Intro
In den letzten Jahren unterlag der Markt für DJ-Equipment aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung und Miniaturisierung einem starken Wandel. Das gute alte 7“- oder 12“-Vinyl wurde von der CD in vielen musikalischen Sparten verdrängt, dementsprechend veränderten sich auch die benötigten Gerätschaften. In vielen Clubs besteht die Grundausstattung für einen Discjockey oftmals aus zwei CD-Playern und einem Mischpult. Obwohl die Compact Disc nach wie vor das führende Medium für den privaten Musikkonsum ist, wird sie im kreativen Sektor inzwischen mit einem ähnlichen Schicksal konfrontiert wie seinerzeit die Schallplatte.
Elektronische Vertriebswege und Download-Portale gewinnen immer mehr Marktanteile, manche Künstler vertreiben ihr musikalisches Produkt selbst oder verschenken es auf ihrer Website oder beim Kauf einer Konzertkarte. Einige DJs spielen schon seit geraumer Zeit fast ausschließlich digital. Ein nicht zu unterschätzender Grund ist sicherlich die Tatsache, dass eine Import-Maxi für 10 Euro manchmal nur einen guten Track enthält. Digi-DJs haben meist die Möglichkeit, diesen Track einzeln für ca. 0,79 bis 2,49 Euro zu kaufen und somit für den zuvor erwähnten Zehner vielleicht vier oder mehr gute Tracks zu bekommen, die quasi sofort verfügbar sind. Audioformat, dessen Qualität und Speichermedium sind zudem frei wählbar. Neben CD oder DVD sind Festplatte, USB-Stick oder SD-Card heute die erste Wahl. Die Hardware-Hersteller haben ihrerseits auf die neuen Anforderungen reagiert und bieten individuelle Lösungen wie DJ-MIDI-Kontrolleinheiten (zum Beispiel aus der Vestax Produkt Palette), Big Size All-in-One Geräte mit eingebauter Festplatte (Numark HDMIX) oder dem gerade mal 187 Gramm schweren mini All-in-One Pacemaker von Tonium. Nach wie vor erfreuen sich auch Tabletop-Formate großer Beliebtheit. Hier sind unter anderem Denon DS-1200 (ca. 485 Euro), Numark iCDX (ca. 349 Euro) oder Cortex HDTT5000 (ca. 450 Euro) zu nennen, die Musik von einem USB-Medium abspielen können und wie American Audios Radius 2000 (349 Euro), den ich euch heute vorstellen möchte, allesamt unter der 500-Euro-Grenze liegen.
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Radius 2000 ist ein Media-Player mit vakuum-floureszierendem Display, großem Jogwheel, Loop- und Scratch-Funktion sowie eingebauten DSP Effekten. Im Gegensatz zu seinen Geschwistern CDI-5000 und Radius 1000 besitzt der jüngste Spross der Single-Drive-Familie allerdings kein CD-Laufwerk mehr. Stattdessen spielt er Musik von USB-Medien oder SD-Card ab, ein sehr wirbelsäulenentlastendes Konzept, wie ich finde, denn Bücken und Kramen in CD- oder Plattenkoffer entfällt somit. Viele DJs arbeiten ebenfalls mit einer Mix-Software, daher bietet sich die Implementierung von MIDI an. American Audio macht ihn auf Tastendruck verfügbar. Stellt sich die Frage nach der anvisierten Zielgruppe. Erstkäufern, die ausschließlich digital auflegen wollen und im Mix-Computer ein gewisses Absturzpotenzial erkennen, sollten einen näheren Blick riskieren, egal ob zur Installation in den eigenen vier Wänden oder im Partykeller. Auch im Club- oder Bar-Betrieb könnte es, vielleicht sogar im Doppelpack, gute Dienste verrichten, denn konzeptionell ist ein problemloser „in-the-mix“ Wechsel zwischen SD/USB-DJs und Laptop-Nutzern möglich. Wer schon ein bestehendes Plattenspieler- oder CD-Set hat, aber keinen MIDI-Controller, oder vielleicht einfach nur nach einer Alternative zum dauernden CD-Brennen sucht, mag ebenfalls mit dem Probanden schwanger gehen. Auf dem Papier hört sich das alles erstmal gut an, wie die Realität aussieht, will ich im nachfolgenden Artikel erläutern.