15.05.2013 um 14:34 Uhr
Sehr schöner Workshop!
Welches Leslie habt ihr denn benutzt?
Lasse Eilers (bonedo) sagt:
#5 - 22.05.2013 um 14:03 Uhr
Hallo Chris, vielen Dank für deine Vorschläge! Wir haben das Playalong jetzt auch direkt zum Anhören eingebunden, und ein Leadsheet gibt's jetzt auch. Viel Spaß!
Andrius sagt:
#6 - 12.07.2013 um 15:39 Uhr
wow, hätte nicht gedacht dass das Ding so komplex ist. Hut ab!
Markus Galla sagt:
#7 - 18.07.2013 um 11:26 Uhr
Ein wirklich sehr gelungener Workshop. Zwar für mich nichts Neues, dafür aber für jeden Hammond-Einsteiger. Besser kann man es nicht umsetzen. Ich bin gespannt auf die weiteren Teile.Es wäre schön, wenn das Pedal und die vielen tollen Effekte, die man mit so einer Hammond erzeugen kann, nicht fehlen.
Markus Hagen sagt:
#8 - 15.12.2013 um 11:50 Uhr
Toller Workshop - vielen Dank an Dirk! Dir kann man stundenlang zuhören.
Christian sagt:
#9 - 04.01.2014 um 02:04 Uhr
Hallo,
habe als Pinaospieler seit einem halben Jahr eine Hammond SK1 und suche seit längerem brauchbare tutorials zu Hammond-Spieltechniken.
Der workshop ist genau das, was ich gesucht habe, gratuliere.
Ich freue mich schon auf eine (hoffentlich baldige) Fortsetzung (vielleicht mit ein paar typischen Blues- und Rocklicks).
Reinhard Will sagt:
#10 - 17.01.2014 um 18:36 Uhr
Stimme den Vorednern zu. Der Kurs ist klasse gemacht, da werde ich als gelernter Pianoman gerne nochmal zum Schüler. Spiele seit einiger Zeit auch Orgel in unserer Band (Blues, Rock) und bin natürlich auch absolut scharf auf die "kleinen aber geilen" Hammond-Effekte, wie den Tigerfauch und ähnliches. Jetzt schon vielen Dank und weiter so.
Gruß Reinhard
P.S. Spiele VK-8
Enzini sagt:
#11 - 22.05.2014 um 22:00 Uhr
Hey danke!
Genau sowas gesucht, gefunden, getestet, gespielt: einfach ein Traum. Öffnet mir als Multiinstrumentalist-Solist wieder neue Welten, herzlichen Dank!
Spiele die Nord-Stage2, ebenfalls ein Traum, unendlich...
Natze sagt:
#12 - 25.05.2016 um 11:08 Uhr
Hi Dirk,
der Workshop ist großartig! Du erklärst das so, dass man hinterher nicht nur weiß, wie sondern auch warum. Außerdem bekommt man richtig Lust aufs Üben.
Es gibt ganz viele Workshops, bei denen man hinterher nur weiß, was der Trainer kann. Hier weiß ich das auch - aber ich weiß auch, wie ich mich verbessern kann.
Richtig klasse!