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Lehle Dual SGoS Test

Der zweite Signalsplitter in unserem Testmarathon aus dem Hause Lehle kann aus einem Signal drei zaubern. Im Vergleich zum eher einfachen P-Split schaltet der rote Dual aus der SGoS-Serie diese auch noch und erlaubt diverse Kombinations- und Konfigurationsmöglichkeiten.

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Damit ist er wesentlich üppiger bestückt als der P-Split. Aber das ist noch lange nicht alles, denn unser Testkandidat hat einige Asse im Ärmel, die man auf den ersten Blick überhaupt nicht sieht. Was es damit auf sich hat, und was es so alles zu sehen und vor allem zu hören gibt, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Gehäuse/Optik
Der Dual SGoS kommt in einem sehr stabilen Stahlblechgehäuse mit rot lackiertem Oberteil, während das Unterteil in dezentem Bühnen-Grau gehalten ist. Dort stecken vier Gummifüße, die für die nötige Rutschfestigkeit sorgen. Selbst an diesen kleinen Details kann man erkennen, dass hier nachhaltig gearbeitet wurde, denn viele andere Hersteller kleben lediglich kleine Gumminoppen auf, die man nach einiger Zeit überall finden kann, nur nicht mehr dort, wo sie eigentlich hingehören.
Aber die Praxistauglichkeit geht noch weiter: Möchte man den SGoS bombenfest auf einem Effektboard verankern, muss man lediglich die mit vier Inbus-Schrauben (von oben) verschraubte Gehäuseoberseite entfernen und die Unterseite durch die vorgesehenen Öffnungen auf dem Board fixieren. Entsprechende Montageschrauben liegen bei. Jetzt das Oberteil wieder aufsetzen, festschrauben und fertig ist die Pedalboard-Montage.

Kommen wir zur Ausstattung. Im unteren Bereich der Pedal-Oberseite befinden sich die drei Schalter, die das Eingangssignal über goldkontaktierte Relais an die entsprechenden Ausgänge leiten. Zu diesem Zweck stehen vier verschiedene Betriebsmodi zur Auswahl, die einzelnen Schalter können also unterschiedliche Funktionen übernehmen. Mehr dazu im übernächsten Abschnitt. Der Status der Ausgänge wird mittels dreier LEDs angezeigt. Verfügt der jeweilige Kanal über ein Signal, leuchtet die entsprechende LED (grün – A, rot – B, blau – T). Neben den LEDs von Ausgang A und B finden sich zwei versenkt montierte schwarze Regler, mit denen sich die Pegel der beiden Ausgänge  bei Bedarf reduzieren lassen. Sind sie voll aufgedreht liefert der Splitter Unity Gain. Die Einstellungen der “Controller” sind nur dann aktiv, wenn beide Ausgänge eingeschaltet sind. Das ist hilfreich, wenn man zum Beispiel zwei Amps in verschiedenen Kombinationen nutzen möchte (einzeln und gemeinsam), denn beim Parallel-Betrieb bekommt man es logischerweise mit einem erhöhten Schalldruck zu tun. Wer dennoch sicherstellen möchte  in jeder Kombination eine einheitliche Gesamtlautstärke zu “fahren”, der kann die zu den Amps gesendeten Pegel mithilfe der beiden Gain-Regler entsprechend justieren (da sie ja beim Betrieb eines einzelnen Verstärkers außer Betrieb sind und dementsprechend keinen Pegel absenken).
Aber es gibt noch weitere Einsatzmöglichkeiten. Man könnte zum Beispiel auch einen Clean und einen High-Gain-Amp so miteinander kombinieren, dass man beim Parallel-Betrieb beider Amps einen Crunch-Sound erhält. Um dies zu erreichen, regelt man den Pegel des zum High-Gain-Amp geleiteten Signals soweit herunter, dass er ab sofort keine Megazerre, sondern nur noch einen amtlichen Crunch-Sound liefert. Der Clean eingestellte Amp ist in der „Gesamt-Komposition“ für die nötige Attack zuständig. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Coole Sache!
Ein mögliches Live-Setup könnte also so aussehen:
A: Clean Amp = Clean Sound
B: High-Gain-Amp = Fette Zerre
A&B: (Gain zum High-Gain-Amp abgesenkt) = Crunch-Sound, weniger Verzerrung vom High-Gain-Amp mit dem knackigen Attack des Clean-Amps.

