SPL hat seinem beliebten Aufnahme-Kanalzug Track One ein Facelift gegönnt. Er trägt jetzt das edel-nüchterne Gewand seiner jüngeren Familiengenossen. Im derzeitigen Niederkrüchtener „Vorsprung durch Technik“-Look macht er kein Geheimnis um seine deutsche Herkunft und siedelt sich dadurch rein optisch schon mal in der Oberklasse ein. Preislich ist er erschwinglich geblieben und bietet sich damit nach wie vor als einer der bevorzugten Kandidaten für ambitionierte Recorder an, wenn es darum geht, ein Mikro- oder Gitarrensignal wohlklingend auf die Festplatte zu bannen.
Wer keinen riesigen Gerätepark sein eigen nennt, hat mit einem Channel Strip wie dem Track One alles, was man für eine sauber klingende und dynamik-gezähmte Aufnahme braucht und schafft dies alles auch ohne langjährige Tonmeisterausbildung komfortabel und stressfrei. Wir klären in diesem Test, ob der Track One halten vermag, was er optisch verspricht und ob er in der Budgetklasse weiterhin die Nase vorne hat.
Details
Model 2960: Track One mit Facelift
SPL hat beim Track One ganz selbstbewusst nur den Look verbessert, unter der Haube ist alles beim Alten geblieben. Wieso auch sollte man an etwas herumdoktern, was bestens bewährt hat. Noch immer stehen alle Goodies bereit, die man bei einer Mikro- oder Instrumentenaufnahme so am Start haben möchte.
Mono-Kanalzug mit reichhaltiger Ausstattung
Der Track One ist einkanalig ausgeführt. Die Vorstufensektion bietet neben Mikrofonvorverstärker Wahlschalter für Line/Instrument, 48V Phantomspeisung und Low-Cut-Filter. Beim De-Esser lässt sich die Stärke der Zischlautreduktion regeln. Die Dynamiksektion bietet einen Threshold-Regler (bestimmt den Schwellwert, ab der die Dynamik reduziert wird) und ein Make-Up-Gain-Regler (gleicht die durch die Kompression entstandene Pegelreduktion aus), ausserdem lässt sich durch den Limit-Schalter die Dynamikbearbeitung von Kompression auf Limiting umschalten. Die EQ-Sektion bietet zwei halbparametrische Filter (LMF, MHF) sowie das Airband. Die Meter-Sektion ist relativ spartanisch gehalten und bietet eine jeweils zehnsegmentige PPM-Anzeige für Output und Gain-Reduction, desweiteren gibt es drei kleine LEDs für De-Esser (S-DET), Übersteuerung (CLIP) und Signal (SIG). Dieses zeigt an, ab einem anstehenden Pegel von –50dB, ob ein Signal am Preamp anliegt). Der Output-Gain-Regler ist die letzte Instanz im Signalfluss, hier bestimmt man die Ausgangslautstärke. Erfreulicherweise verfügen die einzelnen Sektionen über An/Aus-Schalter, damit lassen sie sich einfach aus dem Signalfluss entfernen oder zuschalten.
Alle Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite
Auf der Geräterückseite befinden sich ein XLR-Eingang für Mikrofon- (symmetrisch) und eine nicht symmetrische Klinkenbuchse für das Instrumenten/Line-Signal. Gitarristen werden sich ärgern, denn hier kann man sich nicht mal eben vorne einstöpseln: Ist das Gerät erst einmal im Rack eingebaut, wird die Verkabelung richtig ungemütlich. Das machen viele Konkurrenten besser.
Das ausgehende Signal kann man ebenfalls an einer XLR- oder Klinkebuchse abgreifen (beide symmetrisch). Zwei weitere Klinken-Eingänge liegen vor: Eines für die optionale Wandlerkarte sowie eine für die Stereoverlinkung zweier Track One. Passend hierzu gibt es einen Master/Slave-Schalter. Per Ground-Lift-Schalter lassen sich Brummschleifen beheben.
Im Folgenden sehen wir uns die einzelnen Sektionen mal genauer an.