Das ESI UDJ6 ist ein kompaktes, über die USB-Buchse mit Strom versorgtes 24 Bit Audiointerface mit sechs Ausgangskanälen im robusten Aluminiumgehäuse. Mit seinen beiden Stereo-Cinch-Ausgängen und einem separaten Kopfhöreranschluss empfiehlt sich das Gerät in erster Linie für mobile Laptop-DJs. Doch auch für die User, die mit dem stationären Platzangebot haushalten müssen oder ein preisgünstiges Ersatzgerät für Notfälle suchen, für die könnte das Produkt wie gerufen kommen. Weil sich alle Ausgangskanäle unabhängig voneinander zeigen, sind Kombinationen mit einem MIDI-Controller oder einem externen Mischpult denkbar. Wenn dann noch die Klangqualität und Performance stimmt, spricht mit Ausnahme der Investition nichts dagegen, einen bereits betagteren Boliden in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken.
Trotz seines Namens ist UDJ6 jedoch nicht nur für die Jogwheel-Fraktion im DJ-Bundestag interessant, es bietet sich auch für andere Software-Koalitionen an, solange ASIO-, Core-, Direct-Sound- oder WASAPI-Unterstützung gewährleistet sind. Und damit der potenzielle Käufer ohne lange Debatten sein Bestreben in die Tat umsetzen kann, hat UDJ6 neben einigen praktischen Plugins auch eine DJ-Software im Gepäck, namentlich Deckadance LE von Image-Line. Im Gegensatz zur „Maya44 2013 Edition“, die wir selbstverständlich in Kürze für euch „testfahren“ werden, besitzt die vorliegende Konstruktion keine Eingänge, womit einerseits die Aufzeichnung von analogen Signalen flachfällt, für den DJ-Kontext aber wichtiger, die Verwendung von Timecode-Medien ausgeschlossen ist. Nein, hier liegt der Fokus auf der stetig wachsenden Gemeinde der Laptop- und Controller-DJs. „Ultraportable“ heißt das Schlagwort der Stunde. Preislich siedelt sich das UDJ6 mit 99 Euro (UVP) im Einsteigersegment an, ähnlich wie Kunststoff-Konkurrent Native Instruments Traktor Audio 2.
Details
Keine Frage, als ich das niedliche Teil nach dem Auspacken zum ersten Mal in der Hand halte, versprüht es durch sein unaufdringliches Design und das flache, formschön abgerundete silbermatte Aluminiumgehäuse schon einen gewissen Charme. Auch der Verarbeitungs-Check fällt positiv aus. Das Blech biegt nicht durch, die Abdeckungen sind fest verschraubt, die Cinch-Buchsen sitzen fest im Gehäuse, der Kopfhörer steckt bombenfest, Schnittkanten und Grate kann ich nicht ausmachen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Teil einen versehentlichen Sturz aus der DJ-Kanzel unbeschadet übersteht. Das UDJ hat eine Größe von 70 x 60 x 20 mm und ist ein waschechter Westentaschenkandidat. Dafür spricht auch ein Gewicht von 90 Gramm laut Elektrowaage, was im Übrigen gerade mal sieben Gramm mehr ausmacht als beim direkten Gegenspieler aus Berlin. ESI´s Modell fällt zudem auch noch etwas flacher aus als das Spreekind. In der Verpackung finde ich ein USB-Kabel, ein englisch-deutsches Benutzerhandbuch und eine CD, die neben Windows-Treibern und Handbüchern ein Softwarepaket beinhaltet. Dieses umfasst das modulare Synthstudio AAS Tassman ESI Edition, Audio Nerds Delay Lama, das ESI FX-Pack, BovbergPiano, Atti-Tube, Luxonik Multieffektor LFX-1310 sowie Studiodevils BVC Amp. Deckadance LE ist von der Herstellerwebsite zu laden und mittels beigelegter Seriennummer freizuschalten.
Front- und Backpanel
Im Vergleich zu herkömmlichen USB-Interfaces ist unser Testobjekt (mal abgesehen von USB-Stick-Lösungen) aktuell wohl eine der kleinsten auf den DJ-Einsatz spezialisierten Soundboxen am Markt. Kaum größer als ein Kartenstapel bezieht es seine Spannungsversorgung über den USB-Port des Rechners. Verbinde ich diesen mit der USB-Schnittstelle an der Hinterseite des UDJ, wird dessen Betriebsbereitschaft durch eine rote LED angezeigt. Ferner ist hier der Kopfhörausgang beheimatet, der standesgemäß als 6,3-Millimeter-Stereoklinke ausgeführt ist.
Ein Blick auf das vordere Anschlussfeld zeigt insgesamt vier Stereo-Cinch Ausgangsbuchsen, die als Kanäle drei bis sechs beschriftet sind. Das war es dann auch schon mit den Kommunikations- und Signalwegen, wenden wir uns nun den technischen Spezifikationen laut Hersteller zu. Und die besagen, dass unser Proband mit einer Abtastrate von 44,1kHz, 48 kHz oder 96 kHz bei 24 Bit Auflösung betrieben werden kann, wobei die sechskanalige Ausgabe nur bei den beiden ersten Samplerates zur Verfügung steht und nur zwei Outputs bei der maximalen Frequenz genutzt werden können. UDJ6 ist mit USB1 und USB2 kompatibel und lässt sich unter Mac OS X (10.4 und höher) und Windows (XP, VISTA, 7) betreiben.
Lars sagt:
#1 - 26.01.2013 um 20:49 Uhr
Wäre super, wenn das Interface auch per Camera-Kit am Ipad laufen würde. Insbesondere, wenn es dann auch Mehrkanal-Audio ausgeben würde, was ja z.B mit der App Auria möglich ist. Gibt es dazu eine Info?
Peter sagt:
#2 - 31.01.2013 um 20:51 Uhr
Hallo Lars, ich habe das UDJ über Camera Connection Kit und powered USB-Hub zum laufen bekommen. Gruß