Der Moog Prodigy ist der kleinste monophone Vintage-Synthesizer des Herstellers, der aber den großen Klang des Moog-Filters unter der Haube hat. Es muss also nicht gleich ein Minimoog sein, umso mehr zählt das »Wunderkind« Prodigy heute zu den begehrten Exemplaren im Bereich legendärer Vintage Synths.
Der Prodigy wurde im Zeitraum von 1979 bis 1984 vom US-amerikanischen Hersteller Moog als günstige und portable Alternative zum Flaggschiff und Welterfolg „Minimoog Model D“ gebaut. Folglich gilt der Prodigy heute als Klassiker in seiner Disziplin und übersetzt bedeutet sein Name so viel wie „Wunderkind“, womit wir zu seinen Stärken kommen: Bässe, Leads und Sync-Sounds. In den 1980er Jahren etwas aus der Mode gekommen, hat der Synthesizer in den 1990er Jahren aber durch die britische Band „The Prodigy“, die sich nach ihm benannte und vielfach einsetzte, ein Revival erlebt.
Details
Oszillatoren des Moog Prodigy
Im Prodigy stehen zwei Oszillatoren mit Dreiecks-, Sägezahn- und Pulswelle (Narrow/Square) für die Klanggestaltung bereit. Ebenso bietet der Prodigy „Osc Sync“, aber auf einen Rauschgenerator muss man leider verzichten.
Die Moog Prodigy-Filtersektion
Die Filtersektion des Moog Prodigy umfasst ein zupackendes, aber immer warm klingendes 4-Pol-Filter (24dB/Okt) bereit. Beispielsweise bietet das resonanzfähige Filter auch bei viel hoher Filterresonanz (Emphasis) immer noch viele tieffrequente Anteile.
Für dich ausgesucht
Hüllkurven & Modulation im Prodigy
Für die Kontrolle der Dynamik bietet der Prodigy ein VCA mit Attack, Decay, Sustain und überdies das Moog-spezifische, hinzu schaltbare Release bereit. Dennoch steht „Release“ immer in Abhängigkeit zum Decay-Wert. Das Filter hat zudem eine eigene Hüllkurve mit den Parametern Attack/Decay/Sustain und regelbarer Modulationsintensität (Contour). Ein LFO mit Dreiecks- oder Rechteckswelle ermöglicht dabei die Modulation der VCOs sowie der Eckfrequenz des Filters.
Prodigy-Steueranschlüsse
Ab Baujahr 1981 verfügen die Synthesizer über CV/Gate, man kann aber CV/Gate Interfaces bei älteren Modellen gut nachrüsten!
Spielhilfen des Prodigy
Als Spielhilfen bietet der Moog Prodigy ein Pitch- und ein Modulationsrad, wobei man mit letzterem die Intensität des LFOs steuert.
Demo-Video Moog Prodigy
Fazit
Der Moog Prodigy ist ein Synthesizer, dem einfach kein schlechter Sound zu entlocken ist, denn bereits im Bassbereich bietet er prägnante, voluminöse, aber immer klar definierte Klänge. In Sachen Leads ist er für seine schneidenden Sync-Sounds bekannt, aber auch weiche, waberige Melodien beherrscht er grandios. Er ist nicht gerade vielseitig, aber das, was er kann, kann keiner besser als er: elegant, druckvoll und warm klingen. Augen auf bei der Modellreihe, denn nur die 2. Serie mit der Nr. 336BX ist stimmstabil. Deshalb ein Muss für jeden Analog-Fan und anspruchsvolle Produzenten elektronischer Musik. 650 Euro sind nicht wenig, aber der Prodigy ist jeden Cent wert. Und er wird zudem nicht billiger werden!
Pro
- 2 VCOs
- Hervorragendes Filter
- Charakteristische Sync-Sounds
- Tiefe Bässe, weiche Leads
- Ab der 2. Baureihe stimmstabil
- Kompakt und handlich
Contra
- LFO kann nur Pitch und Filter modulieren
- Modulationsrad kann lediglich die Intensität des LFO steuern
- Kein Rauschgenerator
- Kein Eingang für externe Audiosignale
- Eingeschränkte Klangmöglichkeiten
- Keine Speicherplätze
- Kein MIDI
Features
- Hersteller: Moog (US)
- Modell: Moog Prodigy
- Baujahr: 1979-84
- Polyphonie: Monophon
- Oszillatoren: 2 VCOs mit Dreiecks-, Sägezahn- und Pulswelle (Narrow/Rechteck)
- LFO: mit Rechecks- oder Dreickswelle
- Filter: 24 dB Resonanz-Lowpassfilter mit Filterhüllkurve (Att/Dec/Sus)
- VCA: Attack, Decay, Sustain
- Keyboard: 32 Tasten
- Spielhilfen: Pitchrad, Modulationsrad zur Steuerung der LFO-Intensität
- Controls: ab Baujahr 1981 mit CV/Gate. CV/Gate Interfaces kann man bei älteren Modellen jedoch gut nachrüsten!