Neumann, eigentlich müsste dieser Name “Neeeumann” geschrieben werden, um der Ehrerbietung zu entsprechen, mit der er im Regelfall ausgesprochen wird. Nun steht dieser einfache deutsche Nachname in aller Welt für Kondensatormikrofone hoher Qualität, nicht für Lautsprecher.
Als Traditionshersteller hat man sich lange auf die Herstellung von Großmembran-Kondensern und einigen wenigen Kleinmembran-Vertretern fokussiert. Die Ära der heute auf dem Gebrauchtmarkt sehr gefragten Neumann-Pulte ist im Unternehmen schon lange vorbei, die DMM-Maschinen zum Vinylschneiden sind sowieso nur einem begrenzten Personenkreis bekannt. Die Nachricht “Neumann baut jetzt auch Lautsprecher” verbreitete sich daher wie ein Lauffeuer unter den Tonschaffenden.
Nun ist es natürlich nicht so, dass sich die Berliner Lautsprecherbau-Kompetenzen aus dem Ärmel gezaubert hätten oder jahrelang im Verborgenen geforscht und gewerkelt hätten: Fast zeitgleich mit dem Verschwinden einer weiteren Traditionsmarke namens „Klein + Hummel“ wurden Monitore von Neumann angekündigt. Dieser Zusammenhang ist natürlich kein Geheimnis, denn schließlich dürfen die Initialen „K” und „H” in der Produktbezeichnung KH 120 der mir vorliegenden Lautsprecher weiterleben. Somit ist es nicht totales Neuland für mich, denn zumindest der K+H O 300 ist mir als hervorragendes „Audio-Kontrollsystem” bekannt.
Details
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Klein + Hummel goes Neumann
Auf der Webseite des Herstellers erkennt man: Der KH 120 darf als erster Monitor die geschichtsträchtige Neumann-Raute anstatt des roten K+H-Zeichens auf der Frontplatte leuchten lassen. Wer bei Produktionsort auf Berlin, Ostfildern oder Wedemark tippt, verliert seinen Wetteinsatz: Irland! Das ist nicht ungewöhnlich, denn dort lässt die Konzernmutter Sennheiser einige Produkte schon länger fertigen. Das Gehäusedesign der Speaker spricht noch die gleiche Sprache der guten, alten “Hummeln”, denn im gut sechs Kilo schweren Aluminiumgehäuse sind die beiden charakteristischen Bassreflexkanäle genauso gut erkennbar wie die große, elliptische Phase-Align-Mulde, in deren Mitte der Hochtöner sein Werk verrichtet. Das magnetisch geschirmte Gehäuse ist zudem überall abgerundet, um Diffraktionen zu verringern. Außerdem wird mit nicht ganz parallelen Wänden die Entstehung von problematischen Moden erschwert. In der Seitenansicht erkennt man, dass die Oberseite zur Rückwand leicht abfallend ist. Horizontal strahlen die Lautsprecher ziemlich breit ab, vertikal dagegen recht schmal. Dadurch wird es trotz der geringen Baugröße möglich, sich auch vor größeren Arbeitsplätzen mit mehreren Personen aufzuhalten – allerdings könnten sich gravierende Klangunterschiede ergeben, wenn eine Person steht, die andere sitzt.
Getrennte Thermo-, RMS- und Peak-Schutzschaltungen für die Treiber
Als Treiber kommen eine einzöllige Titan-Gewebekalotte und ein langhubiger 5,25″-Woofer zum Einsatz. Vor mechanischer Beschädigung von außen schützt jeweils ein festes Metallgitter, die inneren Schutzsysteme sind weitaus komplexer: Ein 30Hz-6dB/oct-HPF verrichtet seinen Dienst, Neumann hat außerdem beiden Treibern getrennt voneinander arbeitende Thermo-, RMS- und Peak-Schutzschaltungen spendiert, deren Inkrafttreten vom leuchtenden Logo auf der Vorderseite mit dem Wechsel der Farbe von Weiß auf die allgemein verständliche Warnfarbe Rot quittiert wird. Übrigens: Wem die Angelegenheit auf der Vorderseite zu hell ist, der betätigt einfach den Dimmer per DIP-Switch auf der Rückseite.
