“Camou… wie bitte?” Ich darf mich kurz erklären: Das V96c sieht zwar wie ein gewöhnliches dynamisches Bühnenmikrofon aus, arbeitet aber mit Kondensatortechnik. Erkennbar ist das für diejenigen, die mit der Nomenklatur des Herstellers vertraut sind, an der Produktbezeichnung, die mit einem c (für “Condenser”) abschließt. Dynamische Tauschspulenmikros von Beyerdynamic enden auf d, Bändchen auf r (wie “Ribbon”). In der Bauform eines üblichen Bühnenmikrofons versteckt sich also eine Kondensatorkapsel, die von einem kräftigen Gitter umschlossen wird. Äußerlich zeugt nichts davon, dass im Inneren statt einer trägen Membran mit aufgebrachter Metallspule ein dünnes Häutchen die Signale entgegennimmt.
Kondensatormikrofone sind auch im Bühnenbetrieb keine absolute Seltenheit mehr, wenngleich sie üblicherweise deutlich teurer sind und trotz enormem Herstellungsaufwand nicht die Robustheit von dynamischen Mikrofonen erreichen. Ob die Vorteile des Kondensatorprinzips auf der Bühne dessen Nachteile rechtfertigen, hängt natürlich vom Einsatzzweck, persönlichen Vorlieben und nicht zuletzt der Stimme ab. Es ist kaum davon auszugehen, dass der Death-Metal-Shouter mit einem solchen Werkzeug liebäugeln wird.