Mikrofon-Vergleichstest in der Praxis: Diesmal haben wir uns als Ort für die Audio- und Videoaufnahmen unseres Testmarathons das neue SAE Institute Bochum ausgesucht. Ihr könnt euch vorstellen, dass einiges zu tun war, um die vielen Mikrofone auf Herz und Nieren zu prüfen…
Im folgenden Video sitzen Guido und Nick hinter einem riesigen Berg verschiedenster Kleinmembran-Kondensatormikrofone – darunter sind sehr, sehr preiswerte Modelle genauso wie einige äußerst edle Werkzeuge:
Recording-Setup
Am Anfang einer Recording-Chain steht die Schallquelle. Wir haben uns für eine Akustikgitarre entschieden, da vielen von euch das Signal sehr vertraut sein wird. Zum Einsatz kommen Stahlseiten auf einem recht ausgewogen klingenden Instrument, starkes Überbassen ist also nicht zu erwarten. Bedient wird die Gitarre, die ihr hören könnt, von dem erfahrenen Studiogitarristen Bassel El Hallak, der zumindest den Gitarristen unter euch als auch Autor bei bonedo.de bekannt sein dürfte. Um nicht Einbrüche im Frequenzgang, Einengungen der Dynamik, Verschleifung von Transienten und dergleichen unberechtigt den Mikros zuzuordnen, haben wir für eine der besten Vorverstärkungen gesorgt, die Mikrofonen wiederfahren kann: Den Schoeps VSR-5U habe ich schon vor ein paar Jahren kennengelernt, wenn ihr mehr über ihn erfahren wollt, dann hört euch im Test vor allem den A-B-Vergleich an. Auch für die A/D-Wandlung haben wir uns nicht lumpen lassen. Der deutsche Vertrieb der amerikanischen Lavry-Wandler schickte uns mit dem AD122-96 MKIII ein wahres Prachtstück. Wenn ihr euch wundern sollte, warum die Audiofiles “nur” in 96 kHz vorliegen, dann ist das Statement von Dan Lavry auf seiner Seite sehr lesenswerte Lektüre. Als DAW diente AVID Pro Tools 10, dessen Interfaces – per AES/EBU gefüttert – als Clock-Slave zum Lavry gelaufen sind. Da eine Kette bekanntlich nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied, ist der Großteil der Kabelage vom Edelhersteller Vovox verwendet worden. Für einen sicheren, resonanzarmen Stand und gute Ausrichtbarkeit haben wir den Stereopärchen jeweils einen der massivsten K&M-Ständer gegönnt: den riesigen 20811 samt Teleskoparm 21231.
Im XY-Setup mit den Nieren betrug der Versatzwinkel 90°, was einen Aufnahmewinkel zur Folge hat, der von der Gitarre nur zu einem Teil ausgefüllt wird, dafür aber den Raum etwas zur Geltung kommen lässt. Bei einem Abstand zum Instrument von 80 und einer Höhe von 100 cm ist es vor allem die Reflektion des Laminatbodens, die stärksten Einfluß hat. Die Kugeln hatten mit einem Abstand von 150 cm einen schmalen Aufnahmebereich, hier ist die Schallquelle dreieinhalb Meter entfernt.
Die Aufnahme für den Vergleich der Druckempfänger-Kugeln:
Beurteilung
Als Abhöre dienten vor Ort die frei stehenden Neumann KH120und die eingebauten Genelec 1038. Dort und bei der späteren Begutachtung war das zusätzliche Monitoring ein äußerst fein auflösender Elektrostatenkopfhörer (Stax SRS-2050 II), der mit seinen massearmen Membranen den Signalen am schnellsten folgen konnte. Weiter genutzte Abhöre waren Custom-Systeme, Digital-Analog-Konvertierung wurde immer vom Lavry DA11 vorgenommen.
Hier seht ihr das Gesamt-Fazit:
Für dich ausgesucht
Zu den drei verschiedenen Klassen gibt es jeweils einzelne Fazit-Videos, die ihr auf der jeweiligen Unterseite finden könnt.
M sagt:
#1 - 07.09.2014 um 18:57 Uhr
Vielen Dank für das tolle Review. Hat mir bei meiner Mikrofonfindung sehr geholfen.