Beim Korg Mono/Poly handelt es sich um einen extrem vielseitigen, analogen und monophonen Synthesizer, der zudem über einen polyphonen Modus verfügt. Gebaut wurde der Mono/Poly im Zeitraum von 1981 bis 1984 vom japanischen Hersteller Korg. Als Vorläufer des berühmten Korg Polysix gilt der Mono/Poly heute als seltener und begehrenswerter Klassiker.
Bankirrtum zu deinen Gunsten! Kaufe dir davon am besten keine Hotels, sondern einen Mono/Poly. Mit seinen fetten Bässen, fräsenden Leads, warmen Pads und schrillen Sequenzen ist dieses Modulationsmonster ohnehin eine echte Bereicherung. Aber nicht nur für den Synthesizerpark in der Museumsstraße!
Details
Korg Mono/Poly Oszillatoren
Der Mono/Poly verfügt über vier Oszillatoren mit Dreicks-, Sägezahn- und Pulswelle, die zudem monophon (= eine Stimme aus vier Osc) eingesetzt werden oder wahlweise auch vierstimmig-polyphon erklingen können. Dazu wird jeder Stimme eines Vierklangs im Modus „Poly“ automatisch ein Oszillator zugeteilt. Bei der Polyphonie muss man jedoch auf den Unterschied zu den herkömmlichen polyphonen Synths hinweisen. Für alle vier Stimmen des Mono/Poly, also für ihre Summe, steht nur ein Filter und VCA zur Verfügung! Abschließend sei noch der Rauschgenerator genannt, der die Oszillatoren mit weißem Rauschen für Effektsounds unterstützt.
Die Filtersektion des Korg Mono/Poly
Im Bereich der Filter steht dem Mono/Poly ein kräftiges, aber warm klingendes 24dB Lowpass-Filter mit Resonanzfähigkeit zur Verfügung.
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Korg Mono/Poly: Hüllkurven & Modulation
Der Korg Mono/Poly bietet einen VCA und eine Filterhüllkurve mit ADSR, 2 LFOs (bei Korg “MG” genannt) sowie die großartige Effects Sektion für die Anwendung von Frequenz- und/oder Kreuzmodulation. Nicht zu vergessen: Pulsbreitenmodulation, ein globales Detune, das alle 4 Oszillatoren gegeneinander verstimmt sowie Portamento für ein breites klangliches Anwendungsfeld.
Steueranschlüsse des Mono/Poly
Auf der Rückseite befinden die Anschlüsse des Korg Mono/Poly: Nicht nur CV/Gate, Arpeggio Trig zur Temposynchronisierung, VCF und VCO FM In zur Steuerung des Filters oder der VCOs, Polarity Trig, sondern auch ein Anschluss für ein Portamento-Pedal.
Mono/Poly Spielhilfen
Zu den Spielhilfen des Korg Mono/Poly zählen zwei Modulationsräder, die aber in späteren Generationen dem Korg-typischen Joystick gewichen sind. Im Folgenden ergänzen ein für seine Zeit vielseitiger Arpeggiator sowie Chord-Memory die Ausstattung.
Demo-Video: Korg Mono/Poly
Fazit
Der Korg Mono/Poly ist ein vielseitiger, klassischer Analog-Synth, den man gut für Effekte, Bass-Sounds und Leads einsetzen kann. Dank seiner zahlreichen Sync-Anschlüsse eignet er sich ohnehin besonders für Soundtüftler und Sequenzer-Synchronisierungen! Jedoch sind drei Mankos zu nennen. Die Oszillatoren sind erst nach einer Warmlaufzeit von 5 bis 10 Minuten stimmstabil und es fehlt ein Eingang für externe Audiosignale. Zudem ist die Range des Portamentos ist etwas groß gewählt. Ansonsten ist das Ding einfach nur geil und klanglich zeigt sich der Synthesizer ebenso typisch Korg. Kurz gesagt: fett, dreckig, durchsetzungsfähig. Wer auf den Korg Polysix, den MS-20 oder den Sequential Circuits Pro-One steht, ist hier genau richtig! Abgesehen davon, der Korg Mono/Poly ist ein großartiger und fett klingender Synthesizer, der zu Unrecht nur von Sammlern geschätzt ist! Denn gerade mit seiner sehr speziellen Polyphonie und mit Frequenz- und Kreuzmodulation kann man endlos überraschende Klänge erzeugen! Gebrauchtmarktpreis in 2009: ca. 800 Euro.