Universelle Akustikregler für maximale Flexibilität
Zwar lässt ein Zahlengewitter allein bekanntlich noch keine verlässlichen Aussagen über Sound & Feel zu, dennoch sind derartige Daten interessant. Los geht´s: Die -3dB-Punkte im Übertragungsbereich werden mit 52 Hz und 21 kHz angegeben. Der Toleranzschlauch ist +/-3 dB groß. Der maximale Schalldruckpegel wird gemittelt zwischen 100 und 6000 Hz angegeben: Bei 111,1 dB SPL sind 3% THD erreicht. Mit einem Schiebeschalter auf der Rückseite des KH 120 A lässt sich eine Begrenzung auf bis zu 94 dB SPL einstellen. Das Signal für die beiden Treiber wird bei 2 kHz mit vierpoligen Filtern getrennt, dahinter übernehmen zwei Class-AB-Verstärker (80 W Peak) das Anheben der eingehenden Spannungen. Der Eingangspegel kann mittels rückseitigem Poti um bis zu 15 dBu abgesenkt werden, zudem lässt sich dort der Frequenzgang beeinflussen. Im Bassbereich kann ein Filter um bis zu 7,5 dB absenken, im Höhenbereich ist neben einer Verstärkung um 1 dB eine Pegelverringerung um 1 dB und 2 dB möglich. Ein Tiefmitten-Bellfilter ermöglicht die Absenkung um bis zu 4,5 dB. Das verdeckt auf der Unterseite der Rückwand integrierte Anschlusspanel bietet Netzschalter und -anschluss für das Weitbereichsnetzteil, per DIPs können Displaybeleuchtung und Ground-Lift geregelt werden. Ein XLR-Anschluss komplettiert die Welt der Steckverbindungen beim KH 120 A. Der mit digitalen Anschlüssen versehene Bruder KH 120 D bietet darüber hinaus noch BNC-I/O für das Clocking des 192kHz-ADC, XLR für das AES/EBU-Signal und eine Volume-/Delay-Remote.
Martin sagt:
#1 - 06.09.2011 um 02:42 Uhr
hervorragender Klang, in jeder Hinsicht tolles Gehäuse, besser geht es wohl nicht
bartek sagt:
#2 - 18.02.2014 um 07:07 Uhr
habe mir immer Sorgen bezüglich der Grösse gemacht. Als ich die Dinger dann zum ersten mal am laufen hatte, konnte ich nicht glauben, was da für ein grosser Sound rauskommt. Der Gesang war so, als ob die Sängerin vor mir stehen würde. Habe schliesslich auch mal versucht die Monitore mal einmischen herauszufordern. Mit grossem Orchester bis Dubstep. Es war selbst bei Baselastiger Musik fast unmöglich die kleinen Monster an ihre grenzen zu bringen. Ich dachte es reisst mir sonst die Ohren weck. Das alles ohne zu verzerren!!! Habe vor dem Kauf in vielen Foren gelesen. Dort wurde oft erwähnt, dass man aufgrund der kleinen Bauweise keinen Bums erwarten kann. Auch wurde für basslastige Musik eine Sub empfohlen. Den werde ich nicht brauchen! Und Bums hat die Box allemal! Ich frage mich nur ob es Gesund ist für die 120 so laut abzuhören, auch wenn diese nicht rot aufläuchten. Oder kann ich bis zur Roten Anzeige der Box gelassen bleiben???????
