U2 gehören ohne Zweifel zu den beständigsten und erfolgreichsten Rock-Bands aller Zeiten und können mittlerweile auf eine 14 Alben umfassende Diskografie zurückblicken. Zwischen ihren Alben ließ sich das Quartett von der grünen Insel traditionell immer viel Zeit. Nicht so gut für die Fans, umso besser für die Qualität der Musik.
Und auch das jüngste Werk der Band “No Line On The Horizon” hat wieder einiges zu bieten – nicht zuletzt auch für Gitarristen. Klar, dass ein Release von diesem Stellenwert auch an uns nicht spurlos vorübergegangen ist und so hat sich unser Effekt-Guru Thomas Dill gleich daran gemacht, ein Sound-Alike Special zu diesem Thema zusammenzustellen. Und natürlich hat er, neben Klassikern aus dem Programm der Band, auch einen Song vom neuen Album unter sein Sound-Mikroskop gelegt.
Bei einer Band wie U2 lohnt sich das natürlich ganz besonders, denn einen großen Anteil am extrem hohen Wiedererkennungswert der Combo hat, neben Sänger Bono, der unvergleichbare Gitarrensound von Gitarrist The Edge. Und dem Geheimnis seines Sounds werden wir in dieser Folge des bonedo Sound-Alike Workshops auf den Grund gehen.
Wer ist The Edge?
The Edge, Gitarrist der irischen Band U2, heißt mit richtigem Namen David Howell Evans und wurde am 08.08.1961 in London geboren. Während seiner Schulzeit lernte er Klavier und Gitarre. In der Schule traf er 1976 auf Larry Mullen (Drums), der Musiker für eine Band suchte und deshalb einen Aushang am Schwarzen Brett gemacht hatte. Zusammen mit Sänger Bono und Bassist Adam Clayton gründeten die beiden kurze Zeit später eine Band, die bis heute in dieser Besetzung spielt und zu einer der größten Rockbands der Musikgeschichte werden sollte – U2. Seit 1981 veröffentlichte das Quartett 14 Alben und rockt nur noch die größten Stadien auf der ganzen Welt.
Für dich ausgesucht
Die Aufnahmen
CDs
- 1980 Boy
- 1981 October
- 1983 War
- 1983 Under a Blood Red Sky (Live)
- 1984 The Unforgettable Fire
- 1985 Wide Awake in America (EP)
- 1987 The Joshua Tree
- 1988 Rattle and Hum
- 1991 Achtung Baby
- 1993 Zooropa
- 1997 Pop
- 2000 All That You Can’t Leave Behind
- 2004 How to Dismantle an Atomic Bomb
- 2009 No Line On The Horizon
- 2014 Songs of Innocence
DVDs
- 2001 U2 Go Home – Live from Slane Castle
- 2001 Elevation 2001 – Live From Boston
- 2002 Rattle and Hum (Dokumentarfilm von 1988)
- 2002 The best of 1990-2000
- 2005 Vertigo 2005 – Live From Chicago
- 2006 U2: Zoo TV – Live from Sydney
- 2006 U2 18 Videos
- 2007 Popmart – Live From Mexico City
- 2007 U2 the Joshua Tree (Paris 1987)
- 2008 U2 Under a Blood Red Sky (Konzert von 1983)
- 2010 U2 360° at the Rose Bowl
- 2010 U2 City of Blinding Lights / Live in Buenos Aires
Welches Equipment benutzt The Edge?
Bei Mister Evans wird nicht gespart, schon gar nicht auf der Bühne. Er vertritt den Standpunkt, dass alle Sounds “on stage” so umgesetzt werden müssen, wie sie im Studio erzeugt wurden. Und man kann sich vorstellen, dass da in fast 30 Jahren so Einiges zusammengekommen ist. Wenn im Studio beispielsweise für einen Song ein bestimmter Overdrive zum Einsatz kam, und war es auch nur für acht Takte, dann wird dieses Pedal mitgenommen und auch live für diese kurze Sequenz benutzt. Keine Kompromisse! Daher hat David auch zwei Kühlschrank-große Racks voll mit 19“-Teilen hinter sich stehen. Dazu kommen dann noch unzählige Bodentreter. Das Ganze wird per Switching-System (Bradshaw oder Skrydstrup) auf der Bühne von ihm ferngeschaltet.
