1978, also sehr lange vor dem HS50, stellte Yamaha der HiFi-Gemeinde einen Lautsprecher vor, den diese gar nicht mal so toll fand, den NS10. Der war optisch am auffälligen weißen Tieftontreiber zu erkennen und etablierte sich trotz aller Unkenrufe in den Studios weltweit. Sein Geheimnis: Sollte man es schaffen, dass der Mix auf diesem Speaker irgendwie klingt, dann sollte er überall passen. Jedenfalls prägte das lange Jahre die Meinung über diesen Monitor – ein typisch amerikanisch-pragmatischer Ansatz, möchte man meinen. Doch auch über 30 Jahre später und selbst im nüchternen Deutschland findet man ihn immer noch recht häufig im Einsatz.
Ob man ihn nun gut findet oder nicht: Er ist eine Legende. Was liegt also für den Hersteller näher, als sich auch mit seinen neueren Monitoren optisch anzunähern und so vom Image des Vorläufers zu profitieren. Doch bei diesem Testmarathon interessiert uns das herzlich wenig und wir werden dem Yamaha HS50 unter Ausblendung jeglicher Romantik auf den Zahn fühlen
DETAILS
Der Yamaha HS50M ist ein aktiver Zwei-Wege Nahfeldmonitor in Bassreflex-Bauweise. Der Tieftöner ist 5 Zoll groß und weiß, der Hochtöner misst 3/4 Zoll und ist genau wie das Gehäuse in Schwarz gehalten. Getrennt wird bei 3 kHz. Beide Treiber sind magnetisch geschirmt und mit dem folierten MDF-Gehäuse verschraubt. Die Hochtöner-Einfassung weist eine leichte Wölbung nach außen hin auf, was im Allgemeinen als Waveguide bezeichnet wird. Alles wirkt insgesamt sehr schick und edel.
Die Leistungsangaben versprechen 45 Watt + 25 Watt “dynamic” Bi-Amping. Auch hier fehlen für eine bessere Vergleichbarkeit die RMS-Angaben, der Frequenzgang ist mit 55 Hz bis 20 kHz beziffert. Warum eine genauere Definition der Eckpunkte fehlt, werden wir noch im Praxisteil untersuchen. Angaben zum maximalen Schalldruckpegel sind ebenfalls nicht vorhanden.
Genaueres kann ich allerdings über die Abmessungen verraten, diese betragen 165x268x222 mm (BxHxT) und auch das Gewicht ist mit 5,8 kg korrekt angegeben. Die Box liegt mit ihren Dimensionen somit im Mittelfeld des Testmarathons Studio-Nahfeldmonitore bis 1000 Euro.
Unter dem Tieftöner leuchtet bei Betrieb das illuminierte Yamaha-Logo.
Weitere Besonderheiten gibt es auf der Vorderseite nicht zu vermelden, begeben wir uns demzufolge auf die Rückseite: Die beiden Eingänge sind sowohl als symmetrischer XLR- wie auch als Klinkenanschluss (TRS) vorhanden. Letzterer versteht sowohl unsymmetrische als auch symmetrische Signale. Cinchverbindungen müssen also per Adapterkabel realisiert werden.
Über den Anschlüssen befindet sich das Levelpoti zur Anpassung der Aussteuerung, direkt daneben der kleine runde Bassport. Wenn man genauer hineinschaut, sieht man durch diesen auch die Rückseite des Hochtöners.
Etwas weiter unten gibt es die Schalter für die integrierten Filter, die recht umfangreich ausgefallen sind: So ist ein in dieser Preisklasse eher ungewöhnlicher “Mittenfilter” (2 kHz Center-Frequenz) an Bord, der mit -2 / 0 / +2 dB konfiguriert werden kann, außerdem ein Höhenfilter mit den gleichen Anpassungsmöglichkeiten, jedoch als Shelving ab 3 kHz ausgelegt. Last but not least dient ein “Room Control” genannter Bassfilter der breiten Absenkung unter 500 Hz mit 0 / -2 / -4 dB. Abgerundet wird das Ganze von einem High-Pass bzw. Low-Cut, der wahlweise ausgeschaltet bleiben kann (“flat”) oder aber ab 80 bzw. 100 Hz arbeitet. Das ist vor allem beim Anschluss eines zusätzlichen Subwoofers hilfreich, sollte dieser über keine eingebaute Frequenzweiche verfügen.
Abgeschlossen wird unser Überblick mit dem Netzanschluss und dem obligatorischen Hauptschalter. Abschaltautomatiken oder einen Standby-Schalter gibt es nicht.
ash sagt:
#1 - 24.01.2014 um 18:34 Uhr
Is there a plan to review the new Yamaha HS series, esp the HS8 ?