Pro
- Gutes Filter
- Ext. Audio-Eingang
- Charakteristischer Klang
- Zuverlässig und stimmstabil
- CV/Gate Ein- und Ausgänge
- Handlich und leicht
- Gute Hardware Verarbeitung
Contra
- Nur ein VCF
- Nur eine Hüllkurve
- Eingeschränkte Klangmöglichkeiten
- Kein MIDI
- Keine Speicherplätze
Features
- Korg Mono/Poly: 4 VCOs mit Dreiecks, Sägezahn- und Pulswelle
- Monophon (Mode: Unison) oder 4-stimmig polyphon (Mode: Unison Share, Poly)
- VCF: 24dB Resonanz Lowpass Filter
- Filterhüllkurven Generator mit Attack/Decay/Sustain/Release
- VCA mit Attack/Decay/Sustain/Release
- 2 LFOs mit Dreiecks-, Sägezahn und Rechteckswelle
- Modulation: Frequenz- und Kreuzmodulation
- Arpeggiator: ja
- Rauschgenerator: weißes Rauschen
- Keyboard: 44 Tasten
- Spielhilfen: 2 Modulationsräder zur Steuerung der VCOs, LFOs oder Filter
- Ext. Anschlüsse: CV/Gate, CV Filter, CV VCO, Portamentopedal
- Speicherplätze: keine
- MIDI: nicht veorhanden
- Sonstiges: Chord Memory. Mit “Detune” kann man alle Oszillatoren gegeneinander verstimmen. Aufwärmzeit der Oszillatoren bis zu 10 Minuten
alex sagt:
#1 - 26.12.2011 um 05:52 Uhr
kann ich nur zustimmen, für mich einer meiner lieblingssynths neben dem jupiter8 und elka synthex. würde ihn mir aber nicht nochmal kaufen finde die preise einfach viel viel zu hoch wenn man sich umschaut. viel zu übertrieben.
Armin sagt:
#2 - 03.12.2012 um 21:16 Uhr
Habe den, seitdem er rausgekommen ist, und spiele immer noch sehr gerne damit. Für alle experimentierfreudigen. 5 Klangquellen mit Rauschen - eigentlich 6, der Filter kann resonieren. Crossmod und viel Modulationsmöglichkeiten. Mit der Chordmemory können die 4 VCOs alle völlig frei gestimmt werden, oder über den poly-mode auch in realtime. Aus dem Ding kommen die verrücktesten Sounds.Wir hatten zwei davon in der Band und haben die noch zusammengeschaltet. Auch die Arpeggiatoren haben wir kreuzweise gesteuert. Das klang sehr komplex.
BonedoRalf sagt:
#3 - 07.12.2012 um 02:33 Uhr
Ich kann Armin nur zustimmen ... wer von den Möglichkeiten eines monophonen Analogsynths überrascht werden will, ist hier richtig. Allein der Modus, wo bei jedem Trigger nur einer der 4 Oszillatoren gespielt wird, jeder auf Wunsch mit einer anderen Wellenform, ist cool. Der Soundcharakter ist aber anders als bei den MS-Synths, das wäre also kein Ersatz für einen MS10 oder 20.
onimpulse sagt:
#4 - 17.04.2013 um 21:32 Uhr
Tolles Video!
Aber die Stiefel???