Pioneer CDJ400 Test

Ich glaube, man kann ohne Übertreibung behaupten, dass Pioneerbei Singleplayern seit Einführung der CDJ-Produktreihe einen ähnlichen Status erlangt hat wie Technics bei DJ-Turntables. Das setzt Konkurrenten natürlich unter Zugzwang, bietet ihnen aber auf der anderen Seite Raum für Innovationen. So begannen die Mitbewerber frühzeitig Alternativgeräte mit MP3-Support und erweiterten kreativen Funktionen zu produzieren. Denn obwohl der designierte Marktführer gerade in der Clublandschaft Standards setzt, bedeutet dies noch lange nicht, dass der Käufer auch das fortschrittlichste und leistungsfähigste Fabrikat im Verhältnis zum Kaufpreis bekommt. Ein Vergleich des Turntable Evergreens Technics SL1200-MK2 mit PDX-Plattenspielern von Vestax oder Numarks High-Torque TTX-Serie drängt sich auf. Dabei wird der Tabletop Markt im semi- und professionellen Bereich gerade mal von einer Handvoll Herstellern dominiert und ist recht überschaubar. Sie werben um die Gunst der Clubs, Bars und Diskotheken und deren DJs. Letztgenannte nutzen oft auch privat gern das gleiche Equipment, dass bei ihren Arbeitgebern installiert ist, sei es im kleinen, verrauchten Funkschuppen um die Ecke oder in der Hüttengaudi/Großraumdisko.

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Nicht minder lukrativ ist der semiprofessionelle und private Sektor, mit Heim- und Studioeinsatz, Gelegenheits-, Hobby- und Bedroom-DJs. Für sie ist zwar gleichermaßen Ausstattung und Qualität maßgeblich, hier ist aber häufiger auch der Preis von substanzieller Bedeutung. Dann gilt es herauszufinden, welche Features der potenzielle Besitzer wirklich braucht. Müssen es tatsächlich MIDI-Funktionalität und Wechselmedien-Support sein? Benötigt er eine ausgefeilte Tonhöhenkorrektur für Querbeet-Musik? Sind ihm Effekte in irgendeiner Weise von Nutzen? Diese Fragen können nur individuell geklärt werden. Scratch- und FX-qualifizierte Einsteigergeräte bekommt man jedenfalls schon für knapp 200 Euro. Pioneers CDJ-400, der mir heute zum Test vorliegt, ist mit 699 Euro UVP mehr als dreimal so teuer, unterstützt jedoch MP3-CDs und USB-Medien, kann Scratchen, integriert fünf Effekttypen, Autocue sowie manuelle und Auto-Loops. Mögliche Alternativen? – Werfen wir zunächst einen Blick auf die MP3-fähigen Geschwister aus dem eigenen Lager: CDJ-200 (475 Euro) hat Effekte, Cue und Loops, aber weder MIDI noch USB an Bord. Beim CDJ-800 (699 Euro) ist es ähnlich, er besitzt aber ein fast doppelt so großes Jogdial mitsamt integriertem Display. Für Besitzer dieser Fabrikate, die mit einer Neuanschaffung liebäugeln, könnten die erweiterten Funktionen also durchaus einen Zugewinn darstellen. CDJ-900 (UVP 1299), 1000 (UVP 1399) und 1200 (UVP 1799) spielen preislich in einer höheren Liga und fallen daher aus dem Rahmen dieses Artikels. Jenseits der Pioneer eigenen vier Wände bietet Denons DN-S1200 bereits für 448 Euro MIDI und USB an, S3700 (895 Euro) kommt gar mit richtigem Plattenteller. American Audios CDI-500 ist ab 389 Euro mit Effekten, MP3- und MIDI-Unterstützung ausgestattet. Cortex HDTT-5000 wartet zu einem Preis von knapp 500 Euro sogar mit Wellenformdarstellung auf. Kann CDJ-400 der Konkurrenz in schnellebigen Zeiten auch heute noch das Wasser reichen?

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