Nick (bonedo) sagt:
#3 - 18.02.2014 um 12:34 Uhr
Hallo Bartek,das ist ja schön, dass Du unsere im Test ausgedrückte Zufriedenheit mit den KH 120 teilst. Die Eindrücke einer neuen Abhöre sind natürlich immer auch abhängig von der vorherigen Abhörsituation. Das gilt beispielsweise für den Bass: Wenn du einen Woofer mit den KH betreibst, wirst Du Dich sicher wundern, was da unten noch so alles passiert, doch nicht zuletzt sind die Boxen so konzipiert, dass sie auch alleine sehr gut funktionieren. Eine Abstimmung bis hinunter zu fast 50 Hz ist zwar gut möglich – wie eben bei den Neumann-Speakern –, doch auch nur bis zu einem gewissen Pegel. Mit Abhörlautstärken sollte man generell vorsichtig sein, man hat schließlich nur ein Gehör. Also verlass’ Dich nicht auf Anzeigen (die im Übrigen dazu da sind, technische Überlastungen zu kennzeichnen – deine Ohren kennen die ja nicht) und gewöhne Dich an eine moderate Lautstärke. Du wirst sehen, dass es hilfreich ist, diese beim Mischen beizubehalten, vor allem da Du dann länger am Stück arbeiten kannst. Außerdem verändert sich unsere Wahrnehmung des Spektrums mit der Lautstärke nicht unerheblich (interessant in diesem Zusammenhang: K-System von Bob Katz).Viel Spaß noch beim Hören und Mischen, Nick.
bartek sagt:
#4 - 19.02.2014 um 05:41 Uhr
hey,danke für die superschnelle Antwort. Als ich meinte ob ich mich auf die Roten Anzeigen der Neumanns verlassen kann, war es eher so gemeint, ob ich sorglos die Neumanns knapp bis unter den roten Pegel fahren kann. Nach dem Moto: solange die leds nicht rot leuchten ,muss ich mir um die Monitore keine Sorgen machen.Oder würden die Monitore so auf Dauer Schaden nehmen?
Natürlich würde ich mich nicht non stop solchen Pegeln aussetzten. Es ist halt nur fast ein Wunder, dass soviel Power aus den Dingern kommt. Wäre natürlich Schade, wenn diese aufeinmal übersteuern und somit Schaden nehmen könnten.Und bezüglich eines Sub würde mich interessieren welchen ich alternativ zu dem von Neumann dazu nehmen könnte. 2500 euro wären mir da einiges zuviel.lG
Bartek
Nick (bonedo) sagt:
#5 - 19.02.2014 um 12:23 Uhr
Hallo Bartek,die rote Anzeige informiert Dich darüber, dass der eingebaute Limiter zu arbeiten beginnt. Das ist eine Schutzschaltung, die für das System zu hohe Pegel abschneidet – und gleichzeitig die Aufforderung an Dich, herunterzuregeln. Es gibt neben Deiner Befürchtung zwei weitere gute Gründe, dieser Aufforderung nachzukommen: Ein System an der Leistungsgrenze und ein Limiter im Betrieb ändern den Klang, ausserdem solltest Du Dir meine erste Antwort zu Herzen nehmen. Klar will man es manchmal laut und noch tiefer haben. Ich bin kein Verkäufer, kann Dir aber sagen, dass gute aktive Subwoofer generell recht teuer sind. Außerdem sind Subs eines Herstellers vom Frequenz- und Phasengang besser aufeinander abgestimmt und einrichtbar, als man es mit "fremden" hinbekommen würde.Beste Grüße,
Nick
NIRMALA SHANKARLAL GANDHI [Prop: Nirmala Enterprises] sagt:
#6 - 20.05.2022 um 08:28 Uhr
NEUMANN KH 120A Studio Monitor Single Piece x 8 Nos Required for resale to Film & Television Institute of India - Govt of India @ Pune Quote Rate, Shipping charges, guarantee 2 years required and technical specifications & item image Authorization from Neumann on its letter head authorizing Nirmala Enterprises,263/1, Aqua House, Sinhagad Road, Parvati, Pune - INDIA that they are authorized dealers for above product
Nick Mavridis sagt:
#6.1 - 20.05.2022 um 14:38 Uhr
Dear Nirmala, thank you for contributing to our website. Please take note though that we neither do allow offers nor bids here as there are plenty of online platforms to do so. Comments on the products reviewed or the articles themselves are of course always welcome. Thank you very much for your understanding, Nick Mavridis (Sen. Editor Recording)
Antwort auf #6 von NIRMALA SHANKARLAL GANDHI [Prop: Nirmala Enterprises]
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