Rückseite/Anschlüsse
Sämtliche Anschlüsse sind auf der Rückseite angebracht, sehr gut gesichert durch den leicht überstehenden Gehäusedeckel. Mit einer üppigen Ausstattung von sechs Klinkenbuchsen und zwei zusätzlichen Minischaltern ist einiges möglich. Es gibt zwei Eingänge: „A/B/T“, bei dem das Signal auf die drei Ausgänge geroutet wird, und „A“, dessen Signal nur zu Ausgang A gelangt. Auf diese Weise ist es auch möglich, zum Beispiel Stereosignale auf getrennte Amps zu schalten.
Als Nächstes folgen die drei Ausgangsbuchsen A, B und T. Der Ausgang A ist durch den hochwertigen Transformer LTHZ aus eigener Entwicklung galvanisch vom Ausgang B getrennt. Falls trotzdem Phasenverschiebungen oder Brummschleifen durch die Kombination von zwei Amps auftreten sollten, können diese mit dem Phasenschalter (Umkehrung der Phase von Ausgang A um 180°) oder dem Masseschalter (Verbindung der Masse von Ausgang A und B) behoben werden. Der dritte Ausgang mit der Bezeichnung T ist prinzipiell für einen Tuner gedacht, aber hier könnte auch ein weiterer Verstärker angeschlossen werden. Allerdings ist dieser Ausgang nicht mehr galvanisch von den anderen getrennt; treten hier also Brummschleifen auf, müsste man zu entsprechenden Hilfswerkzeugen greifen. Lehle gibt für diese Art der Anwendung einen Tipp im Manual, den wir im Praxisteil auf seine Wirksamkeit hin überprüfen werden.

Zurück zum Angebot: Die Klinkenbuchse am äußeren Ende ist für die Vernetzung mit anderen SGoS-Switchern und MIDI vorgesehen. Wie im Intro bereits erwähnt gibt es mehrere Schalter, die unter dem Namen SGoS firmieren und unterschiedliche Funktionen abdecken. Der D.Loop SgoS zum Beispiel ist ein Effektloop-Schalter mit zwei unabhängigen Effektloops. Möchte man solche Gerätschaften ins Setup integrieren und mal eben von Amp A und Effektloop A auf Amp B mit Effektloop B umschalten, ist natürlich Steptanz angesagt. Da ist die Möglichkeit der Vernetzung der SGoS-Schalter sehr angenehm, denn mit einem Schaltvorgang des Master-Switchers gehorchen auch die anderen eingebundenen Geräte. Die Kommunikation läuft hierbei über MIDI Program-Change-Befehle. Auf der anderen Seite kann der Dual SGoS auch MIDI-Befehle empfangen, und die entsprechenden Amps werden umgeschaltet. Um dies zu realisieren benötigt man ein spezielles, bei Lehle erhältliches  Adapterkabel (vom fünfpoligen MIDI-Stecker auf Stereoklinke), denn am SGoS steht lediglich eine Klinkenbuchse zur Verfügung. Die Vernetzung von mehreren SGoS Switchern erfolgt ganz einfach über Stereo-Klinkenkabel.
Für diese vielfältigen Schalt- und Programmier-Optionen wird natürlich etwas Strom benötigt, den man in Form eines Standardnetzteils über den entsprechenden Anschluss zuführen kann. Die Spannung wird intern noch einmal gefiltert und stabilisiert, außerdem ist der Splitter mit einem Überhitzungsschutz ausgestattet, der das Gerät bei einem Kurzschluss automatisch abschaltet. Die Spannung ist mit 8-20 V angegeben, ein normales 9V-Netzteil macht in der Regel einen guten Job. Trotzdem sollte man darauf achten, dass es ein qualitativ hochwertiges Netzteil ist oder ein Multinetzteil im Pedalboard mit galvanischer Trennung der einzelnen Ausgänge benutzen.    

