Der von einem belgischen Händler gebraucht gekaufte Arp Axxe muss in die Werkstatt, um einmal komplett durchgecheckt zu werden. Der Synthesizer hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, weshalb ich sichergehen will, dass er noch weitere gut funktioniert. Vielleicht gibt es auch Teile, die man noch wechseln kann, bevor man sie überhaupt nicht mehr kriegt.
Der alte Arp Axxe sieht noch schnieke aus mit seinem 70s Touch. Ein Traum in Orange, mit bunten Knöpfen. Aber wie klingt der Axxe eigentlich? Kann man sich hier noch herantrauen, denn es gibt im Feld der monophonen und analog aufgebauten Synthesizer auch noch Aternativen. Der Korg MS-10 ist beispielsweise eine. Im Arp Axxe Werkstatt-Report aus unserer Vintage Synth Specials-Serie hat Thorsten Thiele den Axxe für uns einmal komplett durchgecheckt.
Ein Axxe aus Belgien – und ohne Pralinen
Selten sind sie, die Arp Synthesizer. In der Regel kennt man sie heute nur in Form von Plugins, die sie virtuell wieder auferstehen lassen. Und nur ehrfürchtig wird von ihnen gesprochen, wenn besonders vom Arp 2600 und dem Arp Odyssey die Rede ist. Den Arp Axxe hatte ich so gar nicht auf der Rechnung, um so erfreuter war ich, als ich bei meinen Recherchen auf ihn stoß. Ein belgischer Vintage-Synth-Händler hatte ihn im Angebot – da hieß es zuschlagen! Zumal ein Check des Arp Axxe in der Werkstatt im Preis inbegriffen war.
Der Axxe inklusive Werkstatt-Check geht auf die Reise
Die volle Funktionsfähigkeit des Arp Axxe und sogar ein Werkstatt-Check bei mir zu Hause waren laut Händler inklusive. Als das Paket dann endlich eintraf, der erste Schock: Die Tasten hakten. Ein Arp-typisches Problem, was die hervorstehende Tastatur verursachte. Aber nicht nur das. Der Random Generator tat auch nicht das, was man von ihm erwartete. Denn er verstimmte bei Aktivierung nur die Grundtonhöhe. Also nicht lange gefackelt und auf in die Werkstatt zu Thorsten Thiele von Amptown, dem Mann mit Herz für Problemsynthesizer – in diesem Fall der Arp Axxe.
Arp Axxe Werkstatt-Report
Nach Sichtung des Arp Axxe in Thorsten Thieles Werkstatt folgt die Bestandsaufnahme. Das Tastatur-Problem war eine Bagatelle, und der andere Fehler ließ sich auch finden. Zudem zeigte sich der belgische Händler fair und erstattete zumindest einen Teil der Werkstatt-Kosten. Wer einen echten Arp will, muss aber aufgrund der Besonderheiten dieser Instrumente und dem relativ hohen Alter der Bauteile solche Abenteuer offenen Auges mit einplanen. Der Sound des Arp Axxe ist es allemal wert! Aber was das Spielgefühl der Tastatur und die allgemeine Stabilität betrifft, ist man mit einem Synthesizer anderer Hersteller oder einer Software-Emulation sicher besser bedient. Vor allem dann, wenn man planen sollte, das alte Instrument mit auf die Bühne nehmen zu wollen. Auch sollte man eine gute Werkstatt kennen!
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Arp Axxe Werkstatt–Video
Thorsten Thiele von Amptown begutachtet den alten Axxe in seiner Werkstatt und kommentiert seine Schritte detailliert in unserem Video-Report.
Features
- Arp Axxe aus Werkstatt-Report: monophoner, analoger Synthesizer
- VCO: 1 Oszillator mit Sägezahn- und Pulswelle
- Rauschgenerator: extra zumischbar, rosa Rauschen
- VCF: 24 dB Lowpass Filter mit Resonanz, ARP 4075 (wie im Odyssey)
- Envelopes: 1 Hüllkurvengenerator mit ADSR
- VCA: wird per Env moduliert
- LFO: Sinus-, Puls- und Zufallswelle. LFO kann VCO, Hüllkurve und Filter modulieren.
- Modulationsquellen: LFO, Ext. Signal Envelope Follower, Proportional Pitch Control Taster
- Keyboard: 37 Tasten
- Spielhilfen: Taster für Proportional Pitch Control, Oktavtransposition
- Ext. Anschlüsse: CV/Gate, Trigger, Audio In
- Speicherplätze: keine
- MIDI: nicht vorhanden
- Sonstiges: KYBD Repeat/Auto Repeat wiederholt einen Ton in der Geschwindigkeit des LFO