Angesichts des in der heutigen Zeit zumeist unerträglichen Einheitsbreis in Radio und im Fernsehen ist es für mich immer wieder eine Wohltat, wenn ich Künstler entdecke, die mit ihrer Arbeit wirklich noch Statements setzen. Dabei ist es mir gar nicht wichtig, ob hier versucht wird, mit der Brechstange die Welt zu verändern – Brechstangen-Akteure haben wir derzeit ja wirklich mehr als genug auf der Weltbühne. Viel reizvoller finde ich nicht selten die netten kleinen Farbtupfer – jene Beiträge, die es schaffen, einen für einen kurzen Moment innehalten zu lassen und einen aus dem Alltag herauszuholen.
Der norwegische Kontrabassist Sigurd Hole ist ein solcher Künstler: Mit seinen 36 Jahren verfolgt Sigurd in seiner Heimat einen bemerkenswerten Weg und produziert Musik, die man nicht innerhalb der nächsten zwei Minuten wieder vergessen hat! Soeben hat Sigurd über den Bassvideo-Kanal “Bass The World” auf YouTube ein Video veröffentlicht, in welchem er seinem Kontrabass Klänge entlockt, die wohl nur die wenigsten zuvor gehört haben dürften.
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Sigurd Hole setzt seinen Bogen im Obergriff ein (der sogenannten französischen Haltung) und sein flüssiges Spiel zeugt von einer erstklassigen Spieltechnik. Durch die Kombination von einer langen Hallfahne mit offenen Tönen und Flageoletts am Instrument entsteht hier ohne weitere Hilfsmittel vor unseren Ohren eine Komposition, deren Facetten zwischen angenehm-harmonisch bis schräg-dissonant und mitunter fast beängstigend hin- und herwechseln.
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Hole stammt aus der norwegischen Rendalen – einem verschlafenen Nest mit weniger als 2000 Einwohnern. Heutzutage lebt er allerdings in Oslo. 2008 machte er seinen Abschluss in “Jazz und improvisierter Musik” an der “Norwegian Academy Of Music” und arbeitet seither in verschiedenen Formationen.
Auffallend an seiner Musik ist die häufige Verwobenheit mit der traditionellen Musik seiner Heimat, die etwa in den Projekten Karl Seglem Acoustic Quartet, Østerdalsmusikken oder Eple Trio zu bemerken ist. Mit dem norwegischen Gitarristen Jon Eberson oder mit dem Tord Gustavsens Quartet spielt Sigurd hingegen überwiegend zeitgenössischen Jazz amerikanischer Prägung.
Sigurd Hole arbeitet darüber hinaus aber auch als Komponist und Arrangeur, dessen Bearbeitungen schon in ganz Norwegen zur Aufführung kamen. Seine Arrangements für das Norwegian Radio Orchestra waren und sind häufig im Radio zu hören. Als wäre das noch nicht genug, unterrichtet Sigurd Bass, Ensemblespiel und Improvisation an der “Norwegian Academy Of Music” sowie an der “University Of Agder”. Über Langeweile dürfte sich der 36jährige also kaum beklagen können!
Wer mag, kann auf Sigurds Homepage mehr über den Norweger erfahren.
Viel Spaß mit dem Clip wünscht
Lars Lehmann (Leiter Bassredaktion)
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