Zur Sicherheit verfügt aber auch sein Gitarrentechniker über eine Steuereinheit, falls The Edge auf der großen Bühne unterwegs ist und nicht rechtzeitig umschalten kann. Der Gitarrenfuhrpark fällt ebenfalls groß aus – hier kommen alle gängigen Instrumente von Fender, Gibson, Gretsch, Rickenbacker und diverse andere Teile zum Einsatz. Seine beiden bevorzugten Gitarren sind allerdings diejenigen, die er schon sehr lange besitzt und die er selbst eingespielt hat: Die 76er Gibson Explorer hatte er als Teenager neu gekauft, und es war die erste Gitarre, die bei U2 zum Einsatz kam. Außerdem eine schwarze Strat von 1979, die er vorwiegend in den 80ern benutzte und hauptsächlich beim legendären Red Rocks Konzert einsetzte. Etwas sparsamer ist er hingegen bei der Auswahl seiner Verstärker, denn seit über 30 Jahren benutzt er denselben Vox AC30, je nach Tour kommen noch ein paar andere hinzu, aber prinzipiell ist der AC30 die Basis-Verstärkung des Edge-Sounds. Die folgende Equipmentliste ist selbstverständlich nur ein Auszug aus dem Instrumentarium, das im Laufe der Zeit auf der Bühne und im Studio am häufigsten zum Einsatz kam.
Welche Gitarren spielt The Edge?
- Fender Stratocaster (schwarz, Baujahr 1979)
- Fender Stratocaster (diverse Modelle)
- Fender Jaguar (diverse Modelle)
- Fender Telecaster (diverse Modelle)
- Gibson ES 335
- Gibson ES 175
- Gibson J 200
- Gibson Explorer (natural Finish, Baujahr 1976)
- Gibson Les Paul (verschiedene Custom- und Standardmodelle)
- Gibson SG
- Gretsch Country Gentleman
- Gretsch White Falcon
- Gretsch Silver Jet
- Line 6 Acoustic 700
- Rickenbacker 330 12-string (diverse Modelle)
- Taylor Akustik Steelstring Gitarren
Welche Verstärker benutz The Edge?
- Vox AC
- Fender Tweed Deluxe
- Fender Blues Junior
Welche Effektgeräte benutzt The Edge?
Rack-Effekte:
- AMS Digital Delay
- Electrix Filter Factory
- Eventide Ultra-Harmonizer
- Lexicon PCM-70
- Korg A3 (2 Stück)
- Korg SDD3000 (3 Stück)
- Line 6 Pod Pro (2 Stück)
- Line 6 DM4 Pro (Spezialanfertigung für The Edge)
- TC Electronics 2290 (4Stück)
- Yamaha SPX 1000
- Custom Audio Electronics (Bob Bradshaw) Switching System
- Skrydstrup SC1 und XT1
Bodentreter:
- Lovetone Meatball
- Lovetone Doppelganger
- Dunlop Fuzz Face
- Sobbat Distortion
- Boss OD-1
- MXR Dynacomp
- Ibanez Tube Screamer
- TC Electronic Parametric EQ
- Electro Harmonix Big Muff
- Boss FA-1
- Ampeg Scrambler
- Digitech Whammy
- Dunlop Cry Baby
- Boss EV
- Rab Custom Distortion
- Ibanez TS9
- Vox Clyde Wah
- Rab Fuzz Wah
- Kay Fuzz
- Electro Harmonix Deluxe Memory Man
Der The Edge Basis-Sound
Um den Sound von The Edge zu erzeugen, benötigen wir allerdings trotzdem ein paar Pedale. Die Frage ist auch, wie originalgetreu wir das Ganze nachstellen wollen. Ich habe mich zu einem Mittelweg entschieden und beziehe die handelsüblichen Pedale mit ein. Auch verzichte ich auf den Stereoeinsatz, denn die meisten Gitarristen haben nun mal keine zwei Delays und zwei AC30 Amps … U2 Puristen mögen mir verzeihen! Zur Übersicht möchte ich aber trotzdem die Basisverschaltung und den Sinn der (Original) Stereovariante kurz vorstellen:
Das Gitarrensignal durchläuft die Effekte (Wah, Compressor, Overdrive, Fuzz, etc.), wird dann gesplittet und läuft schließlich durch zwei unterschiedlich eingestellte Delays zu einem AC30. Das sieht so aus:
Delay 1 > Amp 1
Gitarre > Wah > Compressor > Overdrive > Fuzz > Split Box >
Delay 2 > Amp 2Durch die unterschiedlichen Delay-Einstellungen ist natürlich ein vollerer Delay-Sound erzielbar, der mit dem Einsatz von zwei Amps auch sehr transparent im Bandgefüge steht.
