Die Möglichkeit, auf elektronischem Wege auch Drumsounds zu generieren, rief schon früh neben einigen traditionellen Schlagzeugherstellern auch Firmen aus der Elektronikecke auf den Plan. Ein regelrechter Hype entstand in den Achtzigern, als die Drummer diverser Popacts sich auf der Bühne in die erste Reihe stellten und Bassdrum- und Snaresounds aus sechseckigen Drumpads zauberten. Ich erinnere mich noch an meine überdimensionale Dreierkombination aus besagten Pads an meinem Drumrack, deren Schlagfläche aus Fiberglas bestand. Der Lärm, den diese Pads machten, musste erst einmal durch die Triggersounds übertönt werden. 1997 dann die Revolution: Roland stellte eine neue Generation von Drumpads vor, deren Spielfläche aus Gummi bestand. Aber trotz beeindruckender Fortschritte waren für den echten Drummer die Gummitrommeln mangels authentischem Spielgefühl nie eine wirkliche Alternative zum akustischen Drumset, weil sich nach wie vor nicht das gewohnte Spielgefühl einstellte. Zwar waren Dynamik und Ansprache immens verbessert, Beckenpads ließen sich mit der Hand stoppen und sogar leise und schnelle Rolls waren möglich, aber man spielte nach wie vor auf Gummimatten.
Alle diese Probleme sollten die sogenannten „Mesh Heads“ aus der Welt schaffen, und weitestgehend tun sie das auch tatsächlich. Bei ihnen handelt es sich um Felle aus doppelschichtigem Kunststoffgewebe, die mit handelsüblichen Stimmschrauben und Stimmschlüsseln gespannt werden. Natürlich nimmt man damit keinen Einfluss auf den Klang, aber durchaus auf das Spielgefühl. So spannt man beispielsweise ein Snaredrumpad straffer als ein Standtompad und nähert sich so dem akustischen Spielgefühl an. Direkt unter dem Gewebefell befinden sich mehrere Sensoren, die für eine möglichst realistische Klangerzeugung sowie ein großes Dynamik-Spektrum sorgen sollen.
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Die Entwicklung der Mesh Heads war für Roland der Startschuss für die V-Drums-Reihe. Ihre Weiterentwicklung mit spielbaren Rims beispielsweise sorgte für eine wachsende Vielfalt, die in der Leistung, der Funktion der jeweiligen Steuergeräte, aber auch in der Ausstattung der Pads variierte. Bis heute werden für das kleinere Portemonnaie noch Setkonfigurationen angeboten, in denen Mesh Head Pads und deutlich günstigere Gummipads kombiniert sind. Von den ursprünglich elf Sets sind vier geblieben, wovon jedes in verschiedenen Konfigurationen angeboten wird. Im unteren Preissegment sind nur noch TD-4 und HD-1 erhältlich.