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Bedienung
Zur Schaltung der drei Ausgänge gibt es vier verschiedene Betriebsmodi. Angewählt werden sie, indem man zuerst alle drei Schalter gleichzeitig drückt. Danach blinken die drei LEDs kurze Zeit auf und der aktuelle Betriebsmodus wird durch die entsprechende LED angezeigt. Soll der Modus gewechselt werden, drückt man einfach noch einmal alle drei Schalter, wartet etwas, und schon ist es passiert. Wenn man von Betriebsmodus 1 auf 4 wechseln möchte dauert das natürlich einen Augenblick, aber in der Regel ist das ja auch keine Aufgabe, die man innerhalb eines Songs erledigen müsste.
Betriebsmodus 1 – grün:
Hierbei werden die Ausgänge einzeln mit den entsprechenden Schaltern ein- und ausgeschaltet. Damit sind also alle Kombinationen und ihre gleichzeitige Benutzung möglich. Wer drei Amps gleichzeitig aktivieren möchte und keine direkte Umschaltfunktion benötigt, der ist mit diesem Modus auf der richtigen Seite.
Betriebsmodus 2 (Classic Mode) – rot:
Ausgang A wird über den linken Schalter aktiviert und Ausgang B über den rechten. Drückt man den Schalter in der Mitte, sind beide Ausgänge aktiv. Der Tuner-Out wird immer dann aktiviert, wenn der gleiche Schalter noch einmal gedrückt wird. Dieser Modus ist für den Live-Einsatz von zwei Amps und Tuner gedacht. Man hat die Möglichkeit, zwischen den Amps direkt hin- und herzuschalten, beide gleichzeitig zu fahren und den Tuner recht schnell zu aktivieren, während beide Amps stummgeschaltet sind.
Betriebsmodus 3 (programmierbar) – blau:
In diesem Modus kann jedem Schalter eine Kombination aus den drei Ausgängen zugewiesen werden. Man kann sich also seine Routings selbst konfigurieren. Das geht recht einfach, denn neben den LEDs befinden sich kleine Schalter, und wenn der dritte Modus aufgerufen ist, können die Ausgänge über diese aktiviert und deaktiviert werden. Man drückt den Taster, die LED blinkt, und wenn sie aufhört zu blinken, ist die entsprechende Einstellung gesichert. Auch beim Verlassen des Modus bleibt immer die letzte Einstellung gespeichert. Sehr einfach und gitarristenfreundlich.
Betriebsmodus 4 (Carl Verheyen Modus) – grün und rot:
Die Idee zu diesem Modus stammt von Carl Verheyen (u.a. Supertramp): eigentlich wird hier ein ABY-Switcher mit zuschaltbarem Tuner simuliert. Mit dem linken Schalter wechselt man zwischen A und B, der mittlere Schalter aktiviert beide Ausgänge (A und B). Drückt man den mittleren erneut, geht es zurück zum zuletzt verwendeten Einzel-Ausgang (A oder B). Der rechte Schalter schaltet zum Tuner (Ausgang T). Ist dieser aktiviert, werden die beiden Amp-Ausgänge stummgeschaltet. Drückt man den Schalter noch einmal, kehrt die SGoS zur letzten Konfiguration zurück.  

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Profilbild von Radek Reddy Kroc

Radek Reddy Kroc sagt:

#1 - 31.10.2012 um 20:01 Uhr

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Habe Dual SGoS seit zwei Jahre und ist das eine Super !!! Super !!! ABT Box ,Vielen Dank Herr Lehle ! :o) Liebe Grusse aus Pilsen, CZ :o) Radek Reddy Kroc, Band KREYSON www.ladakrizek.com

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