Hier ist die Mono Variante:
The Edge Gitarren
Es werden eigentlich die beiden Haupt-Gitarrentypen benötigt: eine mit Single-Coils und eine mit Humbucker-Pickups, zum Beispiel eine Strat und eine Les Paul oder SG. Wenn man nur mit einer Gitarre arbeiten möchte (oder mangels einer zweiten kann), dann empfehle ich eine Strat mit einem Humbucker in Stegposition, weil ab und zu schon mal ein paar fette Sounds gebraucht werden, die einfach mit einem Single-Coil zu dünn klingen.
Wah Wah
Ein Standard-Wah reicht aus, keine großen Zusatzeinstellungen sind notwendig, das Ding muss einfach nur gut quaken.
Compressor
Edge spielt oft Flageolett-Töne oder Ghostnotes, ab und zu auch mit dem Slide (Bottleneck). Um diesen Spieltechniken einen durchsetzungsfähigen Sound zu geben, wird der Compressor eingeschaltet. Er ist eher schwach eingestellt und funktioniert als eine Art Booster für die leisen Töne. Der MXR Dynacomp ist da sehr gut, er wird auch vom Meister eingesetzt, ansonsten eignen sich Standardgeräte von Boss, Digitech, Line 6 und anderen Herstellern.
Overdrive
Das wichtigste Pedal! Die verschiedenen Soundfacetten werden durch den Einsatz charakteristischer Overdrive- und Fuzz-Pedale erzeugt. Hier gilt eigentlich: Man kann nie genug davon haben! Wenn ihr die verschiedenen Zerrsounds annähernd nachbilden möchtet, solltet ihr euch Gedanken über die Anschaffung eines Distortion Modeling Gerätes machen. Hier werden die Sounds verschiedener klassischer Zerrer (inklusive Fuzz) durch Modeling-Technologie nachempfunden. So zum Beispiel der Boss OD-20 oder der DM4 von Line 6, den The Edge auch selbst benutzt. Zumindest benötigt ihr ein Overdrive Pedal für Crunch-Sounds, das auch schon ein wenig braten kann, und ein Fuzz-Pedal.
Fuzz
Beim Fuzz ist Soundvielfalt gefragt, es sollte schon etwas schräg klingen, aber immer noch druckvoll und durchsetzungsfähig im Bandkontext. Hier eignen sich das Boss FZ-5 oder der Electro Harmonix Big Muff. Ein Fuzz Face ist auch keine schlechte Wahl.
Delay
Edge benutzt unterschiedliche Delays; bei manchen Sounds benutzt er ein Echo vom Korg SDD 3000, bei dem das Effektsignal noch mit einem leichten Choruseffekt versehen wird. Das bringt etwas zusätzliche Klangbreite, ohne dass das Originalsignal matschig klingt. Bei den meisten Delays wird dieser Klang als Modulation Delay bezeichnet. Eine Tap-Funktion für das Delay ist lebensnotwendig, abspeicherbare Einstellungen wären natürlich auch von Vorteil, damit man den Sound nicht immer wieder neu einstellen muss. Daher empfehle ich auch für diesen Zweck die etwas aufwendigeren Echogeräte von Boss (DD-20) oder Line 6 (DL4).
Multieffekt
Bei so vielen Pedalen lohnt es sich durchaus, auch mal einen Blick auf die mittlerweile sehr preiswerten und leistungsstarken Multieffekte zu werfen. Der Stompbox Modeller M13 von Line 6 hat alles außer Wah Wah am Start, und Boss hat mit dem ME-80 ein ähnliches Gerät auf den Markt geworfen. Beide sehen sich als Sammlung von Tretminen ohne aufwendige Programmierung. Probiert es aus und lasst euren Geschmack entscheiden.
Verstärker
Stell den Verstärker auf Clean ein. Die Verzerrung wird mit dem Overdrive Pedal gemacht.
Song-Sounds
Vertigo
Die erste Single Veröffentlichung aus dem 2004er Album “How To Desmantle An Atomic Bomb” kracht nach kurzem Intro und dem Einzähler von Bono mit immenser Power und Druck richtig los. Ausschlaggebend dafür ist zum einen das Gitarrenriff und selbstverständlich auch der Sound von The Edge.
Intro-Riff
Hier kommt ein eher dreckig klingender Zerrsound zum Einsatz – ein nicht so ganz extrem eingestellter Fuzz tut hier sehr gute Dienste. Bei der Aufnahme habe ich einen Big Muff benutzt.
Vertigo Verse 2
In der zweiten Hälfte des zweiten Verses spielt The Edge eine interessante, leicht angezerrte Flageolett-Linie, die mit Delay ihre besondere Tiefe und Sustain erhält. Der Effektanteil ist allerdings nicht sehr hoch, denn das Echo soll dem Ton nur etwas mehr Raum geben und die Gitarre im Allgemeinen etwas breiter klingen zu lassen, ohne sie aufdringlich in den Vordergrund zu schieben. Diese Art von markanter Gitarreninszenierung im Hintergrund beherrscht The Edge wie kein anderer. Damit die Flageolett-Töne etwas durchsetzungsfähiger rüberkommen, wird noch ein Compressor vorgeschaltet.
Sunday Bloody Sunday
Dieser Song ist eine der U2 Hymnen aus den Anfangstagen, der in keinem Konzert fehlen darf. Edge hat ihn mit seiner schwarzen Strat gespielt, und auch hier beginnt das Lied mit einer simplen Akkordfolge, aber von Mr Evans so gespielt, dass der Wiedererkennungswert extrem hoch ist. Bereits nach den ersten Gitarrentönen weiß man, um welches Lied es sich handelt.
Intro/Verse
Hier trägt selbstverständlich der Sound seinen Teil dazu bei: leichter Overdrive, damit es ein wenig dreckig klingt, aber die Töne noch klar und differenziert rüber kommen.
Pride (In The Name Of Love)
Hier zeigt Edge mal wieder, was man aus einem Repeating-Pattern so alles zaubern kann. Der Song gehört zu den älteren Werken und stammt aus dem Album “The Unforgettable Fire” aus dem Jahr 1984.
Intro/Verse
Die Kochzutaten für diesen Sound sind neben einem harten Anschlag eine Prise Overdrive und ein laut eingestelltes Tempo-Delay im 3/16 Modus. Prinzipiell eine ähnliche Einstellung wie beim vorigen Song “With Or Without You”, aber komplett andere Athletik. Mehr Druck und vor allem hundertprozentiges Timing sind jetzt gefragt.
With Or Without You
Ein wunderbar stimmungsvoll aufgebauter Song mit der typischen Bono-Theatralik aus dem Album “The Joshua Tree” von 1987. Simple Akkordstruktur und simpler Achtelgroove, aber vortrefflich mit Feeling gespielt und eine Gitarre, die zuerst schwebt, dann allmählich voller Kraft zur Landung kommt und mit Vollgas wieder abhebt.
Intro/Verse
Im Intro macht The Edge Gebrauch von einem eher selten eingesetzten Gerät, dem Ebow. Dieses Teil wird mit der rechten Hand auf die Saiten gesetzt und versetzt diese dann elektronisch in Schwingung. Heraus kommt ein hoher Ton, der endlos klingt, ab und zu in die Obertöne kippt und ein wenig nach kontrolliertem Feedback klingt. An Effekten kommen hier ein Overdrive und etwas Delay zum Einsatz.
With Or Without You – Riff
Hier ist extremer Delay-Einsatz in Verbindung mit einem angezerrten Sound angesagt. Beim Delay sollte kein Hi Cut eingestellt sein, damit der Ton wirklich schön crisp klingt. Es wird ein 3/16 (punktierte Achtel) Delay eingestellt, wobei der Effektanteil fast genau so laut wie das Originalsignal sein sollte. Bei den alten Memory Man Delays wurde dem Echosignal noch etwas Modulationseffekt (Chorus) hinzugefügt. Um diesen Klang zu simulieren, habe ich noch einen sehr leicht eingestellten Chorus hinter das Delay geschaltet.
Ihr hört das Beispiel einmal ohne (Dry) und dann mit Delay.
Elevation
Bei diesem Song aus dem Album “All That You Can Leave Behind” hat der Sound mindestens denselben Stellenwert wie das Riff, denn ohne den Wah-Fuzz Effekt würde das Ganze recht fad klingen.
Elevation Riff
Hier hat The Edge sein Kay Fuzz Pedal benutzt. Das ist ein Teil aus den 70ern, ein Fuzz Verzerrer mit einem Filter, der über ein Pedal geregelt wird, ähnlich einem Wah Effekt. Dieses Pedal wird in einer Achtelnoten-Bewegung auf und ab getreten, dadurch entsteht der Filter-Groove. Mit den herkömmlichen Pedalen lässt sich dieser Klang mit einem Wah-Pedal, einem Fuzz und einem Octaver erzeugen. Ich habe in diesem Fall das Wah Pedal hinter Octaver und Fuzz geschaltet.
Walk On
Wir kommen jetzt zum Thema Lead Sounds á la The Edge, zu hören beim Intro des Songs “Walk On” aus dem Album “All That You Can Leave Behind”. Edge spielt auf den hohen Saiten ein kleines Intro-Solo oder besser gesagt eine Intro-Melodie, die aus einem Repeating Pattern aus fünf Tönen besteht – weniger ist mehr! Dieses Pattern ist aber zugleich so unaufdringlich, dass es im Chorus auch im Hintergrund gespielt wird, im Produzentendeutsch spricht man auch von einer äußerst gelungenen Nebenhook.
Intro/Chorus
Man hört hier den wunderbar singenden Gitarrenton von The Edge. Für die Basis des Klangs benötigen wir lediglich einen Overdrive und ein Delay, das den Ton durch die Echowiederholungen groß und auch weich ausklingen lässt. Hier sind die Einstellungen:
Zooropa
Der Titelsong aus der 1993 veröffentlichten CD, die eine sehr elektronisch angehauchte Band präsentiert. In dieser Phase haben die Vier sehr viel mit Sounds und Effekten experimentiert. Dementsprechend klingt auch der Gitarrensound dieses Songs.
Intro
Der Song beginnt nach einem fast zweiminütigen Intro aus Klangcollagen, sphärischen Pad-Sounds und einer Pianobegleitung, die sich allmählich aufbaut und dann von der Gitarrenlinie übernommen wird. Es klingt nach viel Effekt, ist es aber gar nicht, denn es sind lediglich ein Auto-Wah und zwei hintereinander geschaltete Delays in Verbindung mit einem verzerrten Grundsound am Start. Man kann auch mit wenig Effekten abgefahrene Sounds erzeugen, man muss nur wissen, welche mit den entsprechenden Einstellungen kombiniert werden müssen. Und darin ist The Edge unbestritten ein Meister! Die beiden Delays wurden so verschaltet, dass das Echosignal von Delay 1 in das zweite Delay gesendet wurde. Dadurch entsteht ein breiter Echosound. Für das folgende Beispiel habe ich aber die “Sparvariante” benutzt und nur ein Delay angeschlossen.
Ihr hört das Beispiel einmal ohne (Dry) und dann mit Delay.
Get On Your Boots
Hier kommt die erste Single aus dem neuen Album … Ähnlich wie bei Vertigo ist hier ein Riff die Basis des Songs.
Riff
Der Spezialist für variationsreiche Zerrsounds präsentiert uns hier eine weitere Variante des Fuzz-Pedals. Ein fetter Sägenton, der aber nicht unangenehm klingt. Das bedeutet, dass wir eine Humbucker Gitarre und ein Fuzz-Pedal brauchen – mehr nicht. Allerdings habe ich den Tone-Regler an der Gitarre etwas zurückgenommen, um einen muffigeren Ton zu erzeugen.